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This War of Mine – The Little Ones

Mit dem Satz „Im Krieg ist nicht jeder Soldat“ setzen die 11 Bit Studios gleich zu Beginn des Spiels „This War of Mine – The Little Ones“ die richtige Stimmung. Denn das Spiel ist realitätsgetreu, bedrückend und schonungslos. Das Spiel erschien bereits im Jahr 2014, die PlayStation 4 und Xbox One Fassung erhalten aber nun jedoch Kinder mit denen wir ebenfalls um das Überleben kämpfen müssen – daher der Namenszusatz „The Little Ones“.

Der Krieg ist unbarmherzig

„This War of Mine – The Little Ones“ vermittelt in erster Linie eine starke Anti-Kriegsbotschaft verpackt in eine Lebenssimulation mit folgenschweren Entscheidungen und entsprechenden Auswirkungen.

Zu Beginn wählt ihr aus inzwischen 21 Charakteren (ursprünglich nur 12) von denen sechs Kinder sind. Daher erhielt das Spiel auch den Zusatz „The Little Ones“.


Ihr bezieht mit den unterschiedlichen Charakteren ein zerfallenes Haus. Dies dient euch als Unterschlupf und Entwicklungsstätte. Jede Figur verfügt über unterschiedliche Stärken, Schwächen, Ausrüstung und Bedürfnisse.

Im Laufe der Zeit kommen immer neue Menschen an euer Haus, denen ihr eine Bleibe
anbieten, oder diese fortschicken könnt. Die Menschen, um die ihr euch kümmern müsst, haben Bedürfnisse wie du und ich. Sie werden müde, bekommen Hunger, können sich in Konfrontationen verletzten, dem psychischen Druck erliegen. Neben euren Schützlingen solltet ihr euch aber vor allem um eure Bleibe kümmern. Zu Beginn verfügt diese noch nicht einmal über ein Bett, was zur Folge hat, dass die Bewohner auf Stühlen oder gar nicht schlafen.

Dank den Werkbänken und Fähigkeiten diverser Menschen können im weiteren Spielverlauf Möbel, Waffen, Medikamente und Werkzeuge hergestellt werden. In der Küche kann auch gekocht werden, was zu besseren Mahlzeiten und gesteigerten Statistiken führt.

Die Rohstoffe hierfür findet ihr in den nächtlichen Streifzügen durch fremde Gebiete und Häuser. Bevor es jedoch aus dem Haus geht, müssen die einzelnen Figuren eingeteilt werden. Wer verlässt das Haus, wer schiebt Wache und wer holt sich die nötige Mütze voll Schlaf? Wer ein Risiko eingehen möchte, kann auch keine Wache aufstellen, dies führt aber regelmäßig dazu, ausgeraubt zu werden.

Aufstehen, essen, plündern, schlafen und von vorn

Die Überschrift ist äußerst passend für den „täglichen“ Ablauf in „This War of Mine – The Little Ones“. Ihr kämpft schließlich um euer Leben, da kann man zwar das eine oder andere Mal auf Schlaf verzichten, jedoch sollte man sich keine hohen Überlebenschancen einbilden, wenn die Nahrung ausbleibt. So realistisch es auch klingt, so öde wird es nach einiger Zeit. Das ewige (natürlich zurecht geäußerte) Gejammer der Figuren sorgt für einen sich ständig wiederholenden Spielverlauf und dem entsprechend für große Monotonie.


Doch wenn man die Situation einmal genauer betrachtet, fängt das Spiel den Alltag von Menschen während des Kriegs sehr gut ein. Es ist eben ein sich täglich wiederholender Kampf, um das eigene Leben und das der Lieben.

Täglich müssen riskante und stellenweise lebensbedrohliche Entscheidungen getroffen werden, die im besten Fall mit verlorenen Rohstoffen und im schlimmsten Fall mit dem Tod bestraft werden. Das Spiel ist dabei ebenso gnadenlos wie der Krieg selbst. Menschen helfen Menschen oder Menschen töten Menschen. Das ist die bittere Realität im Spiel wie eben auch im Leben. Keine Aliens, Fabelwesen oder Zombies wollen euch ans Leder, sondern nur Euresgleichen.

Entscheidungen über Entscheidungen

Wie wir bereits angesprochen haben, fällt die Wahl in „This War of Mine – The Little Ones“ nicht immer leicht. Welche Nachteile nehme ich in Kauf, um eventuell Leben zu retten, oder an überlebenswichtige Rohstoffe zu kommen? Die Auswirkungen sind nie ersichtlich und oft ist es ein Abwägen von Chancen, der Überblick über die Verfassung eurer Schützlinge und der Inhalt eures Kühlschranks entscheidend für Taten.

Hin und wieder geht es aber auch um das eigene Gewissen. Wie kaltschnäuzig könnt ihr sein, um einem schutzlosen und älteren Ehepaar die Vorräte zu klauen und euer eigenes Überleben über das anderer Menschen zu stellen?
„This War of Mine“ ist als eine Simulation gepaart mit dokumentarischen Elementen zu verstehen. Ihr sollt nicht nur spielen, sondern auch teilhaben am Schicksal der Menschen. Und damit meinen wir eure Spielfiguren und auch die der anderen Bewohner, denen ihr helft, oder denen ihr Leid zufügt. Das Spiel packt euch bei eurer Moral und bei den Gefühlen und das ist den Entwicklern hoch anzurechnen das sie so ein Spiel entwickelt haben.

Aber auch die Figuren, die ihr steuert, reagieren auf eure Taten. Geplagt von schlechtem Gewissen, oder schockiert darüber was geschehen ist, beschäftigen sie sich mit den Themen, die um sie herum passieren.

Grafik & Sound

Es ist beinahe überflüssig bei solch einem Spiel die Optik und den Sound zu bewerten, deshalb versuchen wir diese Kategorien eher zu betrachten und zu lauschen, anstatt einen Vergleich zu ziehen. Die grauen und tristen Bilder, die uns das Spiel liefert, sind ebenso bedrückend wie die akustische Untermalung und passen hervorragend zum Gesamtbild und der düsteren Stimmung. Krieg ist kein Spaß. Da haben weder Farben noch fröhliche Klänge etwas zu suchen.

  • Plattform: Playstation 4, Xbox One, PC
  • Publisher: Deep Silver
  • Entwickler: 11 Bit Studios
  • Genre: Simulation / Adventure
  • Release: 29. Januar 2016
  • USK-Freigabe: 16

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