Man mag es kaum glauben, aber im November 2014 fand die langjährige Manga-Reihe Naruto Shippuden vom Autor Masashi Kishimoto ihr Ende. 1999 erschien der erste Manga in Japan und die Geschichte ist nun bis auf weiteres abgeschlossen. Durch den Erfolg der Serie erschienen auch unzählige Videospieladaptionen. Eine davon ist Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm Revolution. Anders als die bisherigen Teile der Storm-Reihe geht dieses Spiel einen etwas anderen Weg. Wie dieser aussieht, erfahrt ihr nun.
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Außerhalb der Reihe
Da zum Zeitpunkt der Entwicklung von Revolution die Geschichte des Mangas noch nicht abgeschlossen gewesen ist, Bandai Namco jedoch den Fans einen weiteren, dazu auch noch abschließenden Teil auf PS3 und Xbox 360 bieten wollte, entschied man sich für etwas neues. Etwas was nicht in der Vorlage vorkam, sondern eher für sich steht. In der Anime-Sprache bedeutet das Füller-Folgen, die solange gesendet werden, bis die Vorlage (also das Buch/Manga) wieder ausreichend fortgeschritten ist. Revolution hat den neuen Modus „Ninja Welt Turnier“ zu bieten. Das Ziel ist schnell erklärt. Es geht schlicht und ergreifend darum den besten Ninja zu ermitteln! Die Kämpfer kommen aus dem ganzen Land zusammen. Parteien wie im Originalkontext gibt es keine. Das heißt, dass Naruto gemeinsam an der Seite zum Bespiel des Bösen Madara steht und beide nur das Ziel vor Augen haben, das Turnier zu gewinnen. Ebenso eigentlich verstorbene Charaktere wie der dritte Hokage oder Narutos Vater Minato nehmen teil, sodass ihr aus einem riesigen Teilnehmerfeld auswählen könnt, das mehr als 100 Charaktere umfasst. Fans der Serie kommen also bei dieser breiten Auswahl voll auf ihre Kosten.
Das Turnier findet auf einer frei begehbaren Insel statt, dessen Wege zunächst klar abgesteckt sind, da ihr euch vor allem mit dem neuartigen Kampfmodus vertraut machen sollt. Anders als in der Storm-Serie üblich (oder auch im Freien Kampf-Modus 1 vs. 1), kämpft ihr gleich zu viert in einer Arena. Das Ziel ist es auch nicht mehr primär, die anderen Kontrahenten zu verkloppen, sondern auch die bunten Kugeln einzusammeln, die jeder Charakter verliert, sobald Treffer eingesteckt werden müssen. Das Geschehen läuft dabei auf Zeit und geht über mehrere Runden. Wer am Ende die meisten Punkte ergattern konnte, gewinnt schließlich und kommt eine Runde weiter (Qualifikation, Vorrunde, Hauptkampf). Zu Anfang gilt es den D-Rang zu erreichen und als höchstes Ziel winkt der S-Rang.
Den Punktestand eurer Gegner im Auge zu behalten, ist dabei ein wichtiges Element. Im Grunde braucht ihr euch nur hauptsächlich auf denjenigen zu konzentrieren, der euch punktetechnisch am nächsten kommt.
Zwischen den Kämpfen ist die Insel wieder frei begehbar und ihr könnt bei Händlern Items einkaufen, die euch vor dem Fight einen Boost geben wie zum Beispiel eine höhere Verteidigung. Auf der Insel laufen natürlich auch andere, zum Teil bekannte Charaktere herum, die angesprochen werden können. Mit manchen kann man sogar interagieren, indem sie euch Questaufgaben stellen. Seid ihr ihnen behilflich, könnt ihr sie in eurer Team rekrutieren.
Seid ihr mit dem Einkaufen, Reden fertig, geht es zum nächsten Kampf. Auch die Arenen selbst können mit Besonderheiten aufwarten. Diese unterteilen sich in Fallen (bestimmt Bereiche sollten nicht betreten werden) und „Schienen“. Diese können zu eurem Gunsten benutzt werden, sobald sie auftauchen. Eurer Recke springt dabei auf eine solche Schiene, fährt damit um oder über die Arena und kann dann per richtigem Timing sich auf seine Feinde stürzen. Die Schienen bieten also eine weitere Angriffsmöglichkeit und lassen die Arenen etwas interaktiver wirken.
Ein richtiger Storymodus?
Ist es euch gelungen, den D-Rang zu erlangen, habt ihr die Wahl, ob ihr mit eurem Charakter den Spielstand weiter spielt oder einen zusätzlichen Modus des Ninja Welt Turnieres anfangt. Dieser hört auf den Namen „Mecha Naruto Story“. Hier bekommt es Naruto mit dem namensgebenden Mecha Naruto zu tun. Das Spielgeschehen läuft dann ähnlich wie der vergleichbare Storymodiusder Storm-Serie ab.
Ihr beginnt in Narutos Heimatstadt Konoha, die auch vollkommen frei begehbar ist. Viel zu machen gibt es dort aber nicht, die meisten Leute sind nicht einmal ansprechbar. Wegen eines Botenauftrages verschlägt es Naruto und Hinata auf die Turnierinsel und dort entdecken sie Mecha Naruto. Den Namen hat er nicht umsonst, denn der Android gleicht seinem menschlichen Vorbild bis aufs Haar, oder Schraube, je nachdem wie man es betrachtet.
