Einer der herausragenden Aspekte von Videospielen ist, dass man den Verlauf der Geschichte verändern kann. Das trifft auch auf Formel 1 2014 zu. Ihr seid kein Fan von Lewis Hamilton und wollt lieber selbst zum Weltmeister avancieren? Kein Problem, also rein in das Cockpit und willkommen zum Test von Formel 1 2014.
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Nicht nur auf den Reifen ist ein Profil wichtig, sondern auch zu Beginn des Spieles. Denn hier erstellt ihr eurer eigenes und dürft euch einen Namen geben und einen Helm aussuchen. Danach geht es (wahlweise) direkt auf die Piste. Denn das Spiel möchte einen Eindruck bekommen, wie gut ihr euch schlagt. Deswegen wird eine Runde auf der Strecke Monza gefahren und danach wird der Schwierigkeitsgrad ermittelt. Neu in diesem Jahr ist übrigens der „sehr leicht“-Modus. Dazu dürfen verpatze Kurven per „Rückspulfunktion“ nun beliebig oft wiederholt werden.
Dank der offiziellen FIA-Lizenz sind natürlich alle Fahrer (samt Statistiken) und alle Strecken enthalten. Dazu zählen auch die beiden neuen Kurse in Österreich und Russland. Auch die Regeländerungen der vergangenen Saison wurden umgesetzt. Eine hört auf den Namen ERS und steht für das Energiegewinnungssystem. Im Groben soll damit der hohe Treibstoffverbrauch eingegrenzt werden, in dem ein hybridartiges Motorensystem zum Einsatz kommt, auf das der Fahrer innerhalb eines Rennens pro Runde zugreifen kann.
Für rund 33 Sekunden stehen dem Fahrer jetzt unmittelbar zusätzliche 160 PS für Überholmanöver zur Verfügung.
Abseits dieser Neuerungen bekommt ihr im Hauptmenü ein gewohntes Bild zu Gesicht.
Rennzirkus
Das Herzstück ist der Karrieremodus. Hier kommt eurer selbst erstellter Fahrer zum Einsatz und ihr schließt euch einem Team an. Wie man es mittlerweile von solchen Modi in Rennspielen gewohnt ist, beinhaltet der Karrieremodus, neben dem eigentlichen Fahren, auch die Abwicklung diverser Kommunikationen. Ihr lest also Emails von eurem Auftragsgeber oder Vertragsangebote, News aus der Welt des Formel 1-Kosmos und befasst euch um die technische Weiterentwicklung und den Leistungszielen des Teams. Bevor es losgeht, wird noch die Länge einer Saison bestimmt. Ihr habt die Auswahl aus kurz (7 Rennen), mittel (12 Rennen) oder lang, was gleichbedeutend zur vollen Distanz (19 Rennen) ist.
Der Grundstein einer erfolgreichen Karriere wird jedoch auf der Strecke gelegt. Also findet ihr euch kurz oder lang im Cockpit eures Wagens in der Mechaniker-Box wieder. Hier stehen euch eine Menge Optionen zur Verfügung, um an den Stellschrauben des Boliden zu schrauben (z.B. Aerodynamik, Bremsen, Balance, Aufhängung, Motor inklusive Kraftstoffgemisch oder Spurtreue=Kurvenverhalten). Auch die Reifen können ausgewählt werden, die abhängig von den Wetterbedingungen gewählt werden. Wer keine Lust an der Tüftelei hat, geht zum Mechaniker und wählt dort ein „Schnell-Setup“ aus. Diese Voreinstellungen bieten ein ausgewogene Mischung aus gutem Topspeed und Fahrverhalten.
Bevor ihr euch auf die Strecke begebt, sollte ein Auge auf den Bordcomputer geworfen werden. Abgesehen davon, dass es nicht schaden kann, das Streckenprofil zu studieren, sollte man auch darauf achten, wie viel gerade auf der Piste los ist. Das wird euch auch von eurem Team mitgeteilt. Ist die Strecke nämlich überfüllt, sollte man besser in der Box bleiben und warten, bis es was leerer ist. Ebenso ein Blick aus dem „Fenster“ kann auch nicht schaden. Was sagt das Wetter? Scheint die Sonne, regnet es? Dementsprechend müssen die passenden Reifen ausgewählt werden.
