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Professor Layton und die ewige Diva

 

Dass Videospiele gesellschaftlich heute eine große Rolle spielen, sieht man meiner Meinung nach u.a. daran, dass es immer mehr Versuche gibt, Spiele auf die Leinwand zu bringen. Sicher ist das kein ganz neuer Trend, gab es doch auch schon in den 90er Jahren TV-Serien von Pokemon, Super Mario etc, doch häuft sich das Phänomen in letzter Zeit doch auffällig. Tomb Raider, Resident Evil, Hitman sind nur ei paar Beispiele. Nun gesellt sich der gute Professor Layton in diese illustre Riege und versucht, den Charme der Spiele auch auf das Medium Film zu portieren. Das Spezifikum von Videospielen ist Interaktion. Man nimmt aktiv an einem Spielgeschehen teil und ist eben nicht bloßer Zuschauer. Ergo spielt die Story – zumindest für mich – eine allenfalls untergeordnete Rolle. Ein gutes Game konstituiert sich in erster Linie über die gute Interaktion und ein spannendes Gameplay.


Anders im Medium Film oder in der Literatur. Hier interagiert man auf einer anderen Ebene, das „Gameplay“ fällt logischerweise weg und damit muss die Geschichte eine höhere Rolle zukommen, denn hier hat sie die Aufgabe, den Leser/Zuschauer bei der Stange zu halten. Das ist für mich der entscheidende Grund, dass es im Querschnitt einfach keine herausragenden Beispiele gelungener Adaptionen gibt. Bei Büchern und Filmen zu Videospielen bin ich skeptisch und diese Skepsis hat sich bis dato nahezu immer bewahrheitet. Der sympathische Professor und sein Lehrling bilden hierbei eine kleine Ausnahme. Sicher ist es nicht die größte Geschichte aller Zeiten, die uns hier präsentiert wird, aber der Film weiß doch zu unterhalten und den Charme des Spiels einzufangen.

Die Geschichte klingt vieversprechend und schneidet ein eigentlich sehr religiöses Thema an. Es geht um nicht weniger, als um das Geheimnis ewigen Lebens. Der Titel des Films deutet es bereits an. Wer die Spiele kennt, weiß, dass Level 5 insbesondere bei den Zwischensequenzen eine hervorragende Arbeit leistet. Ein wahrlich talentiertes Studio in der Hinsicht. Und auch hier im Film kommt der Stil und die Optik super rüber. Der Charme des Spiels wird über die ganze Zeit eingefangen, so dass sich Fans der Spiele sofort zu Hause fühlen. Im Film geht es – wie bereits erwähnt – um das ewige Leben. Professor Layton und sein Lehrling Luke erhalten einen Brief, in dem von einem 7-jährigen totgeglaubten Mädchen die Rede ist. Das Mädchen ist wieder aufgetaucht und behauptet nun felsenfest, unsterblich zu sein. Solch ein mysteriöser Fall ist wie gemacht für den Professor, der der Sache natürlich sofort auf den Grund geht. Ich will hier nicht zu viel verraten, schließlich soll ein Film ja auch selbst entdeckt werden. Die Geschichte hat spannende Ansätze, verirrt sich mit zunehmender Filmdauer aber und büßt dadurch auch an Spannung ein. Der Film ist mit knapp 100 Minuten doch recht lang geraten und kann das anfänglich vorhandene Niveau leider nicht halten. Eine kürzung um eine halbe Stunde hätte dem Film gut getan, auch wenn durchaus Abwechslung geboten word. So gibt es neben den serientypischen Rätseln auch eine Actionszenen, die begeistern können.

Kenner des Spiels wissen, dass das Lösen von Rätseln DAS Grundelement der Serie ist. Das wird sogar hier im Film versucht, so treffen die Protagonisten schon sehr bald auf Menschen, die ihnen Rätsel stellen und die sie natürlich richtig beantworten müssen, um voranzukomen. Eine Idee, die doch Anerkennung verdient, da es auch durchaus unterhaltend umgesetzt worden ist und sicherlich auch der Hauptgrund für den weltweiten Erfolg der Serie sind.

Eine gute und richtige Entscheidung der Produzenten also. Ebenfalls verraut sind die Synchronsprecher, die – wie bei den Spielen übrigens auch – eine hervorragende Arbeit machen. Durchgehend ist ein sprachlich hohes Niveau anzutreffen, Vulgärsprache bzw. Kraftausdrücke finden sich löblicherweise nicht. Dies würde auch nicht zu einem charmanten, gebildeten und höflichen Professor passen, so viel steht natürlich auch fest. Eine schöne musikalische Untermalung gibt es im Film ebenfalls. PPassende Themes, passende Instrumente lassen die Welt rund um London noch glaubhafter werden. Auch hier gilt es, ein großes Kompliment auszusprechen.

Die Qualität der Bluray ist okay. Lobenswert ist die Implementierung verschiedener Sprachen. Ich weiß, dass das mittlerweile eigentlich als Standard gelten sollte, aber leider erleben wir immer noch zu häufig Gegenbeispiele. Ich sah den Film mit der Deutschen Tonspur, die gelungen ist. Hier gibt es weder bei der Qualität noch bei den Synchronsprechern irgendwelche Beanstandungen.

  • Medium: DVD, Bluray
  • Publisher: KAZE
  • Studio: P.A. Works, OLM Team Kamei
  • Genre: Abenteuer, Mystery
  • Release-Deutschland: 22. Oktober 2010
  • FSK-Freigabe: 6

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