„Project Spark“ hat mit dem E3 Trailer von 2014 sehr viel Unmut unter Videospielern verbreitet. Am Ende des Trailers sieht man Rares Kult-Eichhörnchen Conker, das mit den Worten „I couldn’t resist. Almost 10 years without a new game. Guess we’ll have to make our own!“ den Spielern mehr oder weniger erklärte, dass weder Microsoft noch Rare Ltd. ein neues „Conkers Bad Furday“ entwickeln würden und die Fans gefälligst ihr eigenes Spiel erstellen sollen.

Natürlich wollte uns Microsoft nur die „Möglichkeit“ geben dies zu tun, wenn man als Fan jedoch so lange auf einen Nachfolger wartet und letztlich nur diese Variante angeboten bekommt, kann das zu leichten Verstimmungen in der Community sorgen.

Basteln, bauen und ausprobieren

Wie dem auch sei, was ist „Project Spark“ eigentlich? Man könnte es am Einfachsten als großen Sandkasten mit vielen Spielsachen bezeichnen. Bereits in der Beta-Version Anfang des Jahres konnten sich Spieler ein Bild von dem machen, was „Project Spark“ so zu bieten hat. Inzwischen ist das Starter-Pack im Handel und bietet für einen Budget-Preis einen umfangreichen Editor für eigene Videospiele, Level und Filme.

Ihr könnt eurer Fantasie freien Lauf lassen, dabei kreative, aber auch verrückte Level erstellen oder die der anderen Benutzer ausprobieren. Nach der etwas hakenden und komplizierten Beta, haben sich die Entwickler dem Feedback der Community angenommen und eine wesentlich einsteigerfreundliche Benutzeroberfläche erstellt. Auch die technischen Mängel der Beta sind nun nicht mehr vorhanden.

Euch stehen unzählige Werkzeuge und Hilfsmittel zur Verfügung, um eure eigenen Visionen einer Spielewelt zu kreieren. Dank dem Tutorial Crossroads-Modus werden euch die zahlreichen Werkzeuge näher gebracht, was eure Erstellung wesentlich vereinfacht und euch die Möglichkeit eröffnet, deutlich aufwändigere Welten zu erstellen. Euch werden kleinere Aufgaben gestellt, die euch mit der Steuerung eures Helden (ihr wählt hierbei einen von insgesamt vier Figuren) vertraut machen und euch den Baukasten näher bringen.

Erledigt ihr die Missionen zufriedenstellend, erhaltet ihr wie im Rollenspielgenre Erfahrungspunkte, die euren Helden verbessern.

Beginnt ein neues Projekt

Sobald ihr ein neues Projekt angeht, könnt ihr euch die Vegetation aussuchen. Anschließend könnt ihr diese frei nach eurem Belieben gestalten und modellieren. Ist eure Welt soweit nach eurem Gefallen gestaltet, wird nun das Genre eurer Welt festgelegt. Lust auf einen Racer, Egoshooter, ein Strategie- oder Rollenspiel? Kein Problem in „Project Spark“, wählt einfach euer bevorzugtes Genre und legt direkt los.

Natürlich müsst ihr eure Welt noch mit Leben füllen. Diese sollten euch aber nicht nur wohlgesonnen sein. Ein paar KI-Gegner sollten eure neue Welt schon beheimaten, um eine gewisse Herausforderung zu kreieren. Die Charaktere lassen sich nicht nur selbst animieren, sondern ihr könnt auch ihre KI bestimmen. Die Kinect-Kamera fängt dabei eure Bewegungen ein und überträgt sie dann direkt auf eure Figuren. Ein wirklich praktisches Feature, das auch überraschend gut funktioniert.

„Project Spark“ ist komplexer als „Little Big Planet“, aber beide haben eine große Gemeinsamkeit: Ihr werdet auf die Schnelle keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen. Der Editor ist nicht umsonst so umfangreich – nutzt ihn! Viele Stunden werden für die Erstellung eurer Welt und der Bewohner drauf gehen. Wer darauf keine große Lust hat, kann sich zwar die Spiele der Community zulegen, spielen und verändern, ignoriert jedoch einen großen Teil von „Project Spark“.

Eine Cross-Play-Funktion gibt es auch. Habt ihr euch das Spiel auch für den PC zugelegt, könnt ihr zwischen den Systemen wechseln und an euren Leveln basteln. Besondern schön ist die Tatsache, dass ihr mit bis zu fünf Spielern an euren Welten arbeiten und diese entdecken könnt.

Grafik & Sound

Seit der Beta von „Project Spark“ hat sich so Einiges getan. Die Landschaften sind groß, farbenfroh und detailliert. Die Animationen können dank eurer Kamera übernommen werden und sehen gut aus. Bei größerem Gegneraufkommen gerät das Spiel zwar manchmal ins Stocken, dies bleibt aber zu verschmerzen. Der Sound bietet eine breite Palette an passenden Tracks, die das Spielgeschehen untermalen und eine gewisse Ohrwurmqualität bieten.

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• Plattform: Xbox One
  
• Publisher: Microsoft
• Entwickler: Team Dakota
  
• Genre: Creation-Tool / Baukasten
  
• Release: 10. Oktober 2014
  
• USK-Freigabe: 12

Daniel Vetter

Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.