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Little Big Planet 3

Media Molecule bleibt der „Little Big Planet“-Reihe weiterhin fern, um „Terraway“ für die Playstation 4 zu entwickeln und überlässt Sumo Digital die Entwicklung von „Little Big Planet 3“. Mit den drei neuen Spielfiguren Toggle, Oddsock und Swoop wird das Gameplay ganzschön aufgemischt und verleiht dem Spiel einen frischen Wind.


Die Welt von Bunkum

Wie so oft ist auch die Story in „Little Big Planet 3“ eher Beiwerk und nicht wirklich ausführlich. Durch den Bösewicht Newton (im deutschen grauenhaft synchronisiert von Hennes Bender)  werden wir in die neue Welt von Bunkum gesogen. Dort überzeugt uns dieser zuerst ihm zu helfen die drei Titanen aus ihrem Gefängnis zu befreien. Wer sich etwas mit griechischer Mythologie auskennt, kann sich vorstellen, dass dies eine schlechte Idee war. Die Titanen übernehmen kurzerhand den Körper Newtons und treiben ihn in den Wahnsinn.

Nun liegt es an euch, alias dem kleinen Sackboy, die drei Helden von damals zu rufen, um gemeinsam Bunkum und seine Bewohner zu retten.

Jump and Run mit Schwerkraft

Wie bei den vorherigen Teilen stützt sich auch Teil 3 auf kreative Plattformeinlagen gepaart mit der ausgezeichneten Physik-Engine. Neulinge werden mit der ungewohnten Sprungkraft sicherlich erst einmal warm werden müssen, da das Spiel großen Nutzen aus der Physik-Engine zieht. Sackboy verfügt über sein altbekanntes Repertoire an Moves. Er kann rennen, springen, greifen und sich festhalten.

Hinzu kommen nun aber noch einige neue Gadgets, die das Abenteuer noch spaßiger machen, als es ohnehin schon ist. Mit kreativen Ideen wie dem „Portalhut“ verschießt ihr Bälle auf leuchtende Portale, die euch kurzerhand dann dorthin teleportieren, mit den „Schubstiefeln“ könnt ihr einen Doppelsprung vollführen und die „Luftpistole“ lässt euch Gegenstände ansaugen oder umgekehrt von euch wegstoßen. Dies sind aber nur ein paar der neuen Gadgets, die Sackboy stets dabei hat und mit einem Druck auf die Kreis-Taste auswählen kann.

Die wohl größte Neuerung dürften die neuen Charaktere Toggle, Oddsock und Swoop sein.


Toggle kann sich per Knopfdruck von seiner stämmigen Statur verabschieden und als kleiner und flinker Flitzer durch enge Passagen quetschen und ebenso schnell wieder zur alten Form finden. Dies wird bei Physikpuzzeln und Wassersektionen sehr hilfreich sein.

Oddsock ist ein Wesen auf vier Beine,n das besonders schnell rennen kann und auch Kurven im 90° Winkeln problemlos hochrennen kann.

Swoop ist der knuffige, knopfäugige Vogel und kann, ihr habt es wohl schon erraten, fliegen. Dies lockert das Gameplay nochmals enorm auf und fordert den Spieler durch knifflige Parkoure voll von heimtükischen Hindernissen.

Schade ist nur, dass die Entwickler von Sumo Digital trotz großer Ankündigung der neuen Charaktere, hauptsächlich Sackboy das Feld überlässt. Natürlich ist dieser der Star der Reihe, allerdings hätten wir uns eine größere Beteiligung der neuen Charaktere gewünscht.

Ansonsten können wir das Leveldesign von Sumo Digital nur preisen. Die neuen Ideen und Gadgets sorgen für ein abwechslungsreiches und stellenweise verrücktes Layout. Da tauchen Röhren auf, die einen vom Vorder- in den Hintergrund schießen. Springt man von einer gewissen Höhe hinein, schießt man dementsprechend höher auf der anderen Seite wieder heraus. Hin und wieder könnte man meinen, man wäre in Valve’s „Portal“ gelandet.
Besonders gut hat uns das „Rock and Roll“- Level gefallen, das ganz im Stil der 50er Jahre eingerichtet wurde und auch Songs aus dieser Ära spielt.

Preiskugeln und der Wiederspielwert

In jedem Level sind unzählige Preiskugeln versteckt. In diesen findet ihr wie immer neue Dekorationsgegenstände, Sticker und Kostüme. Die Deko und Sticker dienen zum einen um eure Kommandozentrale zu schmücken und zum anderen um kleinere Rätsel in den Leveln zu lösen. Wenn ihr ein Schild entdeckt, dass von der Form her mit einem eurer Sticker zusammen passen könnte, öffnet euer Pop-It Menü und klebt den passenden Aufkleber auf das Schild. Hierbei öffnet sich dann entweder ein neuer Weg oder ihr werdet direkt mit Preiskugeln belohnt.

