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Next Level Conference

Am 6. Und 7. Dezember fand in Dortmund die Next Level Conference statt, die vom NRW Kultur Sekretariat veranstaltet wurde.  Dabei handelt es sich umeine Ausstellung, die „in ihrer einzigartigen Mischung wieder künstlerische, bildungsrelevante und kreativwirtschaftliche Aspekte der Computerspiele in den Blick nahm. In den Fokus rückte dieses Mal eine international hochkarätig besetzte Ausstellung, konzipiert und kuratiert von der Kunsthochschule für Medien Köln. Sie zeigte Perspektiven der Auseinandersetzung mit dem Medium Game und der Tätigkeit des Spielens. Die Keynote hielt der bekannte Kunsttheoretiker Bazon Brock. Veranstaltet wurde Next Level 2013 in Zusammenarbeit mit dem Jugend- und dem Wirtschaftsministerium NRW sowie der Stadt Dortmund.“

In Media res

Die NLC hatte drei Themenschwerpunkte, zu denen jeweils Vorträge abgehalten wurden. Da hätten wir zum einen Games und Kunst. Hier wurden Fragen gestellt wie: „Wie verändern Spiele die Kunst? Welche künstlerischen Eigenheiten maifestieren sich im Medium der Games? Damit beschäftigten sich dann die Vorträge und gingen kunstgeschichtlich der Wechselbeziehung von Kunst und Spiel nach.

In Games und Wirtschaft ging es vor allem darum, wie man sein eigenes Studio gründet, wie es mit staatlichen Förderungen aussieht und wie man neue Märkte erschließt. Ebenso wer überhaupt ausbildet. Wir haben dazu zwei Vorträge besucht, die sich vor allem an Schüler, Studenten und Quereinsteiger richteten sollten.  Dazu gleich mehr.

Der dritte Bereich behandelte Games und  Bildung.  Hier durchleuchtete das Computer Projekt Köln e. V. in Vorträgen, Diskussionen und Workshops, interessante gesellschaftliche Entwicklungen rund um Games.

Abgesehen von diesen 3 Themenschwerpunkten gab es natürlich noch mehr zu entdecken.So wurden im Flur der Rolltreppen SNES Konsolen per Beamer angeschlossen und an die Wand beworfen. Jeder der Lust hatte, konnte sich mal eben schnell einen Controller schnappen und diverse Spiele wie Mario World, Space Invaders oder Street Fighter II zocken. Nur waren diese leider durch den Input Lag so gut wie unspielbar.  Auch gab es einen Workshop zum Thema Gameboymusic. Hier konnte man selbst die Kniffe kennen lernen und durch Anleitung eigene Musik mit dem Gameboy komponieren. Ebenfalls mit dabei und eher etwas gewöhnliches war ein Panel zu League of Legends. Hier wurden Taktiken von Profis vorgestellt und danach konnte das Publikum mit den Machern ins Gespräch kommen und Erfahrungen austauschen.  Wer wissen möchte was noch alles geboten wurde, informiert sich am besten auf der Seite der NLC 

Frauen und Spiele

Das erste Panel, das wir besucht haben, hatte als Thema „Women and Games“. Moderiert wurde es von Gunnar Lott, den viele wahrscheinlich kennen werden, besonders aus der Zeit als Chefredakteur der Gamepro. Hier wurden erfolgreiche Frauen aus der Spielewirtschaft eingeladen, die über die Karrierechancen in der Branche für Frauen sprachen. Mit dabei waren Nadja Bastawi von Two Pi Team, Prof. Dr. Linda Breitlauch von der GA Hochschule der digitalen Gesellschaft, Linda Kruse von the Good Evil und Julia Hiltscher von Turtle Entertainment. Wahrlich keine Namen, die einem als Spieler von Begriff sind. Aber einer der Diskussionsstränge befasste sich gerade damit, welchen Nutzen Frauen aufs Gamedesign und der Spielphilosophie haben können. Welche andere Ideen, können sie im Vergleich zu Männern einbringen?  Natürlich wurde auch darüber geredet, dass Frauen in Firmen immer noch in der Minderheit sind und das sie eben nicht der Stereotyp von Spieler sind, die lieber rosa, glitzer Games zocken (um es mal beschönigend auszudrücken). Das Thema war wirklich interessant, aber bevor es ins Eingemachte ging, die wirkliche Diskussion auch mit dem Publikum in Schwung kam, war das Panel bereits vorbei. Grund war, dass einfach zu wenig Zeit gewesen ist. Allein die Vorstellung der Damen auf der Bühne nahm eine Viertelstunde ein.

Genau diese Tatsache war auch beim nächsten Panel das Problem, was sehr schade ist, weil hier wirklich interessante Themen angeschnitte wurden.

Das nächste Panel hieß: Ausbildung und Weiterbildung-Dein Weg in die Spielewirtschaft. Hier wurde der Standort NRW als wachsende Gameswirtschaft verstärkt ins Blickfeld genommen. Fragen, die gestellt wurden waren, wie kommt man überhaupt in die Gamesbranche hinein? Welche Qualifikationen sind von Nöten, was wird von den Unternehmen erwartet? Existieren Ausbildungsplätze? An dieser Diskussion nahmen Vertreter von Universitäten, Unternehmen sowie Verbänden teil. Mit dabei waren Prof. Björn Bartholdy, Cologne Game Lab, Joachim Ortmann vom AV-Gründungszentrum NRW, Anne Schulz vom AIM KoordinationsCentrum und Carsten Widera-Trombach von Crenetic. Was hier immer wieder verstärkt erwähnt wurde war, dass vor allem Leute mit Informatik Hintergrund/ Programmiererfahrungen/Grafikdesign sehr vom Vorteil sind. Man hatte das Gefühl, als wäre es die Grundvorrausetzung schlechthin, was schade ist. Denn es existieren schließlich noch andere Bereiche in einer Videospielfirma wie die QA (Quality Assurance), die überhaupt nicht angesprochen wurden. Oder wie sieht es mit Quereinsteigern aus, die keine technischen Hintergrund haben, aber dennoch kreative Köpfe sind und Ideen zum Gamedesign beisteuern? Vielleicht wären diese Aspekte auch noch zur Sprache gekommen, wenn wieder nicht die fehlende Zeit dazwischen gekommen wäre. So war ich zumindest nach der Veranstaltung nicht wirklich schlauer.

Auch in 2014 wird die Next Level Conference wieder stattfinden. Wer Lust hat, sein Hobby aus anderen Perspektiven zu durchleuchten, der sollte die Chance wahrnehmen, vorbeizukommen und am vielschichtigem Angebot teilnehmen.

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