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Destiny

Nach vier Jahren Entwicklungszeit, der umfangreichsten Betatestphase aller Zeiten und einem enormen Werbeetat seitens Activision, ist am 09.09.2014 nun endlich das langersehnte Spiel „Destiny“ veröffentlicht wurden. Der Druck auf der ehemaligen Halo-Schmiede Bungie ist groß, doch konnte das Spiel bereits nach dem ersten Tag 500 Mio. US-Dollar einnehmen. Ob diese enorme Summe gerechtfertigt ist, ergründen wir nun in unserem Test.

Weltraum-Oper

Destiny spielt in einer 700 Jahre entfernten Zukunft, nach einer Zeit die als „das goldene Zeitalter“ bezeichnet wird. Dieses vergangene Zeitalter war eine Periode erfüllt von Frieden und großen technologischen Fortschritten, das von einem außerirdischen kugelförmigen Gebilde namens „Reisender“ ermöglicht wurde. Dieser verhalf den Menschen, unser Sonnensystem weiter zu erforschen und ferne Planeten zu besiedeln.

Eines Tages kam es jedoch zu einem Vorfall, der nur als „The Collapse“ bekannt ist. Dieser führte zu einem mysteriösen Verfall, der aufgebauten Kolonien und brachte die menschliche Rasse nahe an die vollständige Ausrottung. Sämtliche Kolonien auf Mond, Mars und Venus sind zerstört und verlassen. Die einzigen Überlebenden sind die Bewohner der Erde, die vom mysteriösen „Reisender“ gerettet wurden.
Nun befindet sich der „Reisende“ schwebend über der einzig sicheren Stadt der Erde und verleiht den Beschützern der Stadt, „Hüter“ genannt, die macht eine unbekannte Macht namens „Das Licht“ einzusetzen.

Nach und nach versuchte die übrig gebliebene Menschheit die zerstörten und verloren gegangenen Kolonien wieder aufzubauen, nur um festzustellen, dass diese inzwischen von einer fremden Alien-Rasse eingenommen wurden. Zu allem Überfluss marschieren diese auch noch auf die letzte Menschenstadt zu.


Und hier kommt ihr ins Spiel. Ihr seid einer der Hüter, die über die Stadt wachen und den Rest der Menschheit beschützen sollen.  Die ganze Geschichte mag ziemlich mächtig klingen, wird im Laufe des Spiels allerdings nur spärlich erzählt. „Destiny“ ist Meilen weit weg von ausgearbeiteten Universen wie sie „Mass Effect“ oder „Star Wars“ bieten. Selbst Bungies alte Marke „Halo“ bot mehr als ihr neues Spiel. Hier ist noch viel Luft nach oben und Ausarbeitungsbedarf.

Ain’t no love in the heart of the city

Zu Beginn könnt ihr euch erst einmal selbst im Charaktereditior erstellen. Ihr habt dabei die Wahl aus drei verschiedenen Klassen. Titans sind für kampferprobte Spieler mit der nötigen Feuerkraft und dem passenden Waffenarsenal, Zauberer verfügen über ein Quäntchen Magie, die Beispielsweise ganze Gegnerhordern hinwegfegt und zu guter letzt  die Jäger, die durch Schnelligkeit und leise Solen verfügen. Die Unterschiede sind nicht wirklich so groß wie man es von waschechten MMO’s vielleicht gewöhnt ist, Bungie legte den Fokus aber von Anfang an nicht darauf, sondern eher auf das Erforschen der Welt.

Dann kann es endlich losgehen

Eines Tages werdet ihr von einem „Ghost“ in einem verwahrlosten Feld wiedererweckt und mit der Steuerung vertraut gemacht.
Dieser fliegende kleine Roboter wird euch nun nicht mehr von der Seite weichen und dient gleichzeitig als Informationszentrale und Navi.


Nach einigen kurzen Feuergefechten, macht der Ghost ein Schiff ausfindig, mit dem ihr endlich zurück zur Stadt kommt.

