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Secret of Mana

Kennt ihr das Geheimnis von Mana?

Also ich kenne es. Aber vielleicht gefällt euch der Name „ Die Legende des heiligen Schwertes“ besser. Denn der japanische Titel des Spieles, Seiken Densetsu 2, lautet so ins deutsche übersetzt und passt ebenfalls recht gut. Damit willkommen zum Retrotest zu einem der beliebtesten Games der SNES-Ära.

Mit Secret of Mana vom japanischen Traditionsentwickler Square verbinde ich ganz besondere Zockererinnerungen. Es war das erste Importspiel, was ich und meine Geschwister im Jahre 1993 zugelegt hatten. Damals war ich gerade einmal 9 Jahre alt, aber schon trotzdem voll in meinem Metier. Nicht zuletzt dank einer Fachzeitschrift wie der Total! Dort befand sich auch im Herbst 93 ein Importtest zu Secret of Mana. Obwohl es nur ein halbseitiger Test gewesen war, müssen irgendwie die abgebildeten Screenshots für sich gesprochen haben. Gut, die Note von einer 1- spielte da natürlich auch eine Rolle. Also haben wir nicht lange gefackelt und das Action-Rpg wurde beim Theo Kranz Versand samt passendem Adapter bestellt, damit die US-Version überhaupt auf einer Pal-Konsole laufen konnte. Die Tage vergingen bis im Oktober schließlich das lang erwartete Paket ankam und ich mich gemeinsam mit meiner Schwester auf den Weg in die Mana-Welt aufmachte. Umschmeichelt vom einprägenden Titelsong war man direkt vom Spiel befangen. Das man dabei die Geschichte mit bis zu drei Leuten gleichzeitig erleben konnte war eines der herausragendsten Eigenschaften des Abenteuers.

Kommen wir nun zur Geschichte des Sagenumwobenen Schwertes:

Auf einem vergessenen Kontinent, in einer anderen Zeit, lebt ein Volk, das keinen Göttern huldigt und keinem Herrscher unterliegt. Ein Volk, dass in Frieden und Freiheit lebt und das seine Kraft nur aus einem schöpft: Dem magischen Mana Baum. Nur noch die alten Weisen wissen genau, welche Kräfte das Mana wirklich bringt. Denn der Friede in diesem Land währt nicht seit Ewigkeiten. Einst nämlich, so berichtet eine alte Legende, nutzten die Bewohner des Landes die Mächte des Mana, um sich zu erheben gegen die Mächte des Unermesslichen. So kam es denn, dass ein Ritter erschien, der die Aufständigen bestrafte und ihre Zivilisation zerstörte. Die Samen des Mana Baums verteilte er auf acht Paläste. Sie sollten als Siegel gegen das Böse dienen. Die Waffe des Ritters war das legendäre Mana Schwert.

Nachdem seine Mission erfüllt war, rammte er das Schwert in einen Felsen, als zusätzliches Siegel gegen alles Böse und als Mahnmal, um an den Missbrauch der Mana-Macht zu erinnern. Dort in jenem Felsen ruhte das Schwert seit Ewigkeiten, bis… … zu jenem Tage, an dem ein Junge das Schwert aus dem Felsen herauszieht. Wieder sind die bösen Mächte befreit und der Frieden des Landes in Gefahr. Nun gilt es das Schwert zu nutzen und die Welt zu retten, denn noch ist es nicht zu spät! – (Auszug aus dem Spieleberater)

Das Schicksal sucht für solche Aufgaben gewöhnlich den vermeintlich größten Dummkopf aus und das seid ihr. Denn ihr übernehmt die Rolle des Jungens, der mit seinem Freunden auf einer Brücke, die an einem Wasserfall herbeiführt, herumtrollt. Durch eine Unachtsamkeit jedoch fallt ihr den Wasserfall hinunter. Während eure Begleiter vor Schreck zurück ins Dorf laufen, müsst ihr euch erst einmal einen Weg nach Hause bahnen. Denn dieser wird versperrt durch Buschwerk. Wie praktisch das gleich ein Schwert in unmittelbarer Reichweite in einem Felsen steckt. Naiv wie er ist, greift er sich das Schwert und schafft es sogar es herausziehen, worauf kurz danach der in der Legende beschriebene Ritter als Geist in Erscheinung tritt. Durch das gebrochene Siegel wurden alle ehemals verbannten Monster nun wieder freigelassen und der einst vergessene Unhold nimmt wieder seinen Lauf. Nichts ahnend begibt sich der Held auf den Weg ins Dorf, wo ihm schon die ersten Kreaturen, die Pogopuschel, begegnen. Zwar sehen diese Hasen niedlich aus, haben es aber sprichwörtlich faustdick hinter den Ohren. Also warum nicht gleich mal testen, ob die Klinge nach all der Zeit noch schön scharf ist? Kaum im Heimatdorf angelangt, seid ihr das Thema Nummer 1.Der Dorfälteste möchte natürlich wissen, weshalb ihr, obwohl es verboten ist, in der Nähe des Wasserfalls gespielt habt und darüber hinaus bereiten ihm die Monster sorgen, die auf einmal in der Nähe des Dorfes gesichtet wurden. Als darauf das Schwert in euren Händen gesehen wird, ist das Schicksal des Jungens besiegelt und die Ältesten beschließen, den Jungen zu verbannen, um das Dorf vor Attacken zu schützen. Die Vorsichtsmaßnahme kommt aber schon zu spät, als ein Erdbeben die kleine Gemeinde erschüttert. Alle rennen sofort vor den Einsturz bedrohten Häusern nach draußen. Plötzlich taucht ein Erdloch auf und ihr fallt mit eurem Freund in eine Erdhöhle, wo der erste Boss auf euch wartet. Mit dem Schwert in der Hand und der Leidenschaft im Bein (oder so ähnlich) wachst ihr über euch hinaus, und verpasst der übergroßen Heuschrecke die tracht Prügel ihres Lebens. Anstatt aber mit Lob durch die Rettung eures Freundes überschüttet zu werden, werdet ihr stattdessen getadelt und nach dem Geschehenen erst Recht aus dem Dorf verbannt. Eine Situation, die ihr erstmal verdauen müsst, schließlich habt ihr euer ganzes Leben in dem kleinen Kaff verbracht. Ganz alleine auf euch gestellt seid ihr jedoch nicht.

