Nach Mega Man 9 & 10 und Bionic Commando rearmed 1 & 2 wurden die Schreie der Fans immer lauter, ein weiteres Capcom Franchise aus der Versenkung zu holen. Die Fans verlangten und Capcom liefert mit dem schlichten Titel „Strider“ den ersten Strider-Teil seit 14 Jahren und holt Ninja Hiryu somit endlich aus dem Ruhestand.
Russischer Touch
Passend zu den jetzigen Unruhen zwischen Russland und der Ukraine begeben wir uns ganz in die Nähe der beiden Streithähne. Nach Kasachstan. Wer schon Strider auf dem Sega Genesis gespielt hat, weiß, dass sich Capcom gerne vom Kalten Krieg und Mütterchen Russlands Architektur hat inspirieren lassen.
Leider ist die Geschichte rund um ein diktatorisches Regime etwas dünn und nicht sehr aussagekräftig. Dasselbe gilt auch für unseren vermummten Ninja, der dorthin entsendet wird, um ganz nach dem Prinzip „erst schlagen und dann fragen“ für Ordnung zu sorgen. Hier liegt der Fokus eindeutig auf schneller Action und nicht mehr.
Sidescroll Ninja Action
Mit Strider haben die Entwickler keine Experimente versucht. Wie im Sega Genesis und Playstation One Teil zuvor, steuert ihr Hiryu in 2 D Ansicht von links nach rechts, wahlweise auch von rechts nach links und natürlich von oben nach unten durch eine Welt, die Metroid-ähnlich mit Türen/Schleusen miteinander verbunden ist. Was der Ninja ebenfalls mit Nintendos Kopfgeldjägerin gemeinsam hat, ist die beträchtliche Anzahl an Powerups, die er einsammeln kann.
Zum einen gibt es Upgrades für das Arsenal wie neue Fähigkeiten und Waffen, die euch helfen, vorher unerreichbare Abschnitte der Welt zu erreichen/erkunden, und zum Anderen Powerups für die Gesundheitsanzeige und das Energieniveau.
Das Strider-Gameplay lässt sich am besten mit schnellem Hack n‘ Slay-Gameplay und akrobatischen Ausweichmanövern erklären. Wie für einen Ninja üblich, ist Hiryu sehr schnell mit der Klinge. So schnell, dass man bis auf blitzende verschwommene Effekte nicht mehr viel von der Waffe sieht. Ähnlich schnell hauchen die Gegner, die aus Soldaten und verschiedensten Arten und Formen von Robotern bestehen, ihr Leben aus. Doch Vorsicht ist trotzdem geboten.
Ihr habt keinerlei Möglichkeiten, zu blocken. Nur das akrobatische Ausweichen und Herumspringen schützt euch vor Laser oder Gewehrsalven. Stromstößen, Kreissägen und anderen Hindernissen könnt ihr ebenso nur auf diese Weise ausweichen. Hier besteht für den nicht geübten oder nicht so reaktionsfähigen Spieler ein gewisses Frustpotenzial. Denn wer das Gameplay nicht haargenau beherrscht, wird sich in „Strider“ oft ärgern.
Um etwas Abwechslung zu bieten, hat das Spiel auch kleinere Rätsel. Diese beschränken sich aber meist auf: „Finde das passende Upgrade, um das Hindernis zu entfernen und weiterzukommen“.
Spieler, die sich überhaupt nicht zurecht finden, können sich über die Minimap und den Wegweiser orientieren und vermeiden so die falsche Richtung.
Natürlich gehören auch Bosskämpfe zu Strider dazu. Und auch wenn die meist um einiges größer sind als ihr selbst, sind sie nicht weniger flink als der agile Ninja. Die Angriffe kommen stellenweise in solch einer Geschwindigkeit auf euch zu, dass rechtzeitiges Ausweichen nahezu unmöglich wird. Das kann schon mal für Frustration sorgen. Sobald man allerdings das Angriffsmuster durchschaut hat, sind die Gegner machbar.
Zwischen vier und fünf Stunden dürfte euer erster Durchgang betragen. Wer mehr will, kann sich an den verschiedenen Schwierigkeitsgraden versuchen, oder schlägt sich im Herausforderungsmodus. In diesem tauchen immer wieder Gegnerwellen auf die es zu besiegen gilt. Passend dazu gibt es Onlinebestenlisten, um sich weltweit zu messen.
Grafik und Sound
Optisch ist Strider in einem Cartoon-Look gehalten. Ähnlich wie die Vorgänger besticht das Spiel durch verrückte Designs (man denke nur an die Rückkehr des Roboteraffen) und kräftige Farben. Das schnelle Gameplay zwingt das Spiel auch nie in die Knie, sodass es stets störungsfrei und mit 60 Bildern pro Sekunde läuft. Auch die Ladezeiten sind mit wenigen Sekunden löblich zu erwähnen.
Der Soundtrack besteht aus schnellen und technolastigen Beats und passt wunderbar zum Geschehen auf dem Bildschirm.
- Plattform: Xbox 360, Playstation 3, PC
- Publisher: Capcom
- Entwickler: Double Helix Games
- Genre: Action
- Release: 18. Februar 2014
- USK-Freigabe: 12
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
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