Die Stadt dient euch als Kommandozentrale und ihr habt dort die Möglichkeit Rüstungsteile, Waffen und Items zu kaufen aber auch zu verkaufen. Im Laufe der Missionen findet ihr auch Gegenstände, die ihr nun codieren lassen könnt.

Von dort aus geht es dann in den Orbit. Hier werden euch das Sonnensystem und die verschiedenen Planeten angezeigt. Hier können die unterschiedlichen Missionen ausgewählt werden. Die Missionen sind jeweils mit Leveln vermerkt. Seid ihr auf Level 2 und die Mission hat ein Level von 5, solltet ihr euch gut überlege,n diese Mission zu beginnen, da sie aufgrund des höheren Niveaus doch recht knackig werden kann.

Die zahlreichen Planeten bieten euch unterschiedliches Terrain, Herausforderungen und Missionen. Hier scheint immer wieder der MMO-Aspekt des Spiels durch. Auch wenn „Destiny“ über eine Rahmenhandlung verfügt, tritt diese nur äußerst selten wirklich in den Vordergrund. Die meiste Zeit verbringt ihr damit in einem bestimmten Gebiet diverse Aufgaben zu erfüllen und dabei Horden an Aliens den Gar auszumachen. Alles ohne Zwischensequenzen oder Dialoge. Einzig allein euer Ghost (Gesprochen von „Game of Thrones“-Schauspieler Peter Dinklage) unterhält euch mit seinen Monologen über gescanntes Material und Datenbanken.

Das Vernichten der Gegner sorgt dafür, dass ihr nach einer bestimmten Zeit aufsteigt und sich eure Werte verbessern. Hierbei schaltet ihr auch immer wieder neue Fähigkeiten frei, die euch im Kampf ziemlich nützlich werden können. Nach den ersten paar Stunden habt ihr schon Granaten, Schockwellen und einen „Halo Reach“ ähnlichen Jet-Pack-Sprung in eurem Sortiment.

Höhere Charakterlevel lassen euch stärkere Waffen nutzen und bessere Rüstung anlegen. Letztere gibt es für Kopf, Arme, Oberkörper, Beine und Füße.

Sollte euch einmal das Zeitliche segnen, braucht ihr euch in den meisten Arealen keine Sorgen zu machen. Nach wenigen Sekunden werdet ihr an einer nicht weit entfernten Stelle wiederbelebt d und könnt weiterspielen. In manchen Gebieten wird euch das Respawnen allerdings untersagt, sodass ihr beim Bildschirmtod am Anfang der Stelle zurück kommt, an der euch das Respawnen untersagt wurde.

In der Höhle des Löwen

Die Kämpfe laufen ähnliche wie in 2ks Borderlands-Reihe ab. Gegner verfügen über eine HP Leiste, die sich durch gezielten Beschuss langsam leert. Je besser eure Waffen sind und je höher euer Level ist, desto mehr Schaden richtet ihr bei den feindlichen Einheiten an. Die Steuerung geht dabei gut von der Hand und greift euch mit leichtem Autoaim unter die Arme. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Waffen, die von der Magnum über Sturmgewehre, Snipergewehre und Shotguns alles beherbergen. Auch futuristische Waffen mit Lasern und Elektrostößen sind im Sortiment enthalten. Haltet immer gut Ausschau nach Munition, die oft von besiegten Gegnern hinterlassen wird. Einige Aliens sind harte Brocken und vertragen eine Menge an Salven.

Verloren geht ihr dank eurem Ghost nie. Der kleine Begleiter zeigt euch mit einem Druck auf das Touchpad stets wohin die Reise gehen soll. Ob dieser simple Spießrutenlauf allerdings hilfreich für das „Erforschen“ der Planeten ist, sei mal dahin gestellt.
Ist der Weg einmal zu weit weg, könnt ihr euch in den Außenarealen immer ein Fahrzeug spawnen, mit dem auch weite Strecken im Handumdrehen bewältigt werden.

Die Missionen variieren nicht sonderlich, schließlich handelt es sich hierbei immer noch um einen Ego-Shooter und nicht um ein Action-Adventure. So verbringt ihr eure Zeit damit geforderte Gegenstände von besiegten Gegnern einzusammeln, eine Basis für eine bestimmte Zeit zu halten oder Bossgegner niederzumähen.

