Wir schreiben das Jahr 1956. Mehr als zehn Jahre sind seit der Kapitulation Japans vergangen. Der zweite Weltkrieg hat auch im Land der aufgehenden Sonne seinen Tribut gefordert, sodass es sich nur langsam erholt.
Wir begleiten den jungen Akira, der zu dieser Zeit aufwächst. Er geht in die sechste Klasse der Grundschule und hilft seinem Vater bei den Schreinerarbeiten. Seine Freizeit verbringt er gerne zusammen mit seiner Clique, bestehend aus Yoshio, Teru und Gon. mit denen er um die Häuser zieht.
Zu Beginn des neuen Schuljahres wird an seiner Schule Fräulein Rieko Sakamoto eingestellt. Die junge Frau übernimmt ab sofort den Musikunterricht der Schule und bereitet eine ausgewählte Gruppe von Schülern auf einen Chorwettbewerb vor.
Darunter befindet sich auch die neue Mitschülerin Shizu Miyanaga, die durch ihren wunderschönen Gesang als eine der acht Schüler in die Chorgruppe aufgenommen wird.
Eines Tages jedoch wird Akiras Clique beim Klauen erwischt, was weitreichende Konsequenzen nach sich zieht. Nicht nur für die Jungen, sondern auch die gesamte Schule. Als Disziplinarmaßnahme zieht die Schule die Teilnahme am Chorwettbewerb zurück. Dies sorgt für großen Unmut und die ein oder andere feindliche Haltung den Jungen gegenüber.
Als Shizu schließlich bei einem Schwimmausflug tragisch stirbt, scheinen der Wettbewerb und die Fröhlichkeit der Kinder unerreichbar. Doch Akiras Wille scheint ungebrochen. Dieser tritt vor die Lehrerschaft und überzeugt diese schließlich, die Schule wieder teilnehmen zu lassen. Zwar treten die Schüler nun außerhalb der Konkurrenz auf, können sich aber zu Ehren Shizus beweisen.
Die Geschichte von „Mein Heimatland Japan“ verfolgt keinen festen Handlungsstrang. Wir begleiten eine kleine Gruppe von Menschen, die mit den Konsequenzen des Krieges zurechtkommen müssen. So kann es vorkommen, dass Charaktere nicht nur unerwartet sterben, sondern wegziehen oder andere Veränderungen oder Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Das Leben ist eben unvorhersehbar und dies spiegelt der Anime wunderbar wieder.
Der Zeichenstil erinnert sehr an Filme die man aus dem Haus Ghibli gewohnt ist – vor allem an „Die letzten Glühwürmchen“. Zwar wird euch „Mein Heimatland Japan“ nicht so sehr ergreifen wie Ghiblis Drama, dennoch präsentiert euch Regisseur und Drehbuchautor Akio Nishizawa zusammen mit Studio WAO eine ergreifende Geschichte mit schönen Bildern und einem tiefen Einblick in das Japan der 50er Jahre. Auch wenn die Geschichte fiktiv ist, entspringt sie den Kindheitserlebnissen von Regisseur Nishizawa – wie er im 25 seitigen beiliegenden Booklet wiedergibt.
Die DVD verfügt über japanische als auch deutsche Sprachausgabe in 2.0 Stereo und 5.1 Dolby Surround. Untertitel sind in Deutsch und Polnisch vorhanden. Bei den Untertiteln haben sich die Übersetzer allerdings etwas kreative Freiheit erlaubt, denn der Text stimmt nicht immer mit dem japanischen Originalton überein.
Extras gibt es auf der Disk bis auf einen Trailer zum Film leider keine. Der DVD liegt wie erwähnt ein 25 seitiges Booklet mit Hintergrundinformationen und einem Interview sowie einem Wendecover bei.
- Medium: DVD
- Publisher: KAZE
- Studio: WAO
- Genre: Drama
- Release: 28. April 2008
- FSK-Freigabe: 6
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
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