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Demon Gaze

NIS Americas Treue zur Playstation Vita ist nach wie vor ungebrochen. Das amerikanische Unternehmen bringt uns das nächste japanische Rollenspiel auf Sonys Handheld. „Demon Gaze” ist ein Spin-off des 2010 exklusiv in Japan erschienenen Dungeon Crawlers “Students of The Round”. Ob sich das Lokalisieren für den Westen allerdings gelohnt hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Mein Avatar, mein Abenteuer

In “Demon Gaze” übernehmt ihr die Rolle eines namenlosen Helden ohne jegliche Erinnerung an seine Vergangenheit, dem ihr einen Namen und ein Aussehen aus über 20 vorgefertigten Designs geben dürft. Eines Tages verschlägt es euch nach einem Zwischenfall in ein Gasthaus mit dem Namen Dragon Princess Inn. Das Dragon Princess Inn befindet sich in unmittelbarer Nähe von Dämonen-Heimgesuchten Ruinen und Landschaften. Selbstredend, dass sich die Pensionsinhaberin Fran Pendoll nicht über das brummende Geschäft beschweren kann.

Wie es in japanischen Rollenspielen natürlich Tradition ist, bekommt ihr spätestens jetzt mitgeteilt, dass ihr über eine magische Fähigkeit, dem sogenannten Demon Gaze, verfügt. Diese Kraft ermöglicht es euch nach gewonnenem Kampf, Dämonen zu unterwerfen und euch ihre Kräfte zu sichern. Mit dieser Macht soll es euch nun gelingen, das, heimgesuchte Land ein für alle Mal vor den Dämonen zu befreien. Wirklich viel mehr erfahrt ihr vorerst nicht. „Demon Gaze“ hält sich storytechnisch zurück und überlässt dem Gameplay die Federführung.

Über das Gitternetz zum Sieg  

„Demon Gaze“ spielt sich im Prinzip genauso wie Atlus „Etrian Odyssey“-Reihe. Ihr bewegt euch aus der Egoperspektive durch die Dungeons, die in Gitternetze unterteilt sind. Mit dem linken Analogstick bewegt ihr euch vorwärts und zurück, während der rechte Analogstick für das Steuern nach Links und Rechts verantwortlich ist. Je mehr ihr euch in den Arealen bewegt, desto mehr deckt ihr von der Karte auf.

Diese ist auch enorm wichtig, denn wie schon in „Etrian Odyssey“ könnt ihr euch aufgrund der Ego-Perspektive sehr schnell verlaufen. Mit der aufgedeckten Karte schaltet sich auch euer Autopilot ein, dem ihr via Touchscreen befehlen könnt, an welche Stelle der aufgedeckten Karte er euch bringen soll. Die Dungeons bieten dabei jede Menge zu entdecken. Neben neuer Ausrüstung, findet ihr auch sogenannte Beschwörungszirkel in denen sich unterschiedliche Edelsteine herstellen lassen, die in unterschiedliche Kategorien eingeteilt werden.

Maximal drei dieser Steine könnt ihr in einem Zirkel verwenden. Anschließend kommt es zu einem Kampf, der euch bei einem Sieg noch mehr Beute beschert. Diese könnt ihr dann entweder nutzen oder verkaufen. Denn gute Ausrüstung und das Geld um diese zu erwerben, werdet ihr bitter nötig haben. Zum einen braucht ihr die Ausrüstung dringend, da „Demon Gaze“ kein Zuckerschlecken ist und zum anderen müsst ihr für jeden vergangenen Tag Miete im Dragon Princess Inn bezahlen. Leider dürft ihr nicht jeden Tag denselben Betrag zahlen, dieser steigt mit jedem gestiegenen Level und Partymember. Ihr solltet euren Geldbeutel also im Auge behalten, denn Mustermieter erhalten von Vermieterin Fran Belohnungen.

Nicht alleine  

Damit ihr nicht alleine gegen die Horden an Dämonen kämpfen müsst, stellt euch das Spiel Begleitcharaktere zur Seite. Nachdem ihr ein zweites Zimmer im Inn anmietet, stellt euch eure Vermieterin eine Figur vor, diese könnt ihr wählen oder euch selbst für eine entscheiden. Zur Auswahl stehen euch fünf verschiedene Rassen, die in sieben verschiedene Klassen unterteilt sind, die alle ihre individuellen Vor-, Nachteile und Fähigkeiten besitzen.

Bis zu fünf Begleiter kann das Dragon Princess Inn für euch beherbergen, drei weitere Charaktere können außerhalb untergebracht und bei Bedarf getauscht werden.

