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Ys – Memories of Celceta

Unser rothaariger Hauptcharakter Adol Christin findet sich eines regnerischen Tages in der Stadt Casnan wieder. Völlig verwirrt und ohne jegliche Erinnerung bricht er erschöpft auf dem Marktplatz zusammen. Als er schließlich im Gasthaus der Stadt aufwacht, gesellt sich der Söldner Duren zu ihm. Adol erkennt diesen aufgrund seiner verlorenen Erinnerung jedoch nicht mehr.

Noch bevor sich Duren darüber erschrecken kann, bricht in der Stadt das Chaos aus. In der nahegelegen Miene sind einige Mienenarbeiter aufgrund eines Monsterangriffs in großer Gefahr. Ohne groß nachzudenken bricht Adol zur Rettung auf. Natürlich rennt ihm Duren hinter, hat er doch nicht einmal ein Schwert am Leib, um sich zu verteidigen.

NIS America bringt nach über zwanzig Jahren den Super Nintendo-Klassiker exklusiv in neuem Gewand auf Sonys Playstation Vita. Mit Touchscreensupport, upgedatetem Sound und Grafik erleben wir die Reise des jungen Adols und seiner Freunde auf hohem Niveau. J-RPG-typisch führt seine Reise nicht zur Rückkehr seiner Erinnerungen, sondern auch zur Rettung der Welt.

Willkommen im Tutorial

Natürlich, wie es in Rollenspielen so üblich ist, dient das erste Dungeon als Tutorial, um euch mit den Feinheiten des Gameplays vertraut zu machen. Ys – Memories of Celecta ist ein Action J-RPG. Die Gegner befinden sich also jederzeit sichtbar auf dem Spielfeld und ihr könnt durch Tasten(kombinationen)druck die Gegner in Echtzeit attackieren. Mit Viereck vollführt ihr normale Angriffe, steigt ihr auf und lernt sogenannte „Skill Moves“ könnt ihr diese mit der rechten Schultertaste und einem der vier Buttons auslösen. Im Menü könnt ihr die Skill Moves beliebig auf die vier Knöpfe setzen.

Habt ihr einen Gegner in einen „unfähigen“ Zustand versetzt, hinterlässt dieser gelbe Orbs. Diese laden eine enorm starke Finishing-Attack auf die verheerenden Schaden anrichtet. Bereits nach kurzer Zeit wird klar, wie intuitiv und spaßig das Kampfsystem ist. Stellenweise kommen Hack n Slay-Elemente hervor, die für hektische Kämpfe sorgen. Es erinnert dabei stark an Namcos „Tales of“-Reihe. Der Echtzeit-Aspekt sorgt ebenfalls für einen fließenden Spielverlauf und lässt euch frei entscheiden, ob es sich lohnt, den kommenden Kampf auszuüben oder nicht. Jeder Charakter verfügt über verschiedene Skill Moves und Finishing Attacks. Ihr könnt im Übrigen beliebig zwischen den Figuren mit der Kreistaste wechseln, um ihre unterschiedlichen Fähigkeiten zu nutzen.

Dies wird bei manchen Gegnern auch von taktischem Nutzen sein. Da einige Charaktere beispielsweise stark zuschlagen, sind Gegner mit einer Panzerung anfälliger auf diese Attacken. Im Verlauf des Spiels lernt ihr genretypisch weitere Charaktere kennen, die sich eurer Quest anschließen. Alle verfügen dabei über unterschiedliche Fähigkeiten und ihre eigenen Movesets. Mit dem Kreisbutton kann man jederzeit zwischen den Spielfiguren hin und her wechseln um die bestmöglichste Performance während der Kämpfe zu gewährleisten. Manchmal ist das Wechseln auch nötig, um Puzzles zu lösen oder Kisten zu öffnen.


