Auch wenn es man vielleicht nicht glauben mag, aber bei Dragon Ball Z: Extreme Butoden handelt es sich um das erste Spiel des bekannten Universums, das auf dem Nintendo 3DS erscheint. Und das ist schon zumindest eine interessante Randnotiz, wenn man bedenkt, wie viele Dragon Ball Z Games in den letzten Jahren auf sämtlichen Plattformen erschienen sind. Ob das Beat‘ em Up auch für Prügelfans interessant ist, zeigt nun unser Testbericht.
In erfahrenen Händen
Entwickelt wurde Dragon Ball Z: Extreme Butoden von Arc System Works, die mit ihren 2D Beat’em Up-Serien wie Blaze Blue und Guilty Gear bekannt und geschätzt sind. Die Vorzeichen stehen also gut, dass es auch hier der Fall ist. Was hat das Spiel also zu bieten?
Was die Modi-Auswahl für den Singleplayer zu Beginn angeht, recht wenig. Denn bevor der umfangreichere Abenteuermodus freigeschaltet wird, müsst ihr euch in 10 Kapiteln durch den Z-Story Modus kämpfen. In diesen 10 Kapiteln wird die gesamte Z-Story abermals durchgekaut. Also von Radditz Ankunft auf der Erde bis hin zu Son Gokus Sieg über Boo. Die Präsentation fällt dabei zwischen den Kämpfen sehr mau aus. So wird die Geschichte nur anhand von Standbildern mit verschiedenen Hintergründen und Charakterporträts vorangebracht. Ohnehin zielt dieser Abriss nur auf die Fans der Serie ab, die das das ganze schnell abhandeln wollen. Neulingen ist es kaum möglich, innerhalb 10 kurzer Kapitel (in rund 30 Minuten durchgespielt) der Erzählung zu folgen. Da bringt es auch herzlich wenig, dass man nach dessen Abschluss des ersten Durchganges den Modus erneut mit weiteren Charakteren und aus „deren“ Sicht durchspielen kann.
Dagegen hat der Abenteuermodus schon mehr zu bieten. Hier seid ihr in mehreren Gebieten unterwegs und folgt dem linearen Verlauf auf der Oberweltkarte. Die Geschichte könnte derweil kaum Hanebüchenerer sein. Durch einen unglücklichen Zufall steht das gesamte Universum Kopf und Dinge, die in der Vergangenheit geschehen sind, haben keine Gültigkeit mehr. Es ist also der beste Vorwand um Son Gokus Widersacher wie Freezer, Cell oder Buu zum Leben zu erwecken, damit sie erneut besiegt werden können. Um die Zeitlinie wieder ins Lot zu bringen, braucht Son Goku auch die 7 Dragon Balls und mit Hilfe von Bulmas Dragon Ball-Radar macht er sich auf die Suche. Auf seinem Weg läuft er seinen Freunden und Weggefährten über den Weg. Hier kommen dann schon eher die Fans auf ihre Kosten, weil es nett ist, alte Charaktere wiederzusehen oder sogar die eine oder andere Anmerkung aus vergangenen Dragon Ball – Tagen. Die Kämpfe, die ihr hier bestreitet, werden nach einem erfolgreichen Fight nach dem bekannten Ratingsystem von „S „bis „B“ eingestuft. Je nach Rating gibt es nach einem gewonnen Kampf eine andere Belohnung. Diese reichen von Geld (Zeni) bis zur Freischaltung eines weiteren Assist-Charakters (kommen im Kampf zum Einsatz). Zwischen den Leveln lässt sich die Kohle im Shop ausgeben, um diverse Items wie Heilgegenstände oder Boost-Items wie mehr Schaden zu erhalten.