Im Karrieremodus gibt es auch noch den Unterpunkt Saison-Challenge. Hier bekommt ihr es mit einer abgespeckten Form des Hauptmodus zu tun, da hier jedes Rennen nur 5 Runden dauert und auch das Qualifying schneller über die Bühne geht. Zudem bekommt ihr es hier des Öfteren mit einem Rivalen zu tun. Wird er besiegt, könnt ihr seinen Wagen übernehmen.
Abseits der Karriere wartet noch der Grand Prix (Nur Rennen wahlweise mit Qualifikation) und das Testgelände darauf, entdeckt zu werden. Hier ist auch der beliebte Szenario-Modus enthalten. Diese Herausforderungen basieren auf realen und historischen Rennverläufen. Wer eine Aufgabe meistert (z.B. von hinten Starten, das Feld aufräumen und gewinnen), dem winkt eine Medaille.
Zu guter Letzt ein paar Wörter zum Multiplayer. Lokal können zwei Leute an den Start gehen, während man online bis zu 16-Spieler (plus 8 KI-Fahrer) sich auf der Rennstrecke tummeln. Cool ist, dass man zusammen mit einem Kumpel eine komplette Meisterschaft bestreiten kann.
Gib Gummi!
Jetzt haben wir einiges zum Aufbau des Spieles gesagt, von daher wird es nun endlich mal Zeit auf die Strecke zu gehen. Was einem bereits nach den ersten Kilometern auffällt, ist das sehr gelungene Fahrgefühl. Man spürt, dass man beim Beschleunigen in einem PS starken Wagen sitzt. Besonders per Force Feedback Lenkrad kommt das Fahrgefühl zum Tragen. Aber auch mit dem Gamepad fühlt sich das Geschehen sehr authentisch an, was dann auch an der überzeugenden Präsentation und Soundkulisse liegt. Codemasters hat den alten Konsolen ein schönes Abschiedsgeschenk gemacht. Vor allem die Wagenmodelle samt Reflektionen auf den Autos und Helm können sich sehen lassen. Auch Wetterkapriolen wie Starkregen und der damit verbundenen aufwirbelnden Gischt, sehen klasse aus. Ein Schadensmodell gibt es ebenfalls. Total verschrotten kann man die Rennwagen aber nicht. Abstriche gibt es lediglich bei den üblichen „Krankheiten“ wie Zeilenverschiebungen (Tearing) oder fehlendem Anti-Aliasing. Auch die Bildrate geht hier und da in die Knie, wenn viel los ist auf dem Bildschirm, aber nie so, dass es einen massiv stört. Auch die Umgebungsgrafik (sei es nun Bodentexturen oder Randbauten) sind eher unspektakulär. Aber das liegt auch daran, dass Formel 1 Strecken von Natur aus abseits der Strecken weniger zu bieten haben, als zum Beispiel ein Straßenrennen durch Paris. Also werdet ihr auf den Aspekt während des Rennens ohnehin wenig Beachtung entgegen bringen und euch eher am Fahrgefühl erfreuen.
Ähnlich wie beim Tuning ist es euch auch bei den Fahrhilfen selbst überlassen, wie stark sie zum Einsatz kommen. Zu den Helferlein gehören Brems- und Lenkhilfen, Traktionskontrolle (Bodenhaftung) oder das Einblenden der dynamischen Ideallinie. Letztere zeigt euch auch aufgrund der Farbe an, ob ihr vor der Einfahrt einer zu schnell seid (rot=zu schnell).
Und so kann man das Fahrerlebnis ganz nach seinem eigenen Ermessen und Können einstellen. Dabei passt sich die künstliche Intelligenz nach dem gewählten Schwierigkeitsgrad an. Je höher der Level, desto anspruchsvoller wird das Geschehen. Oft wird man zum Gejagten, was mitunter nervenaufreibend ist, wenn euch stets und ständig jemand im Nacken sitzt und so Fahrfehler provoziert werden. Aber gerade dieser Anspruch macht wiederum den Reiz aus.
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PC, PlayStation 3, Xbox 360 (getestet) |
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Bandai Namco Entertainment |
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Codemasters |
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Rennspiel |
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17. Oktober 2014 |
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freigegeben ab 0 Jahren |
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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