Es ist gerade einmal 2 Jahre her, dass Shin Megami Tensei: Devil Survivor 2 hierzulande auf dem Nintendo DS erschien. In einer Zeit also, als bereits der 3DS etabliert gewesen ist. Das Spiel hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen langen Weg in den Westen hinter sich. Denn das Taktik-RPG aus dem Hause Atlus hatte sein Release im Sommer 2011 in Japan. Anfang Januar 2015 kam dann die erweiterte Fassung des Titels wiederum wie üblich zuerst in Japan auf den Markt. Nur dieses Mal dauerte es nur ein paar Monate, bis die 3DS-Fassung auch bei uns zum Vorschein gekommen ist.
Doppelt hält besser?
Wer vor zwei Jahren das Spiel im Auge hatte, dennoch nicht zugeschlagen hat, bekommt nun sogar noch mehr Argumente für eine Anschaffung präsentiert. Denn neben der „bekannten“ Kampagne, lässt sich nun auch die Fortsetzungsgeschichte der Handlung spielen. Dabei habt ihr zu Beginn die Wahl, ob ihr mit ersten Kampagne beginnt oder mit der zweiten. So können Kenner direkt weitermachen, während Neulinge aufgrund der Ereignisse lieber mit dem ersten Teil anfangen. Ebenfalls zur Wahl stehen zwei Schwierigkeitsgrade. Der Vorteil der leichteren Stufe ist, dass man nach einem verlorenen Kampf diesen von vorne beginnen kann und zwar mit allen zuvor verdienten Erfahrungspunkten. Abgesehen davon ist diese Stufe nicht wirklich als leicht zu bezeichnen, sodass ihr mit dieser Variante auch als erfahrende Zocker starten solltet. Wählt ihr die erste Geschichte an, bekommt ihr es mit den Septentriones zu tun. Viel leichter auszusprechen sind die Triangulum in der zweiten Geschichte jedoch auch nicht.
Der große Wagen?
Wer sich ein wenig mit unserem Sternensystem auskennt, wird der eine oder andere Namen sicherlich bekannt vorkommen, je weiter die Story voranschreitet. Abgesehen davon, dass der Schauplatz in Japan spielt, wirkt sie, was die Charakterisierung der Protagonisten angeht, oder wie die Geschichte ihren Lauf nimmt, nahe einem Manga oder Anime. Da verwundert es wenig, dass mit Devil Survivor 2 –The Animation nach dem Erscheinen des Spiels, die passende Anime-Umsetzung den Weg ins TV-Programm fand. Mich erinnert die Geschichte stellenweise an Neon Genesis Evangelion und das ist in der Regel als Kompliment zu verstehen. Wie oft dreht sich das Geschehen um Schüler im jungen Erwachsenen Alter. Ihr habt gerade die Abschlussprüfungen vor der Nase und habt sozusagen noch das ganze Leben vor euch.
Der neueste Schrei an der Schule unter den Schülern ist eine ganze bestimmte App, die unglaublich realistisch aussehende Videos von Freunden und Bekannten zeigt. Dabei sieht man nichts geringeres als den Tod der Person. Was anfangs noch als creepy Gimmick durchgeht, wird schnell zum bitteren Ernst. Ihr geratet mit eurem Kumpel Daichi in genau so eine Situation und könnt dem sicheren Tode nur entkommen, wenn ihr euch dazu entscheidet, die plötzlich auftauchenden Dämonen zu besiegen. Neben ihrer eigenen Schlagkraft bekämpfen sie dabei auch Feuer mit Feuer. Denn auch sie können durch diese mysteriöse App Dämonen materialisieren und dann an ihrer Seite kämpfen lassen.
Nach diesem erschreckenden Ereignis stellen sie fest, dass ganz Tokyo einem Katastrophenszenario gleicht. Recht schnell kommt ihr mit der geheimnisvollen Organisation JPs in Kontakt und werdet auch später für sie gegen die noch namenlose Bedrohung kämpfen. Nachher stellt sich dann heraus, dass das ganze Land betroffen ist. Mit der Zeit schließt ihr neue Freundschaften und baut auch eine Beziehung zu den Figuren auf. Prinzipiell: Je mehr ihr euch mit einer bestimmten Figur unterhaltet, umso besser wird die Beziehung. Angezeigt wird es anhand einer Leiste, die sich um bis zu 5 Schritte füllen lässt.
