Menu

Lost Planet 3

Auch wenn Lost Planet 3 am Ende des Sommers erschienen ist,  passt das Spiel thematisch umso besser zu Beginn des Winters. Schließlich ist der Schauplatz der unwegsame Eisplanet E.D.N. III. Also der gleiche Ort an dem auch Teil 1 und 2 spielte. Nur zeigt er uns hier wieder seine kalte Schulter, was damit zusammenhängt, dass es sich bei Teil 3 um ein Prequel handelt, welches viele Jahre vor den Geschehnissen des Erstlings angesiedelt ist. Auch wenn ein Multiplayer vorhanden ist, lag der Fokus auf den Singleplayer und den haben wir uns angesehen.

 

 

Die Rahmenbedingung respektive die Situation ist aber die gleiche. Auf der Erde herrschen massive Energieprobleme, Krisen und Konflikte gehören zur Tagesordnung. Daher sucht die Menschheit in den Weiten des Alls verzweifelt nach neuen Energiequellen. Eine dieser Oasen ist der angesprochene Planet E.D.N. III., auf den es den Protagonisten Jim Peyton verschlägt. Er nimmt die Gefahr und den Trip durchs Weltall einzig und alleine deswegen auf sich, um seiner Familie durch das zu verdienende Geld, eine Zukunft zu geben.  Dabei seht ihr bereits in der Anfangssequenz, dass Peyton die Geschichte rückblickend wiedergibt, was der Erzählstruktur einen interessanten Ansatz verleiht.  Jim landet also im Auftrag der Firma NEVEC auf dem Planeten, um dort in deren Basis zu leben und hauptsächlich draußen zu arbeiten. Dafür steht ihm sein eigener Mech zur Verfügung, mit dem Jim im Verlauf so einige Kilometer fressen wird.

Viele Gefahren

Schon der Beginn ist alles andere als rosig. Die Raumfähre landet am falschen Punkt und Jim muss erst eine Kommunikationsverbindung zu seinem Arbeitgeber herstellen, damit sie ihn abholen können. Auf diesen ersten Metern lernt man die Steuerung des Third Person-Shooters kennen und ihr begegnet auch den Insektenähnlichen Akriden, die den Menschen das Leben schwer machen. Auf diese Aliens stoßt ihr alle naselang. Häufig Springen sie aus ihren Nestern, sodass ihr euch am besten zuerst um diese kümmert. Größere Brocken sind ebenfalls mit von der Partie und viele müssen mit Hilfe eures Mech zur Strecke gebracht werden.  Aber auch die Natur macht euch durch gefährliche Schneestürme das Leben schwer. Die Spielwelt ist recht offen, trotzdem ist das Spiel eher linear aufgebaut. Nach und nach erhaltet ich Zugriff auf weitere Gebiete.  In eurer Basis unterhaltet ihr euch mit euren Kollegen und vom eurem Boss erhaltet ihr Aufträge, die euch an unterschiedliche Punkte des Planeten verschlagen. Für jeden erledigten Auftrag (Nebenmissionen sind auch mit dabei) erhaltet ihr Geld. Auch durch besiegte Gegner wird eurer Konto erhöht. Dieses kann dann in Upgrades investiert werden. Im Waffendeck lassen sich sowohl eure Schießeisen verbessern, als auch im Maschinendeck eurer Mech.  So ist es ratsam die Panzerung des Boliden zu erhöhen, damit er mehr Treffer einstecken kann.

Schon bereits in den ersten Minuten, weiß die Atmosphäre zu gefallen. Die Dialoge und selbst die deutsche Sprachausgabe sind zum größten Teil gelungen und Jim wird euch durch Videoblogs und Gespräche mit seiner Frau näher gebracht. So entsteht zwischen euch und Jim eine Bindung und ihr wollt wissen, wie es mit im weitergeht. Auch das Gefühl im Mech zu sitzen, kommt durch die erhöhte Position und des Stampfens der riesigen Füße richtig gut rüber. Der Mech besitzt sogar eine eigene Playlist mit ein paar Songs mit Country Einschlag, die zu gefallen wissen und der schroffen Atmosphäre einen willkommenden Kontrast bieten. An dieser Stelle kann man auch seine eigenen Songs abspielen lassen, die man auf der Festplatte der Xbox 360 gespeichert hat.

Nach ein paar Spielstunden erhält die Geschichte eine Wendung, die wir an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Eher sagen wir euch, warum Lost Planet 3 leider viel Potential verschenkt.

Immer wieder „aber“

Jim lässt sich gut steuern, wirkt aber in seiner Bewegung dennoch etwas steif. Sei es nun die etwas langsame Laufbewegung oder durch seine behäbige Ausweichrolle. Die einzige Möglichkeit Gegnern auszuweichen, ist durch eine Rolle zur Seite. Vor allem gegen riesige Gegner wird es zum Problem, wenn diese euch die Sicht versperren. Die Kamera kommt also nicht mit und ihr verliert die Übersicht.

Die Kämpfe gegen die größeren Brocken sind durchaus spannend gemacht, egal ob zu Fuß oder im Mech, aber sie wiederholen sich, wie vieles andere im Spiel einfach zu oft und sind vorhersehbar. In der Regel weiß man vorher, dass gleich was geschehen wird, wann Gegner auftauchen etc. Auch tragen Quicktime Einlagen in den Mechkämpfen auch nicht gerade zum Spielspaß bei.

Schon früh fällt euch das deutliche Backtracking negativ auf und bevor ihr die Schnellreisefunktion erhaltet, gehen die Ladezeiten zwischen den Bereichen  bereits auf die Nerven. Das Spiel schickt einen zu oft an die gleichen Orte und dann wieder zurück in die Basis, sodass es gestreckt vorkommt. Schade ist, dass es nur wenig abseits des Weges zu entdecken gibt und das trotz offener Welt und die Nutzung des Enterhakens. Das schlägt sich auch darin nieder, dass ihr recht schnell alle Upgrades zusammen haben werdet, die ihr für eure bevorzugten Waffen benötigt. Mehr Waffen und Erweiterungsmöglichkeiten wären also willkommen gewesen.

Die Grafik bewegt sich auf durchschnittlichen Niveau, weiß aber mit manchen Aussichten zu gefallen. Zum Beispiel werdet ihr euch auf die Spitze eines Berges begeben und über den Wolken strahlt sogar die Sonne, während ihr ins Wolkenmeer unter euch blickt. Solche netten Details existieren hier und da. Auch gibt es einen Spielabschnitt, der eine gelungene beklemmende Atmosphäre bietet, da es in dieser Einrichtung dunkel ist und überall fiese kleine Akriden auf euch warten. Die facehugger aus den Alienfilmen lassen grüßen.

Es ist eigenartiges Gefühl, dass das Spiel was die Stimmung angeht, vieles richtig, diese aber dann im nächsten Moment wieder zunichtemacht, wenn zum Beispiel die Zwischensequenzen mit holprigen Animation „glänzen“. Auch der Verlauf der Geschichte steuert auf einmal zu schnell auf das Ende zu und wirkt vor allem bezogen auf einen Aspekt unlogisch, was sehr schade ist.

  • Plattformen
Xbox 360 (Testversion), auch erschienen auf PS3 und PC
  • Publisher
Capcom
  • Entwickler
Spark Unlimited
  • Genre
Third-Person Shooter
  • Release
30. August 2013
  • USK-Freigabe
freigegeben ab 16 Jahren

No comments

Schreibe einen Kommentar

Unsere Partner

Anmeldestatus