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Gamescom 2015: Part III

Wie schnell die Zeit vergeht, merkt man zum Beispiel anhand der Guitar Hero-Serie von Activision. Ganze 5 Jahre ist es her, als der letzte Teil Warriors of Rock erschienen ist. Danach wurde es still um die Serie, da der Publisher ihr eine Pause gönnen wollte. Am 20. Oktober feiert die Marke mit Guitar Hero Live jedoch ihre Rückkehr. Der Markt sei schließlich wieder reif für ein neues Spiel, denn mittlerweile gibt es eine ganz neue Generation potentieller Spieler. Um aber auch die „Veteranen“ mit ins Boot zu holen, hat man sich beim Entwickler Free Style Games nicht nur auf den alten Tugenden ausgeruht, sondern einige Neuerungen eingeführt. Das fängt beim Gitarren-Controller an und hört bei der Präsentation auf.

Bei Activision konnten wir selbst Hand anlegen und geben nun unsere Eindrücke wieder. Was das Mieten an Standfläche angeht, geben sich Activision und Electronic Arts Jahr für Jahr die Klinke in der Hand. Sowohl in den Besucherhallen, als auch im Businesscenter haben sie mit Abstand die größten Stände. Von daher verwundert es nicht, dass selbst im „Geschäftsbereich“ eine kleine Bühne aufgebaut war, auf der dann Guitar Hero Live durch Gitarre und Gesang promotet wurde. Unter dem Motto „leichter zu spielen, schwerer zu meistern“ wird der neue Controller vermarktet. Die 4 farbigen Tasten hören der Vergangenheit an, sodass der allgemeine Look des Zubehörs reifer und näher an einer echten Gitarre ist. Dieses Mal bekommt ihr es mit einer 2×3 Tastenanordnung zu tun. Beim Greifen fällt also die Taste für den kleinen Finger weg, was den Komfort steigert. Ebenfalls gut gelöst wurde, dass ihr beim Spielen auf einem leichten Schwierigkeitsgrad nur die untere Reihe, also 3 Tasten benötigt. Wird der Härtegrad jedoch höher, kommen alle zum Einsatz und vermitteln so das Gefühl von Akkordgriffen. Dazu gesellt sich der bekannte Anschlagschalter und auch das Tremolo, mit dem Töne verzerrt werden können (just for fun).

Nach einer kurzen Eingewöhnung ging das Spielen auf einem leichten Schwierigkeitsgrad gut von der Hand, sodass Komboketten von 50 und mehr hintereinander getroffenen Tönen erzielt wurden. In Verbindung mit einem Song den man mag, stellt sich auch schnell der Spielspaß ein. Guitar Hero Live soll durch den Guitar Hero TV Modus bereits zum Start mehrere hundert Songs bieten. Neben auf der Disc enthaltenen, bieten die verschiedenen TV Channels ein wechselndes Angebot aus verschiedenen Genres. Selbst Pop Songs sind dabei. Dabei habt ihr die Auswahl, ob im Hintergrund das Musikvideo abläuft oder ihr euch live auf die Bühne begebt. Hier tritt dann die Neuerung in der Präsentation in Kraft. Denn ihr seht keine virtuelle Band mehr aus der Third-Person-Sicht, sondern eine echte Bühne, samt echter Menschenmenge vor euch. Dafür hat Activision mehrere hundert Leute aufgenommen und diese dann per Copy and Paste zu einer riesigen Menschenmenge verwandelt, um so das Gefühl vor einer riesigen Crowd zu spielen, zu generieren. Ihr selbst übernimmt den Part eines Bandmitgliedes und seht das Geschehen aus der Ich-Perspektive. Durch das Bewegen eurer Figur gelangt ihr über die ganze Bühne und könnt die Reaktionen der Fans direkt miterleben. Aber auch eure Bandmitglieder reagieren auf eure Darbietung, sodass man direkt weiß, wie gut man sich anstellt. Diese Präsentation verleiht dem Geschehen ein authentischeres Gefühl gegenüber der alten Handhabung und ist einer der Gründe dafür, weshalb Guitar Hero Live als sicherer Hit zu bezeichnen ist. Wenn ihr Freunde habt, die ebenfalls Spaß am Spielen, Singen und Rockmusik haben, dann gibt es kaum etwas besseres, als zusammen zu kommen, um gemeinsam eine Band zu formen und vor dem Bildschirm abzurocken. Bei mehreren Leute fallen die Anschaffungskosten aufgrund der Peripherie (Gitarren, Schlagzeug, Mikro) auch geringer aus.


Bei Square Enix konnten wir uns anschließend noch das Open World – Action – Adventure „Just Cause 3“ in einem Trailer ansehen.

