Examus veröffentlichte vor fünf Jahren „Arcana Hearts 3“ . Der dritte Teil, der ausschließlich über weibliche Charaktere verfügte, war ein ordentlicher Eintrag ins 2D Beat em’ Up Genre – jedoch nichts besonderes, um wirklich Wellen zu schlagen. Weshalb Examus nun so viele Jahre später ein Update zum Spiel mit dem Namen „Arcana Heart 3: Love Max!!!!!“ herausbringen muss, weiß wohl nur das Studio selbst.

Arcana Heart ist eine Beat ‘em Up Serie, die strickt durch die Bank weg nur weibliche Protagonisten beherbergt. Frau von der Leyen wäre angesichts dieser Frauenquote geradezu entzückt.

Japanischer Fanservice Ahoi

Wer Arcana Heart bereits auf der Playstation 2 gespielt hat, weiß genau was er geboten bekommt. Japanischen Fanservice in seiner aller größten Reinheit. Großbusige, zarte Schulmädchen mit quietischigen Stimmen verprügeln sich in zweidimensionalen Umgebungen bis zum K.O.

Mädels in Mechs oder reitend auf Wassertropfen sind dabei keine Seltenheit und unterstreichen den bizarren Stil des Spiels nochmals.

Natürlich sind auch die typischen Archecharaktere wie Ninjas, Samurai und die düstere Antiheldin, die ihre Wut nicht kontrollieren kann, vorhanden.

Die Geschichte von Teil 3 knüpft direkt an den Vorgängern an. Durch einen Dimensionsriss, den ein machhungriger Konzern verursacht hat, tauchen plötzlich in ganz Japan wundersame Monster auf.

Diese Monster lassen sich einfangen und dienen im Kampf als Unterstützung. Zu den 23 Charakteren gesellen sich somit auch 23 Monster, was zu über 500 verschiedenen Kombinationen führen kann.

Die Kreaturen können eure Kämpfe entscheidend beeinflussen, da sie über unterschiedliche Grundwerte verfügen. Denn nicht nur die Angriffskraft kann dabei steigen, sondern ebenso auch eure Verteidigung oder Durchschlagskraft. 

Die Namen sind dabei hauptsächlich aus der Welt der Mythologie gegriffen. Final Fantasy Fans dürften dabei viele Namen bekannt vorkommen.

Girls, Girls, Girls

Bei den Spielemodi bekleckert sich „Arcana Heart 3: Love Max!!!!!“ nicht gerade mit Ruhm. Der Storymodus beschränkt sich leider auf Standbilder mit Text, der sich ewig hinzieht, was sehr schade ist.

Die durch geknallten Charaktere und die „Over the top“-Story hätten sicherlich mehr aufleben können, wenn man sie in Anime-Sequenzen gesetzt hätte.

Des Weiteren verfügt das Spiel über den typischen Arcade Modus, VS On- und Offline-Modi sowie Scoreattack.

Der Onlinemodus enttäuscht leider durch fehlende Komplexität. Das Rankingsystem ist eher blass im Vergleich zu den ausgeklügelten Listen und Modi eines Dead or Alive oder eines BlazBlue.

Leider ist es auch nicht wirklich einfach jemanden im Matchmaking zu finden, da Arcana Heart eher zu den Nischentiteln gehört.

Im Vergleich zum Vorgänger verfügen die Protagonistinnen über neue Fähigkeiten und Movesets. Auch die Ausbalancierung der Charaktere wurde generalüberholt. Zudem darf man sich in einem zweiten Story-Modus sowie den Modi „Überleben“ und „Training“ austoben. Die zwar eine nette Dreingabe sind, aber nach wie vor ein Update nicht rechtfertigen. 

Gameplay

Mit dem Kampfsystem steht und fällt ein Beat ‚em Up. In diesem Fall dürften Anfänger hoffnungslos überfordert sein. Gameplay-technisch lehnt sich das Spiel sehr an BlazBlue an, was die Komplexität und Ausführung von Special Moves angeht. 

Die Auswahl des passenden Monsters wird zu Beginn zum Trial and Error. Hat man den Dreh allerdings raus, entfaltet sich ein geschmeidiges und hektisches Kampfsystem mit nett anzusehenden Spezialattacken.

Grafik & Sound

Grafisch hätte man „Arcana Heart 3: Love Max!!!!!“  wohl auch auf der Dreamcast realisieren können.

2D Fighter gibt es inzwischen wieder einige auf dem Markt, sodass die 2D Sprites der Damen nicht gerade für einen Freudenschrei sorgen. 

Dasselbe gilt für die Kampfarenen, die sich ebenfalls nicht mit grafischem Ruhm schmücken. Der Soundtrack der aus rockigen Tunes und J-Pop besteht, passt perfekt zum Spiel. Natürlich ist es Geschmackssache, doch zum Geschehen des Spieles passt es allemal. Die Synchronisation gibt es nur in japanischer Sprache, während die Menüs in englisch sind. 

• Plattform: Playstation 3,  Playstation Vita
  
• Publisher: NIS America
• Entwickler: Examus
  
• Genre: Beat em‘ Up
  
• Release: 26. November 2014
  
• USK-Freigabe: 12

Daniel Vetter

Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.