Kämpfen mit dem gewissen Etwas

„Demon Gaze“ besitzt traditionelle Zufallskämpfe. Ihr bewegt euch frei durch die Dungeons, bis nach einer gewissen Zeit ein Zufallskampf getriggert wird, der euch in den Kampfbildschirm befördert. Dort habt ihr alle Zeit der Welt eure Strategie zu planen und eure Kämpfer in Stellung zu bringen. Über das Menü befehligt ihr eure Figuren zum physischen Kampf, Magieattacken, Abwehrverhalten, Itemauswahl oder zur Flucht. Besiegte Gegner hinterlassen Erfahrungspunkte, Gold und manchmal Items.  Die meisten einfachen Gegner sind mit zwei gezielten Zügen zu besiegen und lassen euch schnell voranschreiten.

Hier wird also die typische „Wartezeit“ von Rollenspielen mit Zufallskämpfen etwas gemildert. Dann gibt es wiederum dickere „Brocken“, die sich euch in den Weg stellen. Bossgegner treten auf, sobald ihr alle Beschwörungszirkel in einem Dungeons eingenommen habt. Sobald sich euch diese Kontrahenten in den Weg stellen, ist Schluss mit lustig.  Der Schwierigkeitsgrad nimmt bereits bei den ersten Bossen so zu, dass Aufleveln und gute Ausrüstung dringend erforderlich sind.

Eine ausgeklügelte Taktik wäre auch sinnvoll, denn einfaches Draufhauen lässt euch schneller den Game Over-Screen sehen, als euch lieb ist. Richtig bitter wird es, wenn ihr feststellt, dass das Spiel keine Checkpoints besitzt, sondern auf eigenständiges speichern setzt. Verwöhnte Spieler, die sich ans automatische Speichern gewöhnt haben, sollten hier also auf der Hut sein, wenn sie nicht Spielfortschritte verlieren wollen.

Sobald der Bossgegner bezwungen ist, könnt ihr ihn an euch binden und seine Talente und Boni nutzen. Die Fähigkeiten unterscheiden sich dabei von Dämon zu Dämon. Euch wird es ermöglicht Feuerbälle zu zaubern, über Lava zu laufen oder versteckte Geheimgänge zu finden. Dies führt euch „Metroid-ähnlich“ anschließend immer wieder in bereits besuchte Areale, um mit euren neuen Fähigkeiten weitere Items oder Wege zu finden. Neben den Fähigkeiten könnt ihr die Dämonen aber auch im Kampf einsetzen.

Habt ihr diese beschworen, agieren sie selbstständig und zehren an eurer Demon Gaze-Energie.  Seid aber vorsichtig. Geht eure Energie zu Ende, verfällt der Dämon in einen Raserei, in der dieser nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden kann. Der Vorteil daran ist, dass die Dämonen nun ihr gesamtes Potenzial entfalten und mit voller Leistung kämpfen. Ob man sich solch einer Gefahr aussetzen will, selbst getroffen zu werden, bleibt euch überlassen. Im spätern Verlauf bekommt ihr allerdings die Möglichkeit, diese Raserei zu kontrollieren.

Grafik & Sound

Die Optik in „Demon Gaze“ lässt sich am besten als interaktiven Manga bezeichnen. Sowohl die Charaktere als auch die Gegner haben einen leichten „Chibi“ Anime-Look und wirken eher niedlich als bedrohlich. Einmal mehr kann man hier „Etrian Odyssey“ als direkten Vergleich angeben. Oben genannte Protagonisten sind außerdem ausschließlich in 2-D vorhanden, während sich die Dungeons in 3-D präsentieren. Die 3-D Parts sind eher zweckmäßig als visuell beeindruckend und kommen ohne viel Details oder Effekte aus.

Die grafischen Highlights dürften die farbenfrohen 2-D Sprites des Spiels sein. Diese werden euch sowohl in den Kämpfen als auch in den Konversationen präsentiert. Der Soundtrack bietet eine breite Variation verschiedener Tracks, die wunderbar zur Stimmung des Spiels passen. Japanische Rollenspielmusik eben. Leider sticht keiner der Titel besonders hervor. Die Synchronisation gibt es wahlweise in englischer oder japanischer Sprache. Allerdings wurden dabei nur Schlüsselmomente synchronisiert und nicht vollständige Sätze.

  • Plattform: PlayStation Vita
  • Publisher: NIS America
  • Entwickler: Kadokawa Games & Experience Inc.
  • Genre: Dungeon Crawler / J-RPG
  • Release: 25. April 2014
  • USK-Freigabe: 16

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