Etwas interessanter sind dabei die Bounty-Missionen. In der Stadt könnt ihr bis zu fünf dieser Missionen gleichzeitig aktivieren. Dank diesen könnt ihr euch noch einige Erfahrungspunkte und neue Rüstungen dazuverdienen. Die Missionen reichen dabei von „Töte eine gewisse Gegnerzahl ohne zu sterben“ sowie das Ausschalten von bestimmten Bossgegnern.
Die Aufträge können in der Stadt jederzeit angenommen, abgebrochen und ausgetauscht werden. Im Laufe des Spiels kommen auch immer neue Aufgaben hinzu.
Diese könnt ihr entweder in Raids (im Spiel als Strikes), Mehrspielerrunden oder im Storymodus absolvieren.

Zusammen sind wir stark

Gleich vorne weg sollte betont werden, dass „Destiny“ zwar alleine spielbar ist, jedoch auf Dauer eintönig und öde wird. Gerade im späteren Spielverlauf sollte man sich mindestens zwei weitere Mitspieler ins Team holen um die knackigen Gegner und vor allem die Taktikkomponente des Spiels vollstens ausschöpfen zu können. Solltet ihr allerdings knapp an Spielern sein, schließen sich euch Spieler von außerhalb an, um das ganze Feuergefecht etwas frustfreier zu gestalten.

Seltsame KI

Die künstliche Intelligenz der Gegner ist ein gemischtes Blatt. Zum einen agieren sie durchaus taktisch in Feuergefechten, scheinen aber nur einen begrenzten Radius dabei zu haben. Sobald man nämlich das Kampffeld ein Stückchen verlässt, bleiben die Gegner stehen und laufen in ihrem Parameter hin und her und kehren euch dann sogar den Rücken zu. Für eine Firma wie Bungie, die damals zu „Halo 2“-Zeiten eine herausragende KI entworfen hat, ein doch schlampiger Fauxpas.

Grafik & Sound

Optisch ist „Destiny“ eine Wucht. Die verschiedenen Planeten sind toll designed und bekommen nur minimale Abzüge für diverse uninspirierte Innenareale, die einfach nur nach drögem Industriekomplex aussehen. Ansonsten sind gerade im Wind wehende Büsche, funkensprühende Waffen und eine tolle Weitsicht der Detailreichtum, der das Spiel so besonders macht. Gerade in hitzigen Gefechten bleibt die Bildrate konstant und steht ihren Mann.

Beim Sound haben Bungie Ex-Beatle Sir Paul McCartney ins Boot zu den Komponisten Martin O’Donnell und Michael Salvatori geholt. Das Martin O’Donnell gegen Ende der Entwicklung gefeuert wurde und in einer ziemlich miesen Schlammschlacht vor Gericht zog, erwähnen wir hier nur kurz.

Die Komponisten haben sehr gute Arbeit geleistet und einen stimmigen Soundtrack entworfen. Hin und wieder hätten sie sich allerdings etwas bescheidener zeigen können, da man doch merkt, dass der Soundtrack mit aller Kraft eine „epische“ Note verliehen bekommen hat und dennoch manchmal weniger mehr ist.

Begleitapp

Bungie bietet euch neben dem Hauptspiel noch die offizielle Begleitapp für Tabletts und Smartphones an. Mit dieser könnt ihr übersetze Schriftstücke einsehen und eure Statistiken im Spiel verfolgen. Eine nette Dreingabe, wobei wir uns doch wundern müssen weshalb wir für die übersetzten Texte die App brauchen oder auf Bungies Homepage verwiesen werden. So was hätte man ganz einfach im Spiel integrieren können.

  • Plattform: Playstation 3 & 4, Xbox 360 & One, PC
  • Publisher: Activision
  • Entwickler: Bungie
  • Genre: (MMO) Ego-Shooter
  • Release: 09. September 2014
  • USK-Freigabe: 16

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