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htoL#NiQ: The Firefly Diary

Es gibt Spiele, die machen aufgrund ihrer Optik von sich reden. Andere wiederum durch interessantes Gameplay. Im Falle von „htoL#NiQ: The Firefly Diary“ oder auch „Hotaru no Nikki“ springt einem wohl als erstes der äußerst ungewöhnliche Name ins Auge.


Das von NIS America veröffentlichte Spiel ist in Japan und den USA in einer ansehnlichen Special Edition erschienen. In Europa rechnet der Publisher dem Titel allerdings keine guten Chancen aus und hat sich für einen rein digitalen Release entschieden.

Die Macht der Berührung

In „htoL#NiQ: The Firefly Diary“ übernehmt ihr die Rolle von Mion. Dieses blonde und knuffige Mädchen mit Geweih wacht eines Tages an einem völlig zerstörten Ort auf und hat jegliche Erinnerung an ihr früheres Leben verloren. Nach kurzer Prüfung der Umgebung stellt sich heraus, dass sie unter der Erde ist und nun einen Weg nach Oben suchen muss.


Auf diesem Weg findet ihr einige kleine Samen, die Mions Erinnerungen darstellen. Sobald ihr diese also berührt, erinnert sich Mion in einer hübschen Retro-2D-Darstellung an ihre Vergangenheit. Je mehr Samen ihr findet, desto besser versteht ihr die Hintergrundgeschichte des Spiels sowie das harte Schicksal, das die Charaktere erlitten haben.

Begleitet wird die gute Mion während ihres Abenteuers von einem kleinen grünen Glühwürmchen namens Hotaru. Diese erinnert optisch sehr an die Feen-Begleitungen aus der „The Legend of Zelda“-Reihe.

Hotaru dient dabei nicht nur als Wissens- sondern auch als Lichtquelle und als Cursor im Spiel. „htoL#NiQ: The Firefly Diary“ verfügt nämlich über keine traditionelle Steuerung, sondern lässt sich ausschließlich via Touchscreen steuern (dies lässt sich im Menü allerdings dann auch auf Buttons und Analogsticks ändern).

Mit dem vorderem Screen wird Hotaru und damit Mion gesteuert. Ihr seht dabei das Spielgeschehen auf normale Weise. Berührt ihr jedoch die Rückseite der Playstation Vita und benutzt den hinteren Touchscreen verfärbt sich Hotaru rot und die Umgebung wird nur noch in Schatten dargestellt. Euer rotes Glühwürmchen kann sich dann ausschließlich in den Schatten bewegen.


Dadurch erreicht ihr Orte, die für Mion vorher nicht erreichbar waren, an denen ihr Beispielsweise die Umgebung beeinflussen oder Schalter drücken könnt, um voranzukommen.

Dank dieser Gameplaydynamik kommen nach und nach ziemliche Kopfnüsse auf euch zu, die ein stetiges Wechseln der Glühwürmchen bzw. Touchscreens erfordert. Das Spiel bietet neben den Rätselparts (Kisten schieben, Leitern erklimmen, Schalter betätigen…) keine weiteren Gameplayabschnitte und lebt rein von der bedrückenden und melancholischen Stimmung.

Hotaru ist kein sehr widerstandsfähiges Mädchen. Ein zu hoher Fall, ein Schlag eines Monsters oder eine fallende Kiste können dem kleinen Blondschopf sofort den Gar ausmachen. Während dem Spielen kam uns nicht nur einmal deswegen das Spiel „Limbo“ in den Sinn. Die ganze Stimmung sowie die stellenweise unbarmherzigen Tode erinnern oft an das Spiel.

Allerdings gelingt es „htoL#NiQ“ nicht den Spagat zwischen forderndem Gameplay und cleverem Leveldesign. Oft sind Tode eine Millimeter-Angelegenheit und können zum Tod und somit zu frustrierenden Momenten führen.

Das Unangenehmste dabei ist die Spielgeschwindigkeit. Hotaru bewegt sich mit einer sehr gemächlichen Geschwindigkeit durch die Level und es kann ewig dauern bis ihr wieder an der Stelle ankommt, an der euch das Zeitliche gesegnet hat. Richtig knifflig wird es dann bei den Bosskämpfen. Wir reden aber nicht von einem kniffligen Schwierigkeitsgrad, sondern davon, dass es knifflig wird vor lauter Frustration die Playstation Vita nicht auszuschalten.

Da hilft leider auch der Switch auf Analogstick- und Buttonsteuerung nicht. Die Spielgeschwindigkeit lässt sich nicht verändern.

Und genau das ist das traurigste am Spiel.

Die Atmosphäre ist großartig und verschmilzt mit dem schönen Artstyle zu einer hervorragenden Symbiose. Einziges Problem dabei ist dann allerdings die frustrierende Steuerung, die sämtliche Bemühungen der Entwickler zunichte macht. Die Melancholie geht in einem Anfall von Frustration in Minuten unter.

Grafik & Sound

Grafisch kann „htoL#NiQ: The Firefly Diary“ auf ganzer Linie überzeugen. Der verträumte und gemalte Look des Spiels gepaart mit dem herzlichen Charakterdesign lassen das Spiel aus der Masse an Titeln herausstechen. Hier besticht der Titel rein durch optische Einzigartigkeit als grafische Glanzleistungen – ihr bekommt reine 2D-Grafiken präsentiert.

Musikalisch weiß „htoL#NiQ: The Firefly Diary“ durch dezent eingespielte Musik, die richtige Atmosphäre aufzubauen. Richtige Ohrwürmer sind allerdings nicht dabei. Der Sound reicht dabei von melancholischen Melodien bis zu quietschigen 8-Bit-Sounds.

  • Plattform: Playstation Vita
  • Publisher: NIS America
  • Entwickler: Nippon Ichi Software
  • Genre: Point n‘ Click
  • Release: 04. März 2015
  • USK-Freigabe: 12

One comment

1 Pings/Trackbacks for "htoL#NiQ: The Firefly Diary"
  1. […] 2D Spiele in der heutigen Zeit sein können. Verwunderlich… stammt der Titel doch von den htoL#NiQ: The Firefly Diary Machern die mit fantasievollem Artdesign umgehen […]

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