Die Avalanche Studios feuern mit dem nun dritten Teil der „Just Cause“-Reihe ein nicht ganz ernst gemeintes Actionfeuerwerk ab. Rico Rodriguez befindet sich einmal mehr mitten im Kampf gegen den brutalen Diktator General Di Ravello und seine Armee die sein Heimatland Medici in ihrer Gewalt haben. Teil 3 bietet wie auch schon die beiden Teile zuvor eine riesige frei erkundbare Welt in der 1000 Quadratkilometer bereit stehen.

Neu im Gepäck ist der Wingsuit mit dem der Spieler die Welt durch die Luft erkunden kann und somit viel schneller voran kommt. Natürlich sind auch sein treuer Fallschirm und der allseits beliebte Enterhaken wieder mit von der Partie der ein ums andere Mal auf kreative Weise eingesetzt werden kann um Gegnern den Gar auszumachen.

Das Spiel wird im Dezember für die Playstation 4, Xbox One und den PC erscheinen.

Unravel, das von Electronic Arts vertrieben wird, schickt sich an, ein echter Geheimtipp zu werden. Zwar dauert es noch ein wenig, bis der Puzzle-Platformer im ersten Quartal 2016 erscheint, aber bereits jetzt macht das Abenteuer der Wollknäuelfigur Yarny einen guten Eindruck. Unravel wird bei Coldwood Interactive aus Schweden entwickelt und sie haben sich bisher nicht wirklich einen Namen gemacht, weswegen ihr neuestes Machwerk nun die große Chance ist.

Das Spiel setzt vollkommen auf Atmosphäre, die durch den liebenswerten Charakter und der ansprechenden und lebendigen Umgebungsgrafik in einem realistischen Stil zustande kommt. Yarny ist eine sehr wortkarger kleiner Held und trotzdem schließt man ihm schnell ins Herz. Das liegt daran, dass ihr zusammen mit ihm das Abenteuer bestreitet und ihm dabei aktiv helft, die vielen Hindernisse zu überwinden. Da er aus Garn besteht, kann man sich wahrscheinlich schon vorstellen, wie manche Aktionen funktionieren. So setzt er seinen Faden als Enterhaken ein, um Abgründe zu überwinden oder sich nach oben zu ziehen bzw. herabzulassen. Der erste Level bestehst aus dem Garten von Yarnys Zuhause. Er läuft über den Gartenboden und bekommt aktiv die Flora und Fauna des Gartens mit. Hier sieht er unter anderem  Apfelbäume samt saftig roter Äpfel oder saftig grünes Gras. Um eine Wasserfläche zu überwinden, schiebt er mehrere Äpfel in das Nass und bildet so eine Brücke, über die er dann läuft. Häufig ist es so, dass ein Hindernis Schritt für Schritt angegangen werden muss. Bei der Apfelbrücke müsst ihr nämlich zuvor erst mal dafür sorgen, dass Wasser in die Grube gelangt. Der zweite Level wirkt thematisch wie eine Parkanlage oder Waldweg. So hängt sich Yarny hier im späteren Verlauf an einen Flugdrachen und muss im Flug den Zweigen mehrere Bäume ausweichen. Auf Nachfrage bestätigten die Entwickler, dass es das Ziel sei, Unravel mit 60 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm laufen zu lassen. Über eine Wii U-Version wurde bisher nicht nachgedacht, da sie zum einen nicht die Kapazitäten dafür haben und zum anderen zweifeln sie an der technischen Umsetzung. Trotzdem sollte man niemals nie sagen.

Ein Geheimtipp dagegen dürfte Star Wars nie gewesen sein. Selbst im Jahre 1977 als Episode IV in die Kinos kam. Und so waren wir natürlich gespannt darauf, wie sich Star Wars Battlefront macht. Bei EA im Businessbereich wurde sich voll auf den Modus TIE Fighter versus X-Wing konzentriert. Wir waren also stets in der Luft und sind nie am Boden mit einer Figur entlang gelaufen. In der ersten Runde übernahm ich das Steuer eines X-Wings und begab mich auf die Jagd nach imperialen Fightern. Jedes Schiff hat eine Spezialfähigkeit, die in zeitlichen Abständen aktiviert werden kann. So kann der X-Wing einen Schild aufladen, um Treffer abzuwehren. Zwischendurch werden während des Geschehens verschiedene Befehle ausgegeben, wie einen bestimmten Punkt anzugreifen oder ein anderes Schiff zu beschützen. Das hat mich aber nicht weiter bekümmert und ich konzentrierte mich voll darauf, die TIE-Fighter vom Himmel zu holen. Neben dem Laser (am besten immer vorhalten mit dem Fadenkreuz) lassen sich natürlich auch Raketen einsetzen, die ihre Ziele verfolgen und mehr Schaden anrichten. Dabei bekommt ihr nicht nur für Abschüsse Punkte, sondern auch bereits, wenn der Gegner getroffen wird. Denn es ist keinesfalls leicht, am Heck seines Feindes zu kleben, um ihn dann locker abzuschießen. Da wir uns hier im freien Raum befinden, lassen sich jederzeit waghalsige Ausweichmanöver fliegen.