Ein ehemaliger Mana-Ritter namens Jema, oder Victor wie er in der deutschen Übersetzung heißt, steht euch mit Rat zur Seite und bittet euch zum Wasserpalast zu gehen, in dem die Weise Luka/Aquaria wohnt.An dieser stelle möchte ich kurz auf die deutsche Übersetzung eingehen, die ich erst einige Zeit später nach der Englischen gesehen habe. Obwohl das Spiel selbst im Original nicht in allen Szenen total ernst ist, stießen mir einige Eigenarten der dt. Übersetzung bitter auf, da einfach zu sehr von der englischen Vorgabe abgewichen wurde. Beispiele gibt es da einige. Fast alle Namen von Personen und Schauplätzen wurden verändert, ein Goblinstamm schaut sich lieber die Lindenstraße an, anstatt einen Tanz zu veranstalten. In Pandora wurde einer Person mit blondem Haar der Namen Heino verpasst, der auf der Suche nach seiner Sonnenbrille ist. Bestes Beispiel einer schlechten Übersetzung ist jedoch die Attacke „Höhle in“. Hm, man könnte ja meinen, dass es die englische Übersetzung aus „Cave in“ wäre. Nur leider bedeutet dieser Begriff im deutschen Höhleneinsturz.


Weiter im Text

Luka weiß zum Glück, was zu tun ist. Und so schickt sie euch auf die Reise, die restlichen sieben Paläste auf zu suchen, um dort jeweils die Kräfte des Manasamens zu erneuern. Leichter gesagt als getan, denn dieser Weg wird kein leichter sein und ohne Unterstützung werdet ihr diese Aufgabe auch nicht schaffen. Glücklicherweise schließen sich recht schnell im Spiel zwei weitere Streiter eurer Party an. Da wäre zunächst Purim, die Königstochter aus Pandora und die kleine Koboldin aus dem Zwergendorf. Wobei bei ihr Unklarheit darüber herrscht, ob sie nun männlich oder weiblich ist. In der englischen Version ist er ein Mann, in der deutschen eine Frau und in der japanischen wird es als geschlechtsloser Spirit angesehen. Wenn man allein das Aussehen von Popoie betrachtet, würde man klar sagen, dass es sich um ein Mädchen handelt. Natürlich haben beide neuen Mitstreiter ihre Gründe, mit auf die Reise zu gehen.

Alle Kontexte zu erklären, würde hier aber den Rahmen des Tests sprengen, sodass ich hier kurz auf die Gegenspieler eingehen möchte. Nicht nur die Monster sind das Problem, sondern auch noch zwei andere Faktoren. Da wäre auf der einen Seite das mächtige Imperium, was danach strebt natürlich die uneingeschränkte Herrschaft über die Welt zu erlangen, in dem es die Macht des Mana für ihre Zwecke ausnutzt. Dafür soll auch die einst untergegangene Manafestung sorgen, die ein vergleichbares Machtpotential verbirgt wie, sagen wir mal, der Todesstern aus Star Wars. Auf der anderen Seite haben wir noch den Herrn Thanatos, seines Zeiches uralter Zauberer längst vergangener Zeiten, der seine Seele der Unterwelt geopfert hat. Er will sich nicht nur die Macht der Manafestung zu Nutze machen, sondern er benötigt auch für seine weitere Existenz einen neuen Körper. Da kommt Purims Anvertrauter Dyluck ins Spiel.