Sie finden heraus, dass der Mecha Abkömmling sein Gedächtnis verloren hat und entscheiden sich, ihm zu helfen. Das geht, indem sie das Turnier gewinnen, denn als Preis winkt ein sogenannter Gedächtnisstein.
Das Gute an diesem Modus ist, dass die Geschichte zum einen recht interessant ist , zum anderen immer wieder Konoha spielt, sodass die Welt größer wirkt.
Mit den „Ninja-Eskapaden“ wartet zudem ein weiterer Story relevanter Modus auf euch. Hier wird auf wichtige Ereignisse der Shippuden Geschichte eingegangen, wie zum Beispiel die Entstehung der Organisation Akatsuki oder die Abenteuer von Minato. Auch wenn Fans die Handlungsstränge bereits auswendig kennen, muss trotzdem erwähnt werden, dass diese sehr gut präsentiert sind und mal aus einer anderen Sicht gezeigt werden. Denn die dargebotenen Sequenzen brauchen sich wieder einmal nicht hinter der Anime-Vorlage verstecken. Zwischendurch seid ihr auch am Zuge und müsst gegen einen Gegner kämpfen, damit es in der Geschichte weitergeht.
Damit hätten wir die beiden großen Singelplayer-Spielmodi angesprochen. Wer gerne zu zweit gegeneinander vor dem Fernseher prügelt, stürzt sich entweder in den freien Kampf oder geht online und fordert andere Spieler auf der Welt hinaus.
Ein paar Worte zum Kampfsystem
Da hat sich im Schlagabtausch 1 gegen 1 nahezu nichts verändert. Man gewinnt eine Runde, wenn der Lebensbalken des Gegners vollständig entleert ist. Hat man zwei Runden gewonnen, ist der Kampf vorbei. In der 3D Arena können sich die Charaktere frei bewegen und wie ein geölter Blitz flitzen sie dabei durch die Landschaft (A-Taste gedrückt halten). Mit der B-Taste werden die grundlegenden Schlagkombos ausgeführt und mit X wirft man seine Shuriken und andere Fernkampfwaffen. Je nach Spielfigur unterscheiden sich die Bewegungsabläufe, sodass optisch einiges geboten und somit der Vorlage gerecht wird. Per Druck auf die Y-Taste lässt sich das Chakra aktivieren. Diese Energie wird in einem blauen Balken dargestellt. Jede Aktion, die Chakra benötigt, zehrt an dieser Leiste. Zum Glück kann diese wieder aufgeladen werden, nur muss man dafür für wenige Sekunden still stehen und das wiederum bedeutet, dass man anfällig für gegnerische Attacken wird. Wie gehabt ist es möglich, gegnerische Schläge zu blocken, noch besser ist es aber das Tausch-Jutsu anzuwenden. Das zehrt wiederum an einer weiteren Energieleiste, die sich mit der Zeit wieder von alleine auffüllt. Damit soll verhindert werden, dass das Jutsu nicht zu oft eingesetzt wird. Das gute an dieser Technik ist, dass dem Schlag nicht nur ausgewichen wird, sondern sie teleportiert euch auch in den Rücken des Gegners!
Vollkommen neu ist hingegen, dass man sich vor Kampfbeginn auf einen der drei Spezialisierungen (Ultimatives Jutsu, Erwachen und Unterstützung) festlegen muss. Im Vorgänger war es noch möglich innerhalb des Kampfes seine Ausrichtung nach Belieben zu ändern. Diese Festlegung sollte wohl dem Charakter-Balancing zu gute kommen. Bei über 100 Kämpfern ist dieses Unterfangen aber kaum machbar.
Was die Grafik und den Sound angeht wird euch hier ebenfalls bewährtes präsentiert. Nach wie vor wissen die rasanten Kämpfe und die Animationen der Kämpfer zu überzeugen, sodass man es für den Anime halten kann. Auch die gezeichneten Hintergründe wie zum Beispiel von Konoha sind immer noch schön anzusehen. Bei der Spracheausgabe kommt die gewohnte englische und wahlweise die japanische Tonspur zum Einsatz. Auch die Musik fängt den Flair der Vorlage wieder gut ein. Weniger gut dagegen ist, dass die Interaktion recht lieblos und somit leblos ist. Viele Bewohner stehen einfach nur rum und sind nicht einmal ansprechbar, zu viele Gespräche laufen nur über Textboxen ab (Ninja Welt Turnier).
Und wenn wir schon meckern, dann lässt sich auch feststellen, dass die neuen 4-Kämpfe mitunter sehr chaotisch sind und die Übersicht flöten gehen kann. Vor allem nervt es, wenn man gerade jemanden mit Schlägen bearbeitet und dann die Kombo jäh unterbrochen wird, weil ihr was von jemand anderen außerhalb des Blickfeldes abbekommt.
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PC, PlayStation 3, Xbox 360 (getestet) |
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Bandai Namco Entertainment |
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CyberConnect 2 |
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Beat‘ em Up |
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12. September 2014 |
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freigegeben ab 12 Jahren |
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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