Nachdem „Resident Evil Revelations“ auf dem Nintendo 3DS ein großer Schritt zurück in Richtung Survival-Horror war, konnten sich Fans über Capcoms Ankündigung zu einem zweiten Teil freuen. Weniger Action, sondern mehr Gruseln.

Enge Korridore, Munitionsknappheit und ein stimmiges Setting sollen dem Survival Opa wieder zu neuem Glanz verhelfen. Ob die Rechnung allerdings aufgeht, können wir hier nur zum Teil klären.

Horror in Episoden

„Jeder macht es – also wir auch“ muss sich Capcom gedacht haben, als sie entschieden habe,n ein Survival-Horror-Spiel in Episoden zu zerteilen. Im Falle von „Resident Evil Revelations 2“ ergibt das jedoch fast soviel Sinn wie in einem Zelda Spiel. Also befassen wir uns jetzt nur mit der 2-3 Stunden langen ersten Episode des Spiels. In den Schuhen von Serienliebling Claire Redfield und Barry Burton bestreitet ihr auf getrennten Pfaden, aber stets in Begleitung, das Abenteuer.

Wenn ihr die Charaktere nicht kennen solltet, habt ihr Pech gehabt. Capcom verschwendet im Vorfeld keine Zeit mit Erklärungen und schickt Claire zusammen mit ihrer neuen Kollegin Moira in ein „fast“ verlassenes Gefängnis, das sich auf einer Insel befindet. Fans dürften unmittelbar Flashbacks von „Resident Evil: Code Veronica“ bekommen. Auch den Charakteren wird nicht viel erzählt. Sie werden aus ihren Zellen entlassen und tragen Armbänder. Bekommen sie Angst – färbt sich das Armband von grün auf gelb und schließlich rot. Näher möchten wir nicht darauf eingehen.

Gameplay

Die Steuerung der Charaktere hält sich relativ innovationsfrei im Vergleich zu „Resident Evil 6“ oder „Revelations“. Capcom kehrt zurück zum Partnersystem aus „Resident Evil Zero“ und gibt euch die Möglichkeit, stets zwischen beiden Charakteren auf dem Bildschirm zu wechseln. Je nach Teamkonstellation verfügen die Figuren über verschiedene Fähigkeiten, die ihr während des Abenteuers benötigt, um kleinere Puzzles zu lösen oder Gegner einfacher zu erledigen.

Claire kümmert sich Beispielsweise mit ihren Schusswaffen um Gegner während Moira mit der Taschenlampe versteckte Items entdecken kann, oder mit der Brechstange gegen Widersacher vorgeht. Barry und seine Begleiterin verfügen auch über verschiedene Fähigkeiten. Während das ehemalige S.T.A.R.S Mitglied mit Waffen umgeht, kann Natalia durch enge Gänge kriechen und Gegner selbst durch Wände sehen.

Hierbei entsteht eine interessante Dynamik, die allerdings schnell wieder ihren Reiz verliert. Findet ihr die angesprochenen Items, um genau zu sein Bonuspunkte, könnt ihr euren Charakter „aufleveln“. Dieses System war bereits in Teil 6 mehr als unnötig und nimmt dem Spiel den unglaublich wichtigen Gruselfaktor. Wer möchte schon zu stark sein und einst unheimliche Gegner mit einem Schuss ausschalten. Wieso Capcom so dringend ein Levelsystem in „Resident Evil“ etablieren möchte, ist uns schleierhaft.

Modi

Die Kampagne lässt sich allein aber auch im Lokalen- oder Online-Koopbewältigen. Jeder Spieler übernimmt dabei die Rolle eines Charakters. Dies führt dazu, dass ihr das Kapitel wesentlich schneller beenden könnt, da das Switchen zwischen den Charakteren wegfällt.

Interessant ist auch der Raid-Modus. In diesem kämpft ihr euch durch Gegnerwellen (alleine oder mit einem Freund) von Leveln zu Level und erspielt euch Fertigkeitspunkte, die ihr ins Aufleveln und Ausrüstung stecken könnt. Capcom konnte es auch nicht sein lassen und hat Mikrotransaktionen eingefügt. Sollten euch im Raid-Modus die Leben ausgehen, könnt ihr im Shop neue Versuche mit echtem Geld kaufen.

Wer mehr Motivation sucht, wird sie in den täglich wechselnde Spezialmissionen finden.

Grafik & Sound

„Resident Evil Revelation 2“ sieht auf der Playstation 4 nicht wirklich gut aus. Natürlich ziehen wir in Betracht, dass das Spiel auch auf der PS3 und Xbox 360 verfügbar ist. Allerdings kann man sich auch auf diesen Konsolen darüber streiten, ob das Spiel wirklich optisch ansprechend ist. Texturen sind verwaschen und langweilig, während Charaktermodelle überraschend unpolygoniert wirken. „Resident Evil 6“ sieht um einiges besser aus und ist 3 Jahre älter.

• Plattform: Playstation 4, Playstation 3, Xbox One, Xbox 360, PC
  
• Publisher: Capcom
  
• Entwickler: Capcom
  
• Genre: Survival Horror / Action
  
• Release: 27. Februar 2015 (Episode 1) – 20. März 2015 (Disk Version)
  
• USK-Freigabe: 16

Daniel Vetter

Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.