Von seinen Körper nämlich versucht er Besitz zu ergreifen und das ist wiederum für sie der Hauptgrund ins Abenteuer zu gehen, um ihren geliebten Freund zu retten. So erlebt ihr eine lange und mehr als zufriedenstellende Reise durch die Welt von Mana, bis es dann zum Showdown in der Manafestung gegen das Mana-Biest kommt. Bis dahin werdet ihr ferne Länder kennen gelernt und Momente erlebt haben, die euch sowohl mit Freude als auch mit Trauer erfüllen mögen.

Kommen wir nun zur Spielmechanik von Secret of Mana, denn dazu wurde bisher noch kein Wort verloren.

 

 

Von Geistern, Ringen und Katznhändlern

Man betrachtet die Welt von Mana aus der damaligen häufig verwendeten Vogelperspektive. Ihr bewegt euch mit dem Steuerkreuz, rennt mit dem A-Knopf und eure Waffe benutzt ihr, indem ihr die B-Taste drückt. Zu beachten dabei ist, dass sich jedes Mal, egal ob ihr nun rennt oder zuschlagt, zunächst eine Leiste unter den Trefferpunkten anfängt, aufzufüllen. Erreicht diese wieder nach wenigen Augenblicken 100% Prozent, könnt ihr wieder mit voller Wucht zuschlagen oder los sprinten. Spezialattacken werden ausgelöst, indem eine Waffe aufgeladen wird. Dafür braucht man nur den Angriffsknopf gedrückt halten und schon lädt sich die Waffe auf und entlädt sich beim Loslassen in einem Spezialangriff. Die Waffen können übrigens mit Fortdauer des Spieles auf bis zu acht Stufen verbessert werden. Ein Zwergenschmied kümmert sich darum, dass eure Waffen den neuesten Schliff bekommen. Neben den verschiedenen Waffen (Bogen, Speer, Schwert, Lanze, Axt,…) bilden die Zauber das zweite Element, welches in Kämpfen zu tragen kommt. Neue Zauber lernt ihr hinzu, wenn ihr in einem Palast den Manasamen erneuert. Jeder Samen obliegt seinem eigenen Spirit, die den Elementen wie Wasser, Erde, Feuer, Licht entsprechen. Die Zauber werden ausgewählt über das Ringmenü. In diesem werden alle wichtigen Informationen wie Statuswerte, Waffen und Zauber ringförmig angezeigt, sodass das Durchscrollen zu einer leichten Angelegenheit wird. Sobald ihr im Menü seid, hält das Spielgeschehen an.

So kann man also in aller Seelenruhe seine Züge planen und sich ausrüsten. Neben einer Vielzahl Angriffszauber existiert auch eine Vielzahl, die zur Verteidigung und Heilung dienen. Die magischen Attacken geben dem Spiel die extra Note Taktik, denn viele Gegner, besonders die Bosse, reagieren ganz allergisch auf ein bestimmtes Element. Wer also fleißig die Schwächen des Feindes ausfindig macht, wird so leichter durch das Spiel schreiten. Um die Party zu heilen könnt ihr aber auch ein Item, wie ein Bonbon oder Schokolade verwenden. Einer der im Spiel vorkommenden Händler ist eine Katze, die immer gerne, selbst in den entlegensten Orten der Welt, ihr Sortiment mitnimmt. Rollenspieltypisch erhaltet ihr nach jedem besiegten Gegner Geld und Erfahrungspunkte, die euch einen weiteren Level aufsteigen lassen. Ist die Gruppe erschöpft, wird es Zeit ein Gasthaus auf zu suchen, um sich mal ordentlich eine Portion Schlaf zu gönnen. In der zusammenhängenden Welt bewegt ihr euch im Grunde von einem Ort bis zum nächsten und müsst zwischendurch einigen Monstern eure Künste beweisen. Zur Mitte des Spieles erhaltet ihr mit dem Drachen Flammie sogar ein praktisches Fortbewegungsmittel. Dann geht es im viel zitierten Mode 7-Modus quer über die ganze Welt und könnt so, neue und bereits bekannte Orte einen Besuch abstatten.

  • Plattformen
SNES, Wii
  • Publisher
Square
  • Entwickler
Square
  • Release
1993, 1994 in Europa
  • USK-Freigabe
freigegeben ab 6 Jahren

2 comments

2 Pings/Trackbacks for "Secret of Mana"
  1. […] der sich zuvor bei Square Enix einen Namen machte. Denn er ist unter anderem der Director der Secret of Mana-Serie gewesen. Grezzo kennt sich also bestens nicht nur mit der Entwicklung von 3DS-Spielen aus, […]

  2. […] Denn zwischen den Story-Missionen und dem Bestellen eurer Felder, solltet ihr euch dem Leveln eures Charakters widmen. Sammeln von Materialien, die sich für viel Geld verkaufen lassen, Investieren des Geldes in neue Waffen, Verwenden von verbesserten Waffen, um Monster für mehr Materialien zu besiegen und das ganze wiederholen. Grinden ist nicht jedermanns Sache, aber das ist eben der klassische Aspekt von J-RPGs a la Secret of Mana. […]

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