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Hometown Story

Yasuhiro Wada ist in der Videospielbranche kein unbeschriebenes Blatt. Anfang der 90er Jahre hob er mit nur zwei weiteren Kollegen unter erschwerten Bedingungen die Harvest Moon-Reihe (Farm Story in Japan) aus dem Boden und machte das Franchise zu einem Kassenschlager.

Nun zwanzig Jahre später bringt er mit Unterstützung von Komponistenlegende Nobuo Uematsu und Pokémon-Charakterdesigner Atsuko Nishida ein neues Spiel mit ähnlichen Grundprinzipien auf den Markt.

Ich bin kein Bauer, ich bin Kaufmann  

Gleich vorne weg, „Hometown Story“ ist kein Harvest Moon-Spiel. Es mag der Reihe unglaublich ähnlich sehen, einige Features beinhalten und auch diesen gewissen Charme versprühen, jedoch habt ihr nichts mit Landwirtschaft am Hut. Das Spiel beginnt mit der traurigen Nachricht, dass eure Großmutter verstorben ist, allerdings hat diese euch ihren Laden vererbt. Dieser ist über die Jahre ziemlich heruntergekommen, sodass ihr euch daran macht, den Shop auf Vordermann zu bringen.

Dabei werdet ihr von der knuddeligen Elfe Pochikal tatkräftig mit Tipps und Tricks unterstützt. Zu allererst muss einmal der Verkaufsraum hergerichtet werden, Tische auf denen ihr eure Ware anpreisen könnt inklusive. Dann müssen die Preise für eure erste Ware festgelegt werden. Anschließend kann dann endlich eröffnet werden. Bereits nach kurzer Zeit werden dann auch schon die ersten Kunden vorbei kommen um euer Sortiment zu begutachten. Durch Gespräche mit diesen, könnt ihr herausfinden, welche Wünsche und Vorlieben sie haben, um dementsprechend eure Ware aufzustellen.

Das kann jedoch etwas dauern, da viele Dialoge unwichtiger Smalltalk sind oder kurze Sätze wie „Was soll ich heute nur kaufen?“. Allerdings ist das nicht die einzige Möglichkeit herauszufinden, was eure Kunden möchten respektive benötigen. Einer eurer wichtigsten Begleiter im Spiel ist das Haushaltsbuch. In diesem ist jeder einzelne Bewohner der Stadt mit dessen Eigenschaften und Vorlieben aufgeführt. Nach diesen könnt ihr anschließend euren Shop bestücken. Falls euch das nicht ausreicht, gibt es immer noch die Variante anhand der Rangliste.

Mittels dieser könnt ihr bestimmen, welche Gegenstände sich am besten verkaufen und dementsprechend planen.   Die Auswahl an vorhandenen Gütern ist facettenreich und groß.   Von Lebensmitteln wie Obst- und Gemüsesorten über Eier, Milch, Werkzeuge und Haushaltsgeräte gibt es fast alles was das Herz begehrt. Viele Gegenstände kommen im Laufe des Spielfortschrittes dazu, dies ist eine gute Motivation um letzten Endes euren Laden immer weiter voranzubringen. Je erfolgreicher ihr seid, umso mehr Bewohner ziehen in euer Dorf. Dies hat wiederum den positiven Effekt, dass auch Schmiede und Bauern hinzukommen.

Solche Bewohner stellen ebenfalls Produkte her, die ihr erwerben und anschließend verkaufen könnt. Sollte euch das immer noch nicht ausreichen, könnt ihr euch auch einfach in die Natur begeben und dort einiges finden und mitnehmen. Steine, Unkraut, Trüffel und Fische lassen sich genauso gut verkaufen, wie Eier oder Milch. Die Fische fangt ihr in einem extra dafür designten Minispiel.

Beachten sie bitte die Öffnungszeiten  

So schön das Durchstreifen des Dorfes und der Natur auch sein mag, es kommt mit Konsequenzen. Euer Laden hat täglich von 06.00 Uhr bis 23.50 Uhr geöffnet. In dieser Zeit können jederzeit Kunden ein- und ausgehen. Wenn ihr allerdings nicht anwesend seid, um diese zu bedienen, kann es passieren, dass zahlungswillige Dorfbewohner entnervt den Laden verlassen. Hierbei entsteht ein unnötiger Zeitdruck, der auf Dauer wirklich frustrierend sein kann.


Zum einen wollt ihr eure Kundschaft bedienen und zum anderen wäre neue Ware aber auch nicht schlecht. Hinzu kommt, dass ein Lieferant jeden Tag wenn es im Spiel 14.00 Uhr ist, besondere Ware vorbeibringt, die ihr nur abnehmen könnt, wenn ihr auch tatsächlich da seid. Die Lieferantenware löst hin und wieder auch ein kleines Event aus, sodass es doch wünschenswert wäre um 14.00 Uhr im Laden zu sein.

Zwischenmenschliche Beziehungen und andere Bekanntschaften  

Ein friedliches Leben im Dorf und ein erfolgreiches Geschäft sind natürlich wertlos, wenn man es nicht mit jemandem teilen kann. So gibt euch „Hometown Story“ die Möglichkeit, einen Partner fürs Leben zu finden und diesen auch zu heiraten. Außerdem ist die gesamte Stadt dringend auf euch angewiesen und bittet euch in allerlei Nebenaufgaben um Mithilfe.

Großes Manko an dem ganzen ist die Tatsache, dass ohne eine Art Quest-Log oder Tagebuch, das ganze ziemlich unübersichtlich werden kann und euch das Spiel geradezu zwingt, Stift und Papier bereitzuhalten, bevor ihr die Details oder Personen eurer Aufgaben vergesst. Die ganzen obig aufgeführten Aktivitäten fallen leider auch in euer Zeitlimit und können euch zahlungskräftige Gäste kosten. Andererseits habt ihr keine andere Wahl, wenn ihr das Dorf und die Bewohner näher kennenlernen möchtet. Seitens der Entwickler leider nicht wirklich gekonnt gelöst. Es fehlt einfach die Balance zwischen Freizeit und Arbeit.

Grafik & Sound  

Wie bereits erwähnt, ist Pokémon-Charakterdesigner Atsuko Nishida für das Design des Spiels zuständig. Und das sieht man an allen Ecken und Enden. Die süße Optik passt wunderbar zur allgemein heiteren Stimmung des Spiels und dürfte sowohl jung als auch alt erfreuen. Das ganze in passender Semi-CelShading Grafik und das kleine Paradies ist perfekt. Hin und wieder wünscht man sich zwar ein bisschen mehr Detailverliebtheit, alles in allem wirkt das Spiel aber sehr stimmig.


Auch der Sound von Nobuo Uematsu passt ausgezeichnet und verleiht dem Spiel den letzten Feinschliff. Uematsu muss sich wohl sehr zurückgehalten haben beim Komponieren, ist man doch wuchtige und orchestrale Stücke von ihm gewohnt. Dies ist im Fall von „Hometown Story“ aber keineswegs ein Negativpunkt. Die Melodien untermalen das fröhliche Geschehen und lassen das nötige Flair aufkommen. Sprachausgabe besitzt das Spiel nicht.

  • Plattform: Nintendo 3DS
  • Publisher: Koch Media
  • Entwickler: Toybox Inc.
  • Genre: Simulation / Lifestyle
  • Release: 02. Mai 2014
  • USK-Freigabe: 0

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