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Le Tour de France 2015

In den letzten Jahren standen eher die unzähligen Dopingskandale als der eigentliche Radsport bei der Tour de France im Mittelpunkt. Zahlreiche Sportler nahmen dabei verbotene Substanzen ein, um ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern und um die brutalen Streckenabschnitte besser hinter sich zu bringen.


Der Radsportverband gelobte Besserung und strengere Kontrollen. Wir hingegen setzen uns ganz drogenfrei vor die Konsole und testen das aktuelle Spiel zum Radwettbewerb durch Frankreich. Ob wir uns dabei verfahren oder das gelbe Trikot überstreifen, könnt ihr dem Test entnehmen.

Der alljährliche Wahnsinn



Seit 1903 treffen sich professionelle Radfahrer aus aller Welt, um am von der Amaury Sport Organisation veranstalteten Wettbewerb teilzunehmen. Dabei legen sie aktuell beim Kampf um das gelbe Trikot 3360 Kilometer zurück. Entwickler Cyanide hat bereits im vergangenen Jahr ein Tour de France Spiel auf den Markt gebracht und landet dieses Jahr das erste Mal auch auf der Xbox One.

Also ab vor den Controller und kräftig in die Pedale getreten. Oder etwa nicht?
Nicht so ganz wie man sich das vielleicht im ersten Moment vorstellt. „Le Tour de France 2015“ bietet hierbei kein stetiges Buttonmashing oder unaufhörliches Analogstickdrehen, sondern konzentriert sich eher auf zwei Balken.


Im Mittelpunkt stehen dabei der Kraft- und Ausdauerbalken.

Jedes Mal wenn ihr in die Pedale tretet, kostet euch dies dementsprechend etwas aus den genannten Balken. Um also als Erster durch das Ziel zu kommen, sollte man die Energie mit Bedacht verwenden. Dies ist vor allem zu Beginn eine Geduldsaufgabe und kann schnell frustrieren. Doch mit etwas Übung und Lehrgeld bekommt man den Bogen nach einer gewissen Zeit raus und kann positive Ergebnisse erzielen.

Neben der Ausdauer und  Kraft könnt ihr auch den gezielten Einsatz von Verpflegung steuern, der ebenfalls mit richtigem Timing entscheidend für eure Platzierung sein kann.

Dank dem Befehlsmenü könnt ihr auch eure Teamkollegen mit einbeziehen. Durch taktische Angaben für die Unterstützung in einem Ausreisversuch oder der Nachführarbeit können euch eure Kollegen unterstützen, Plätze im Feld gutzumachen. Die KI stellt sich dabei ausgesprochen gut an und führt eure Befehle konsequent aus. Des Weiteren ist positiv zu erwähnen, dass die Fahrer über verschiedene Stärken verfügen, die ihr gezielt für die passenden Situationen abrufen könnt.


Sprinter sollten auf langen und geraden Strecken eingesetzt werden, während ihr die Kletterer wunderbar für starke Steigungen und Bergpässe einsetzen könnt. Allrounder gibt es auch. Diese besitzen alle Fähigkeiten, sind aber auf nichts direkt spezialisiert.

Positiv zu erwähnen wäre noch die Tatsache, dass man die Etappen nicht komplett abfahren muss.

Je nach Belieben könnt ihr an jedem Punkt der Strecke einsteigen. Dort werdet ihr dann per Zeitraffer eingestellt und könnt dann direkt loslegen. Für den ungeduldigen Spieler unter uns ein willkommenes und praktisches Feature.

Alles in allem bietet „Le Tour de France 2015 einige interessante und clevere Gameplayelement,e die Radsportfans für eine gewisse Zeit zufriedenstellen können. Wir schreiben bewusst für eine gewisse Zeit, den das Spiel bietet auf Dauer leider keine große Abwechslung und auch die positiven Aspekte des Gameplays bieten bei längerer Spielzeit auf Dauer einfach zu wenig Fleisch auf den Rippen.


Nach den ersten paar Rennen schleicht sich bereits eine gewisse Routine ein, die schnell zur Langeweile abdriften kann und dem Spielspaß des Titels immens schadet und den nötigen Tiefgang vermissen lässt.

Wir hätten uns mehr Freiheiten gewünscht. Ein Editor in dem man seinen eigenen Fahrer erstellen kann, wäre eine interessante Dreingabe.

Ebenso würde es „Le Tour de France 2015 nicht schaden, ein Fortschrittssystem einzubauen, in dem man die Attribute seines Radlers verbessern könnte, anstatt stetig mit den gleichen Werten arbeiten zu müssen. Das Spiel beinhaltet neben allen 22 Teams und über 200 Fahrern inklusiver originalgetreuer Rennräder auch die gesamte Tour de France mit ihren 21 offiziellen Etappen.

Im Pro Team – Modus könnt ihr nicht nur die aktuelle Tour spielen, sondern euch über mehrere Saisons spielen und einen gewissen Einfluss auf die Zusammenstellung eurer Mannschaft ausüben. Die Verpflichtung neuer Teammitglieder inklusive. Allerdings geht dieses Feature leider auch nicht stark in die Tiefe, sondern bietet nur ein paar Optionen und wirkt sehr rudimentär. Ein weiterer Fall von verschenktem Potential.

Generell fehlt im Menü ebenfalls eine gewisse Abwechslung. Neben dem Kernstück des Spiels, der Tour de France, gibt es zwar einen netten Koop- und Versus – Modus, ansonsten allerdings nicht viel, das euch neben der Hauptaufgabe bei der Stange halten könnte.


Grafik & Sound



„Le Tour de France 2015″ erscheint für die Playstation 3, Playstation 4, Xbox One und den PC. Also gibt es eigentlich keine Entschuldigung, dass das Spiel optisch nicht auf dem aktuellen Stand der Technik ist. Selbst die Playstation 3 Version ist meilenweit weg von den Möglichkeiten der Konsole. Auf der Xbox One und der Playstation 4 allerdings kann man nur noch von einer absoluten Frechheit sprechen.

Die Lieb- und Detaillosigkeit des Spiels wird nur noch durch die nicht vorhandene Weitsicht und die matschigen Texturen übertrumpft. Die recycelten Animationen der Klonzuschauer mag man dabei noch verschmerzen können, da sie nichts anderes sind als Streckendekoration. Hinzu kommen noch ewige Ladezeiten, die selbst auf der Playstation 1 nicht mehr tragbar wären und  eure Nerven strapazieren.

Zumindest die Animationen der Radfahrer sind bis auf wenige Ausnahmen gelungen und wirken flüssig.

In Sachen Sound haben wir zumindest nicht wirklich etwas zu bemängeln. Der Soundtrack des Spiels ist gelungen und wird auf Dauer auch nicht langweilig. Der Teamfunk und die generelle Geräuschkulisse wirken realistisch und verleihen dem Spiel dann doch einen gewissen Flair.

  • Plattform: Playstation 4, Playstation 3, Xbox One, PC
  • Publisher: Deep Silver
  • Entwickler: Cyanide
  • Genre: Sport
  • Release: 19. Juni 2015
  • USK-Freigabe: 0

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