Die erste Runde habe ich mit meinem X-Wing Team gewonnen und beim zweiten Mal habe ich mich ans Steuer eines TIE-Fighters gesetzt. Mit ihm zu navigieren gestaltet sich anspruchsvoller, weswegen es im Gegensatz zum X-Wing eine längere Zeit braucht, um sich an das Handling zu gewöhnen. Auch diese Runde ging für mein Team siegreich aus. Nicht nur deswegen fällt das Fazit dieser Session von Star Wars Battlefront durchweg positiv aus. Die Dogfights bereiten einen riesigen Spaß und gerade im Verbund mit Freunden (das gilt natürlich auch für die anderen Spielmodi) stehen durchgezockten Nächten und epische Schlachten im Krieg der Sterne nichts im Wege.

Mit Star Wars geht es zum Abschluss dieses Berichtes auch weiter. Gerade ist Disney Infinity 3.0 erschienen und wir haben uns auf der gamescom vor allem einen Eindruck von der Hereinnahme des Star Wars-Universums machen können. Diese Implementierung ist ein naheliegender Schachzug, der sich auszahlen dürfte. Auch zum neuen Star Wars Film – The Force Awakens – wird Ende Oktober ein eigenes Spielset erscheinen. Ansonsten wird das gesamte Universum abgedeckt, sogar eine eigene Zwischenepisode, die zeitlich nach Episode II spielt, wurde hierfür entworfen. In der spielen Anakin Skywalker oder Ahsoko Tano die Hauptrollen und sie erkunden eine reaktivierte Droidenfabrik. Dabei bleiben sie aber nicht nur auf dem Planeten Geonosis, sondern fliegen nach Tatooine und Coruscant. Aber nicht nur diese beiden Charaktere sind spielbar, sondern auch die weiteren Star Wars Figuren, die ihr in das Spiel hereinbringt, sofern ihr sie als Einzelfigur zuvor gekauft habt. Das Leveldesign bestand aus vielen kleinen Scharmützeln, in denen die Macht und das Lichtschwert zum Einsatz kamen. Dazu lockern Sprung- und Kletterpassagen das Gameplay auf. Wer bei Disney Infinity 3.0 alle neue Playsets samt Figuren vervollständigen möchte, der muss einiges an Geld zusammenkratzen, ähnlich wie es bei Skylanders der Fall ist. Auch limitierte Figuren wird es geben. So wird Boba Fett nur für 6 Monate lang auf dem Markt erhältlich sein, was die Preise in die Höhe treiben dürfte.

In Rise of the Empire spielt ihr Ereignisse aus der klassischen Star Wars Trilogie nach. So konnten wir die berühmte Flugsequenz durch den Todessterngraben beobachten oder wie Luke Skywalker teilweise auch zu Fuß auf dem Planeten Hoth die AT-AT ausschaltete. Auch die eine oder andere Racing Sequenz hat es in das Spiel gefunden. Das interessante hierbei ist, dass diese Abschnitte von Sumo Digital, den Machern von Sonic Allstar Racing entwickelt wurde und sich so das passende Know How eingefunden hat. Insgesamt bietet Disney Infinity 3.0, alleine durch Star Wars, eine große und abwechlunsgreiche Spielwiese, die gerade für jüngere Zielgruppen sehr ansprechend ist. Aber auch Erwachsene haben Spaß daran, mit ihren Lieblingsfiguren von Disney in die farbenfrohen Welten einzutauchen. Auch die erweiterte Toybox, mit der man sich eigene Welten per Editor zusammenbaut, ist ein weiteres Argument. Zudem fallen die Wertungen in der internationalen Presse durchweg positiv aus.

Und mit diesen Eindrücken verabschieden wir uns auch endgültig von der gamescom 2015. An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen Publishern, bei denen wir sein durften. Spätestens am letzten Tag sieht man fast jeder beteiligten Person an, dass die gamescom ganz schön schlauchen kann. Von daher ein großes Dankeschön an alle Spieleentwickler, die selbst am letzten Tag noch enthusiastisch ihre Spiele präsentierten, obwohl sie das bereits vorher unzählige Male getan haben. Ebenso ein Dank an alle weiteren wirkenden Damen und Herren.

Hier geht zu Part I

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