Gespräche sind frei wählbar, finden als Events zwischen den Kämpfen statt und dauern in der Regel in der Uhr des Spieles 30 Minuten. Das hat einen ganz bestimmten Grund, denn häufig müsst ihr euch entscheiden, wem ihr eurer Ohr leiht. Wenn um 17 Uhr ein bestimmter Termin ansteht, ihr in der Theorie mit 4 Leuten reden könnt, es aber bereits 16 Uhr ist, dann bleiben zwangsläufig 2 auf der Strecke. Das interessante ist, dass so sogar Hauptcharaktere das zeitliche segnen können, wenn ihr nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort seid. Der Tod wird dabei vorher angekündigt, ihr wisst also wen es treffen wird. Wer sich clever anstellt, speichert vorher ab und nimmt vor dem Eintreten dieses Ereignis so viele Gespräche mit wie möglich. Es ist eure Entscheidung, wie ihr es handhabt, anfangs war mir nicht bewusst, dass die spielinterne Uhr eine solch wichtige Rolle spielt und so mussten zwei Charaktere ihr Leben lassen.
Quadratisch, praktisch gut
Wer Strategie-Rollenspiele wie Fire Emblem oder ein Final Fantasy Tactics kennt, wird sich sofort wie Zuhause fühlen. Auch hier laufen die Kämpfe rundenbasiert ab und ihr bewegt eure Spielfiguren auf Kacheln, die über das Spielfeld gelegt sind. Bevor es in den Kampf geht, legt ihr fest, welche zwei Monster eurer Charaktere an die Seite gestellt bekommt, oder welche Fähigkeiten und Zauber eurer Recke einsetzen kann. Neben dem physischen Attacken und nennen wir es mal Zauber mit Elementschaden (Blitz, Eis, Feuer, Wind) existieren auch einige passive Fähigkeiten, die verschiedene Boni bringen. Von allen Fähigkeiten gibt es mehr als genug, sodass die Auswahl schön groß ist. Neue Fähigkeiten können ebenfalls erlernt bzw. erbeutet werden von euren Feinden.
Wie so oft ist eine ausgewogene Truppe das A und O. Neben starken Attacken, sollten Heilzauber auch immer dabei sein. Ebenso ist es wichtig, sich vor dem Kampf eure Feinde anzusehen, um nachzuschauen, was sie so drauf haben und euch dementsprechend einstellen. Eine gute Vorbereitung kann hier bereits mehr als die halbe Miete sein, um den Fight erfolgreich zu gestalten. Aber vor allem in den Bossfights kann es vorkommen, dass der Gegner das eine oder andere Ass ausspielt und so die Mission von vorne begonnen werden muss. Auch wenn manche Aufgaben zunächst schwer erscheinen, lässt sich jedoch gut aus den eigenen Fehlern lernen. Neben den Missionsbasierten Kämpfen könnt ihr euch zwischen diesen Ereignissen auch in freien Kämpfen austoben, um zu trainieren. Ein großer Pluspunkt ist, dass die Auswahl verschiedener Monster und deren Fähigkeiten recht groß ist und so es viele Varianten gibt. Um neue Kreaturen zu bekommen, nutzt ihr entweder die Audition und gebt das höchste Gebot ab, oder ihr fusioniert zwei Monster, damit ein neues und hoffentlich auch besseres entsteht.
Während die Musik aus den Boxen überzeugen können (ein paar weitere Stücke wären dennoch wünschenswert gewesen), bewegt sich die Grafik nicht gerade auf einem grafisch ansprechendem Niveau. Zumindest auf dem ersten Blick. Denn obwohl sich die Grafik nie ein Bein ausreißt, wissen doch die detailreichen Kampfarenen zu gefallen. Ohnehin ist alles klar aufgebaut und beschränkt sich auf das wesentliche. Ebenfalls lobend erwähnen kann man zum einen die Sprachausgabe an sich, als auch, dass alle Hauptcharaktere vertont wurden und das ist einiges an Text. Die Sprache dagegen ist aber nur englisch.
- Plattform: Nintendo 3DS
- Publisher: NIS America, Inc.
- Entwickler: Atlus
- Genre: (Strategie-)Rollenspiel
- Release: 30. Oktober 2015
- USK-Freigabe: 12
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.