Casnans Quest Board

In Casnan könnt ihr euch neben der eigentlich Quest mit einigen Nebenaufgaben beschäftigen. Diese sind entweder direkt lösbar während der Hauptmission (besiege bestimmte Gegnertypen) oder fordern, dass ihr einen ganz anderen Weg einschlagen müsst. Als Belohnung gibt es Materialien, Ausrüstungsgegenstände oder Geld. Gerade die Materialien spielen eine interessante Rolle in „Ys“. Bei den hiesigen Händlern lassen sich diese entweder gegen bessere Dinge eintauschen oder auch verwerten und auch verkaufen. Mit verwerteten Gegenständen wiederum könnt ihr eure Ausrüstung verbessern.

Panzer, Metal und Co verstärken beispielsweise euer Schwert und erhöhen die Schlagkraft um +2. Eine äußerst günstige und praktische Angelegenheit, denn Waffen sind nicht gerade günstig in „Memories of Celceta“. Wie in so vielen Rollenspielen hinterlassen Gegner nach dem Ableben die eben genannten und heiß begehrten Gegenstände. Verlorene Erinnerung und Multiple Choice Wie zu Beginn erwähnt, leidet Adol unter mysteriösen Gedächtnislücken. Im Laufe des gut 25-stündigen Spiels tauchen immer wieder Bruchstücke seiner Erinnerung in Form von leuchtenden blau/weißen Kugeln auf.


Berührt ihr diese mit dem Touchscreen erscheint eine Flashback Sequenz und Adol erinnert sich an ein paar Dinge aus seiner Vergangenheit. Diese sind vor allem dann wichtig, wenn ihr Charakteren begegnet, die Adol bereits aus der Vergangenheit kennt und sich leider nicht mehr an sie erinnern kann. Hin und wieder bietet euch das Spiel zwei Antwortmöglichkeiten auf Fragen. Erwartet jedoch nicht spielverändernde Konsequenzen wie in westlichen Rollenspielen. Sie geben euch nur die „Ilussion“ der freien Wahl.

Grafik und Sound

Optisch hat sich seit dem Super Nintendo logischerweise einiges getan. Allerdings kann man durchaus etwas enttäuscht sein, was die grafische Performance im Jahre 2014 angeht. Ein Handheld, der fähig ist, ein Uncharted mit wenigen Abstrichen auf den Bildschirm zu zaubern, ist definitiv auch fähig mehr zu leisten, als das was uns die Entwickler bei Ys bieten. Die Charaktere haben ansehnliche Kampfanimationen, wirken aber sonst steif und etwas lieblos designt. Generell wirkt das Spiel außerhalb von Städten sehr detailarm.


Dungeons sind meist mit grau/braunen Mauern durchzogen und bieten bis auf ein paar streunende Gegner und Schatzkisten nicht viel Abwechslung. Das Spiel ist keinesfalls ein schlampig programmiertes oder optisch nicht ansprechendes, man bekommt nur oft das Gefühl, dass mehr möglich gewesen wäre. Ansonsten bietet es eine gute Framerate, sodass selbst bei großen oder zahlreichen Gegnern nichts ins Stocken gerät. Die Zwischensequenzen sind in Spielegrafik gehalten, während viele Flashback-Sequenzen in Animestandbildern wiedergegeben werden. Synchronsprecher haben abgesehen von „Zelda-esquen“ Sounds wie „hmm“ und „haha“ nicht allzuviel zu tun.

Hin und wieder werden Worte ausgesprochen, die zufällig im Satz vorkommen, ansonsten sind die Dialoge rein textlastig. Beim Soundtrack hingegen gibt es nichts zu meckern. Dieser mag vielleicht nicht in den Spähren eines Nobuo Uematsu schweben gehört aber mit großer Sicherheit zu den besten der letzten Jahre. Die rockigen Tracks passen perfekt zur Spielgeschwindigkeit und den schnellen Kämpfen des Spiels. Auch die Soundeffekte untermalen die Wucht der Angriffe. Finishing Attacks krachen durch die Boxen, während die Biester unter eurem Schwert aufheulen.

  • Plattform: Playstation Vita
  • Publisher: NIS America
  • Entwickler: Nihon Falcom Corporation
  • Genre: J-RPG
  • Release: 11. September 2013
  • USK-Freigabe: 12

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