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Splatoon

Auf der E3 2014 überraschte uns Nintendo mit einer vollkommen neuen IP für ihre aktuelle Konsole. Dazu auch noch aus dem Shooter Genre. Doch Nintendo wäre nicht Nintendo, wenn es sich hierbei um ein frisches, neues und doch quietschig buntes Konzept handeln würde.


Nun ist die neue IP mit dem Namen „Splatoon“ erhältlich und konnte sich bis dato bereits über eine Million Mal verkaufen. Nicht schlecht für eine neue Spielereihe. Doch steckt hinter dem farbigen Geballer auch genügend Substanz, um Spieler länger an den Bildschirm zu fesseln?

Ich habe Farbe im Auge



Auch wenn Nintendos Fokus während all der Präsentationen hauptsächlich auf dem spaßigen Online-Multiplayer lag, bietet „Splatoon“ auch ein vollwertigen Single-Player-Modus. 

Ziel der Kampagne ist es dabei in Begleitung des kauzigen Marine-Kapitäns sogenannte Elektorwelse einzusammeln.


Diese elektrischen Meerestiere versorgen eure Oberweltkarte nämlich mit Strom und lassen euch mittels zischenden Teekesseln neue Stages betreten. Klingt komisch – ist aber so.

Die Welt von Splatoon weist aufgrund der Grunge und Skate – Elemente starke Ähnlichkeiten mit Titeln wie Sega’s „Jet Set Radio“ – Reihe auf. So erinnern die verschiedenen Stages oft an Skateparks.

 Die Oberwelt ist in verschiedene Bereiche unterteilt, in denen man angesprochene Elektrowelse einsammeln muss. Diese warten immer am Ende der Stages auf einen.

In den Leveln warten kleinere Puzzles und Parcourabschnitte auf euch, sowie gelegentlich ein paar Gegner. In jedem Level gibt es dann noch Notizen und Punkte einzusammeln. Letztere können im Shop für neue Ausrüstung ausgegeben werden. 

Habt ihr in einem Abschnitt alle Welse eingesammelt, stellt sich euch ein Bossgegner in den Weg. Diese sind zum einen kreativ designed, verlangen euch jedoch nicht alles ab.


Der Singleplayer ist eine gute Vorbereitung auf den großartigen Multiplayer-Part des Spiels, da ihr mit der Spielmechanik von „Splatoon“ vertraut gemacht werdet. Allerdings sind die sechs Stunden Spielzeit sowie der maue Umfang nicht unbedingt der Kaufgrund. Solltet ihr euch also nur Aufgrund der Offline-Variante für das Spiel entscheiden, solltet ihr noch etwas warten, bis das Spiel im Preis gefallen ist.

Wir malen uns die Welt, wie sie uns gefällt



Der wahre Kaufgrund von „Splatoon“ steckt im Multiplayer. Nintendos kinderfreundliche Alternative zu „Call of Duty“ und „Halo“ wird euch ein ums andere Mal mit Freunden oder Fremden online um die Wette ballern. Aktuell sieht es aufgrund der wenigen Stages leider noch mau aus. Nintendo wird in den nächsten Wochen allerdings nach und nach neue Waffen, Ausrüstung und Karten veröffentlichen.

Zu Beginn müssen wir jedoch leider erst einmal einiges an Kritik los werden. Wir kennen ja Nintendo mit ihrer kinderfreundlichen Onlinepolitik – jedoch schützt es sie nicht davor, Kritik zu ernten für das Streichen von essentiellen Optionen. Zum einen fehlt ganz klar ein Voicechat im Spiel oder anderweitige Möglichkeiten der Verständigung und Kommunikation.

Dann könnt ihr nicht darüber entscheiden oder abstimmen, welche Arena gespielt werden soll. Nintendo wählt nämlich jeden Tag aus den verfügbaren Arenen zwei Stück  für den normalen Spielmodus und zwei für Rangkämpfe aus. Ein Zufallsgenerator sucht dann anschließend zwischen diesen beiden Karten aus.


Ebenfalls per Zufallsgenerator werden die Teams ausgewürfelt. Leider kommt es des Öfteren vor, dass die Spieler mit höherem Rang in ein Team gesetzt werden, was zu einem Ungleichgewicht in den Teams führen kann. Hoffentlich wird hier noch nachgebessert.

Um euch Waffen und Ausrüstung in den Shops zuzulegen, müsst ihr nämlich erst einmal einige Runden im Multiplayer gespielt haben, um auf Rang 4 aufzusteigen. Erst dann wird euch der Besuch in den Shops gestattet.