Am Ende jedes Levels winken euch auch noch Bonus-Preiskugeln. Habt ihr 100 % aller Items gefunden, das Level erfolgreich beendet und/oder kein Leben verloren, winken euch jeweils drei Bonusitems. Spätestens hier steigen euer Ehrgeiz und der Wiederspielwert. Natürlich sind auch Levelabschnitte für 2, 3 und Vierspieler mit von der Partie. Ihr könnt die Level zwar abschließen ohne dabei auf die Mithilfe von weiteren Spielern zu hoffen, allerdings bleiben euch dabei die 100 % aller Items in manchen Leveln verwehrt. Wer also alles einsammeln möchte, braucht Freunde oder einen Playstation Plus-Account.

Ansonsten bietet das Spiel wie schon die Vorgänger unterschiedliche Modi. Neben dem angesprochenen Multiplayer und den normalen Jump and Run-Einlagen gibt es auch wieder Rennsequenzen, Shootereinlagen und Arcadetitel.

Das Herzstück

…von „Little Big Planet“ ist seit jeher der Baukasten. Hierbei könnt ihr eurer kreativen Ader freien Lauf lassen und selbst zum Designer werden. Die Möglichkeiten und die Anzahl an auswählbarem Werkzeug übersteigt sogar die aus Project Spark.
Erstellt Level, füllt diese mit Plattformen, Gegnern, Hindernissen, Bildern, Stickern, Musik und sogar Zwischensequenzen und teil diese mit der Welt. Die Community hat die „Little Big Planet“-Spiele schon immer am Leben erhalten. Wer möchte nicht mal mit Sackboy durch eine Super Mario – Welt rennen, sich in Spencers Anwesen von „Resident Evil“ gruseln oder Sonic Konkurrenz machen? Dies ist dank den kreativen Spielern möglich.

Neben den Baumöglichkeiten lassen sich auch die Genres wählen. Ob Shooter, Rennspiele, Jump and Runs oder Titel aus der Ego-Perspektive. Eurer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Dank der neuen Ebenen und dazugehörigen Werkzeugen habt ihr nun die Chance, wesentlich mehr Tiefe in die Level zu bringen. Angenehm sind auch die zahlreichen Vorlagen, die ihr direkt verwenden könnt ohne dabei von Null anfangen zu müssen. Mit dem Pop-It-Menü könnt ihr bequem eure Ideen verarbeiten und schnell auf das Menü zugreifen.

Grafik & Sound

Berichte sprachen bei der Playstation 3-Version von diversen Slowdowns. Uns lag während dem Test die Playstation 4-Fassung vor, deshalb beziehen wir uns ausschließlich auf diese.

Optisch ist „Little Big Planet 3“ eine wahre Augenweide. Die unterschiedlichen Oberflächen des Spiels kommen in der Next-Gen Fassung sehr gut zur Geltung und lassen sich geradezu „anfassen“. Die Level sind geradezu gespickt von tollen Effekten wie Blitzen, lodernden Flammen oder funkensprühenden Maschinen. Auch die Charaktere wurden liebevoll designt und passen sehr gut in das Universum von Sackboy. Auch während unserer 4-Spieler-Runde kam das Spiel nicht ins Stocken und bot einen ungetrübten Spielspaß.


Der Soundtrack bietet eine facettenreiche Auswahl an großartigen Stücken. Die deutsche Synchronisation hingegen kommt nicht einmal ansatzweise an den Charme der englischen Version heran. Allen voran Newton, der im deutschen vom mäßigen Comedian Hennes Bender gesprochen wird, verliert im Deutschen vollkommen den Witz und Charme der ursprünglichen Version. Stellt auf jeden Fall auf Englisch um, falls ihr der Sprache mächtig seid.

Technische Schnitzer

Ein deutlicher Spaßdämpfer auf der Entdeckungstour sind allerdings die vielen kleinen technischen Probleme. Besonders komplexe Levels aus der Beta oder den Vorgängern liefen bei uns zum Teil mit leichten, aber deutlich fühlbaren Slowdowns, wodurch sich auch die Steuerung plötzlich schwammiger anfühlte. Dazu kommen gelegentliche Abstürze, kleine Grafikfehler in den Menüs und andere Schnitzer. In unserer PS3-Fassung litten Nutzer-Levels seltener unter Slowdowns – im Gegenzug kam es hier aber manchmal zu Bugs beim Starten der Levels oder beim Sound, sodass nur noch die Musik hörbar war.

  • Plattform: Playstation 4, Playstation 3
  • Publisher: Sony
  • Entwickler: Sumo Digital
  • Genre: Jump n‘ Run
  • Release: 26. November 2014
  • USK-Freigabe: 6

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