Lange Zeit war es still um Nintendos Weltraum Kopfgeldjägerin Samus Aran gewesen. Nachdem Super Metroid 1994 erschienen war, mussten Fans 8 lange Jahre warten, bis die Science Fiction Serie ihre Rückkehr feierte.
Zwar gab es zu N64 Zeiten immer wieder mal Gerüchte, dass sich ein neues Metroid in Entwicklung befinden würde, aber bis auf den Auftritt von Samus in Super Smash Bros. gab es nichts von ihr im 64-Bit Zeitalter zu sehen. Auf der Nintendo Spaceworld im Jahre 2000 zeigte Nintendo die ersten Demos für den GameCube, darunter war auch ein kurzes Filmchen zu einem neuen Metroid Titel. Wie wir wissen, wurde daraus Metroid Prime, das von den Retro Studios entwickelt wurde. Auf der E3 2001 präsentierte man neben Prime aber auch noch ein neues Metroid, was auf den GameBoy Advance erscheinen sollte.
Und so erschien nun im November 2002 Metroid 4 bzw. unter den wirklichen Titel Metroid Fusion. Ansonsten ist es der offizielle vierte Teil der Serie, der zeitlich nach den Ereignissen von Teil 3 stattfindet.
Ein Virus schlimmer als die Schweinegrippe
Die Geschichte beginnt auf dem Heimatplaneten der Metroids SR388. Die galaktische Föderation hat Samus den Auftrag erteilt, ein Wissenschaftsteam der BSL (Biologic Space Laboratories) bei der Untersuchung eines Virus mit dem Namen X Parasite auf dem Planeten zu unterstützen. Dieser hatte sich nämlich rasant ausgebreitet, nachdem alle Metroids vernichtet wurden sind. (siehe Metroid Teil 2). Während der Erkundung befällt der Virus Samus unbewusst und noch scheint alles in Ordnung zu sein. Als Samus jedoch auf ihr Schiff zurückgekehrt, bricht der aggressive Virus aus und breitet sich im gesamten Körper auch. Selbst der Kampfanzug der Chozo kann diesen Angriff nicht abwehren. Das Ärzteteam der BSL unterzieht Samus umgehend einer Notoperation. Ihr Leben konnte zwar gerettet werden, aber ihr voll ausgerüsteter Anzug war nicht nur hinüber, sondern auch noch durchsetzt mit dem Virus. Das Virus wurde durch die Verwendung von Metroid-Genen, die Samus verabreicht wurden, gestoppt. Diese stammten aus dem letzten übrig gebliebenen Exemplar (Super Metroid). Die Metroids waren nämlich die natürlichen Feinde des Virus.
Samus Abenteuer beginnt so richtig, als auf der BSL Raumstation das Virus ausbricht. Die Wissenschaftler dort waren also wieder Mal zu forsch. So bekommt sie den Auftrag, den Vorfall zu untersuchen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die Haupteigenschaft des Parasiten ist nämlich einen toten Wirt zu befallen und diesen zu klonen. So entsteht aus Samus auch das SA-X, ein Klon von Samus, der ebenfalls auf der Station herumläuft und aufgrund überragender Feuerkraft zuerst lieber gemieden werden sollte.
Soviel zur groben Story zu Metroid Fusion, die gegenüber ihren Vorgängern mit weitaus mehr zu lesenden Texten, sogar Monologen, daherkommt.
Metroid wie gehabt
Schon nach den ersten Minuten stellt man fest, dass es sich um ein typisches Metroid (in 2D) handelt. Samus gelangt nach und nach in neue Bereiche und erlangt ebenso neue Fähigkeiten und Waffen, um den wachsenden Herausforderungen gewachsen zu sein. Auch wenn Fusion weitaus linearer ist als ein Super Metroid, geschehen unvorhersehbare Dinge und Platz zum Erkunden hat der Spieler ebenfalls reichlich. Die Raumstation besteht aus dem Hauptdeck und 6 Unterdecks, die jeweils alle miteinander verbunden sind. Upgrades erhält die Kopfgeldjägerin entweder durch das Herunterladen neuer Daten oder durch Besiegen eines Bosses. Dann verleibt sie sich die Fähigkeiten des Gegners einfach ein. Zum Glück kann Samus in alle Richtungen ihre Raketen und Waffen abschießen, um so der Gegnerschar anständig entgegen zu treten. Per Morphball rollt ihr durch enge Schächte und per Bombe und Superbombe gelangt ihr weitere unentdeckte Gebiete. All das wird in einer stimmigen 2D-Grafik wieder gegeben. Auch wenn sie für Metroid Verhältnisse anfangs ein wenig zu bunt rüberkommt. Begleitet wird die Grafik durch einen typischen Soundtrack, der gespeist wird aus neuen Stücken und neuen Versionen der Klassiker. In allen Belangen kann man hier den Daumen erheben.
Wäre da noch der Schwierigkeitsgrad. Als ich das Spiel letztens nach langer Zeit wieder durchgezockt habe, bin ich fast aus den Wolken gefallen, wie hart es teilweise ist. Bei manchen Bossen brauchte ich mehrere Anläufe und wollte meinen DS fast schon aus Wut in die Ecke werfen. Vielleicht ist man es nicht mehr gewohnt, von Nintendo ein schweres Spiel vor die Nase gesetzt zu bekommen? Wie dem auch sei, wenn man sich die Bewegungsmuster der Bosse einprägt und dementsprechend agiert sind diese auch zu meistern. Ist das jetzt ein Kritikpunkt? Keineswegs, solche Spiele müssen einem in den Arsch treten! Und je mehr Energie Container man findet, umso leichter wird es natürlich. Wer also nur von Punkt A nach B läuft hat es schwerer.
Einziger heftiger Kritikpunkt ist die kurze Spielzeit, aber diese ist vollgepackt mit routinierter Metroid-Action.
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November 2002 |
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Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
[…] bei weitem nicht so agil wie andere Kollegen aus dem Metroidvania Genre. Erwartet also keine Metroid Spacejumps oder Highjumps. Dies mag zwar zum Design gehören, lässt La-Mulana jedoch schnell […]