Dies kann in den ersten Stunden ziemlich frustrierend sein – anschließend wird eure Mühe dann aber auch belohnt. Dort könnt ihr euch Shirts, Schuhe, Mützen, Brillen und Waffen kaufen, die allesamt verschiedene Stärken und Schwächen haben. Abgesehen von den Waffen wirkt sich eure Ausrüstung aber nicht allzu sehr auf das Gameplay aus.


Zusammen gegen Alle



Eins muss man Nintendo wirklich lassen – sie verstehen es, eine bekannte Formel so umzumodeln, dass sie frisch und neu wirkt. Oft genug haben sie es mit der Zelda- oder Mario-Reihe bewiesen, aber das es auch mit einem Shooter gelingt, ist schon außergewöhnlich.

Klar, spielt die richtige Waffe eine Rolle und natürlich sind höherrangige und erfahrene Spieler etwas im Vorteil, doch „Splatoon“ macht einfach nur Spaß. Gerade die Duelle in denen Vier gegen Vier antreten und soviel Untergrund wie möglich einfärben müssen ist ein riesen Spaß.

Am Ende der Runde zählt das Spiel dann auf die Kommastelle genau. wie viel Boden ihr mit eurer Farbe eingesaut habt. Dank dem stetig wachsenden Arsenal an Feuerwaffen, Farbrollern und Pinseln gibt es genügend Möglichkeiten, die Welt bunt anzumalen oder eure Gegner auszuschalten. Mit RZ können dann noch gezielt verschiedene Granaten abgefeuert werden. Wenn ihr mal das Zeitliche segnet, werdet ihr nach wenigen Sekunden am Spawn-Punkt wiederbelebt und könnt euch erneut ins Getümmel stürzen.


Der größte Clou am Gameplay dürfte jedoch eure Tintenfischfähigkeit sein. Diese solltet ihr nicht nur aus taktischen Gründen regelmäßig einsetzen. Mit einem einfachen Knopfdruck verwandelt sich eure Spielfigur in einen Tintenfisch. Befindet ihr euch in eurer eigenen Farbe, (oder der eines Teammitgliedes) werdet ihr in der Farbpfütze unsichtbar und ladet parallel dazu euren Farbtank noch auf.

In Feuergefechten kann dies oft nützlich sein, da ihr feindlichem Feuer entgeht und euch schneller fortbewegen könnt als zu Fuß. Doch seid gewarnt, sobald der Gegner eure Farbe überdeckt,  werdet ihr immer langsamer und könnt euch nicht mehr in der Farbe verstecken, ohne Schaden zu nehmen.

Ein weiterer Negativpunkt ist Nintendos Hand auf eurem Arsenal. Ihr müsst im Hauptmenü die Wahl der Waffen setzen und könnt diese nicht außerhalb des Menüs wechseln.

Weder im Matchmaking noch im Spiel selbst. Dies raubt dem Spiel einiges an Spontanität aber auch an Taktik. Natürlich kann man nun Diskussionen führen, ob es nicht taktischer wäre, stets eine Waffe zu besitzen und diese mit Bedacht zu wählen, das Problem dabei ist allerdings die Tatsache, dass man ja nicht vorausahnen kanns welche Stage gewählt wird oder welche Waffen die Gegner besitzen.


Grafik & Sound



„Splatoon“ ist ein buntes Spiel und eine Wohltat für die Augen. In einer Welt in der braun und grau regieren, stürzt sich Nintendo in Form eines Regenbogentintenfisches in das Shooter-Genre und bekleckst alles in bunten Farben.

Das Artdesign und die neue Welt der ballernden Meeresfrüchte sind eine willkommene Abwechslung und hoffentlich der Start für eine neue und erfolgreiche Nintendo – IP. Die Arenen und Singleplayer-Areale sind nicht unbedingt das grafische Highlight, bieten aber aufgrund der schönen Farbeffekte und der stabilen Framerate ein tolles Spielerlebnis.

Auch der freche Soundtrack passt wunderbar zur verdrehten Welt von „Splatoon“ und kann mit einigen Ohrwürmern protzen.

Eine Sprachausgabe gibt es Nintendo-typisch nicht. Nur unverständliches Fantasiegebrabbel.

  • Plattform: Wii U
  • Publisher: Nintendo
  • Entwickler: Nintendo
  • Genre: Shooter
  • Release: 29. Mai 2015
  • USK-Freigabe: 6

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