Wenn der Abenteuermodus abgeschlossen ist, wird sogar noch mit dem Extrem Weltkampfmodus eine weitere Art zu spielen, freigeschaltet. Aber auch dieser bietet auch nur das, was man die ganze schon macht, nämlich einen Kampf nach dem anderen zu bestreiten. Was an Modi übrig bleibt, sind die Versus-Modi gegen die CPU und gegen einen Freund im lokalen Mehrspielermodus. Anders als in der japanischen Fassung (wurde dort per Update nachgereicht) gibt es in unserer Fassung keinen Online-Multiplayer. Ob er auch hier nachgereicht wird, ist nicht bekannt, was sehr schade ist. Denn so ein Modus gehört heutzutage einfach dazu. Dann gibt es noch den Quest-Modus, der aufgrund des Namens einen leicht in die Irre führt. Denn hier erstellt ihr lediglich eine Gildenkarte von euch, die dann in Streetpass Begegnungen zum Einsatz kommt.
Kampfsystem
Auch wenn man meinen könnte, dass es sich um einen Buttonsmasher handelt, das heißt, wildes Knöpfchen drücken führt zum Erfolg, der mag in den ersten Stunden Spielzeit recht haben. Nahezu jeder Kampf kann auf diese Art und Weise gewonnen werden. Später stellt sich aber heraus, dass man die Materie des 2D-Prüglers schon verstehen sollte, um voranzukommen. Natürlich ist die Movepalette aufgrund des 3DS-Layout weniger umfangreich als auf Heimkonsolen. Dennoch ist ein ausreichendes Schlagrepertoire mit schwachen und starken Angriffen, Unten-, Mitte-, oder Obenschlägen samt dazugehörigen Kombos vorhanden. Fürs Verteidigen kann geblockt oder per Tastendruck schnell ausgewichen werden. Drückt ihr die R-Taste, wird eurer Ki aufgeladen, das je nach gefüllter Leiste Spezialattacken ermöglicht. So wird das berühmte Kamehameha ausgelöst, wenn der Balken zu mindestens 50% gefüllt ist. Welche Spezialattacken verwendet werden, hängt natürlich vom jeweiligen Charakter ab. Da versteht es sich von selbst, dass zum Beispiel Piccolo seine Höllenspirale einsetz oder Kururin seinen Energie-Diskus. Das Kämpfen an sich flutsch gut von der Hand, dennoch wäre ein kurzes Tutorial nett gewesen. Zwar lässt sich wie gewohnt, auf Knopfdruck das gesamte Moveset anzeigen, dennoch würde eine Einführung, vor allem Anfängern in diesem Genre eine große Hilfe sein.
Meistens kämpft ihr als Team gegen einen oder mehrere Gegner. Vor Beginn wählt ihr eure Team- oder Asssist-Charaktere aus. Teammitglieder können aktiv von euch im Kampf gesteuert werden. Dafür braucht ihr nur das Konterfei auf dem Touchscreen zu berühren und schon wird der Charakter gewechselt. Assist-Charaktere dienen lediglich als Unterstützung und sind zeitlich begrenzt.
Was gerade als Tag Team-Kampfmodus ungewöhnlich erscheint, ist die Tatsache, dass die Kämpfe nur aus einer Runde bestehen.
Wenn man die Charaktere durchgeht, fällt leider auf, dass es der Kämpferriege sehr gut gestanden hätte, wenn einige Assistler auch als richtige Kämpfer geben würde. Denn so habt ihr gerade einmal die Auswahl von rund 20 Fightern, während es über 100 Assist-Charaktere gibt.
Grafik und Sound
Wie bereits kritisiert, wirkt die Präsentation während den Dialogen sehr lieblos. Auch die Weltkarte im Abenteuermodus strotz nicht gerade vor Details und auch die Hintergründe im Kampf geben ebenfalls nicht gerade viel her. Letzteres ist aber zu verschmerzen, da es primär wichtig ist, was vorne auf dem Bildschirm passiert. Und hier kann sich das Spiel sehen lassen. Große Sprites samt gelungenen Animationen erfreuen das Auge. Auch die Spezialattacken machen einiges her. So wird die Action der Vorlage gerecht. Die Musik kommt mit Gitarrenklängen daher, die ebenfalls zum Geschehen passen und so auch zur Anime-Serie passen würden. Außer japanischen Sprachfetzen gibt es jedoch keine Sprachausgabe.
- Plattform: Nintendo 3DS
- Publisher: Bandai Namco Entertainment
- Entwickler: Arc System Works
- Genre: Beat‘ em Up
- Release: 16. Oktober 2015
- USK-Freigabe: 12
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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