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Gran Turismo 6

Der Generationswechsel ist erfolgreich vollzogen worden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die alten Konsolen ausgedient haben. Noch lange nicht. Selbst die Konsolenhersteller versorgen ihre alten Plattformen noch mit guten Titeln.


Als nächsten große Titel veröffentlich Sony die von Polyphony entwickelte Racing Simulation „Gran Turismo 6“ auf der Playstation 3. Ob der riesen Umfang von sage und schreibe 1200 Fahrzeugen und 37 Rennstrecken überzeugen kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Was steckt unter der Haube?

Im Vorfeld musste sich „Gran Turismo 6“ einiges an Kritik gefallen lassen. Das festhalten an der älteren Engine und die fest implementierten Mikrotransaktionen wurden in der Fangemeinde weniger positiv aufgenommen. In insgesamt sechs verschiedenen Liegen gilt es eure Fahrkünste unter Beweis zu stellen.

Diese werden nach typischem Rennspielstandart nach und nach freigeschalten sobald ihr vorherige Fahrkurse erfolgreich absolviert habt. Logischerweise werden diese von Rennen zu Rennen kniffliger und verlangen mehr von euren besten Fahrkünsten. Polyphon nimmt den Spieler während des Tutorials an der Hand und erklärt leider auch für Profis und Fans der Reihe jede Kleinigkeit.


Wer es nicht bis zur Rennserie National A geschafft hat starrt auf den nicht freigeschaltenen Onlinemodus. Seltsame Entscheidung seitens der Entwickler. Sobald das etwas langatmige Tutorial jedoch überstanden ist, bietet das Spiel eine Vielzahl an Möglichkeiten. Und mit Vielzahl meinen wir auch „viel“.

Die Anzahl an Strecken, Modi, Herausforderungen und Fahrzeugen ist wirklich beachtlich. Wer sich schon immer mal wie Neil Armstrong oder Buzz Alldrin fühlen wollte kann selbst auf dem Mond herumdüsen. Geschummelt haben die Entwickler allerdings bei der Anzahl der Fahrzeuge. Insgesamt soll es 1200 fahrbare Untersätze geben. Polyphony zählt dabei aber auch verschiedene Modelle, regionale Abweichungen und selbst Farbgebungen dazu. Ein kleiner Marketingtrick seitens der Entwickler.

Einige Modelle mit minimalen Abweichungen entdeckt man dann schon an die 30 Mal im Menü. Lieder schwankt die optische Qualität vereinzelter Fahrzeuge. Einige wurden nämlich aus älteren Teilen importiert und können mit den aktuellen Wagen nicht mithalten. Auch eine Cockpitansicht fehlt bei einigen was durch billig schwarze Umrisse ausgeglichen wurde.

Hier haben es sich die Entwickler dann doch zu einfach gemacht. Hier schwankt die Qualität eindeutig zugunsten der Quantität.

Abwechslung auf vier Rädern

Auf vier Rädern und insgesamt 37 verschiedenen Rennstrecken geht es in „Gran Turismo 6“ um die Welt. Die Norschleife, Monaco oder Laguna Seca bieten mit Wettereffekten wie Schnee, Sonne, Regen, Staub und Wind unterschiedlichste Fahrerlebnisse. Auch das umfangreiche Tuning das von stärkeren Motoren und neuen Stoßdämpfern, Wagenwäschen, die Wahl eines Rennanzuges bieten neben dem Fahren jede Menge an kleinen Spielereien und Extras.


Wenn ihr in der höchsten Serie unterwegs seid, zieht der Simulationsaspekt nochmals gehörig an. Reifenverschleiß und Benzinverbrauch müssen dann ebenfalls zu bereits genannten Faktoren hinzugezählt und berücksichtigt werden. Das Spiel bietet dabei eine unglaubliche Tiefe. Bodenbeschaffenheiten können genauso wie Gewicht, Antriebskonzept, Federeinstellung und Radstand einen Einfluss auf die Fahrleistung eures Fahrzeuges haben.

Falls ihr das volle Fahrgefühl jedoch auskosten möchtet, empfehlen wir euch eher einen Racingcontroller/Lenkrad da der DualShock III für solch ein Unterfangen nicht so gut geeignet ist.

Alleine gegen den Rest der Welt

Gran Turismo ist eine Simulation. Das bedeutet, dass Fehler und seien sie noch so klein spürbar sind und bestraft werden. Schwere Wetterverhältnisse machen es euch dabei auch nicht leichter. Einmal verbremst, eine Pirouette gedreht oder im Kies gelandet und schon zischt die KI an euch vorbei.

Falls ihr also nicht als letzte ins Ziel kommen wollt, sollte Fahren am Limit wohl überlegt sein, wir sind schließlich nicht in „Need for Speed“. Dennoch merkt man der KI deutlichen Schwächen an die selbst in höheren Klassen nicht aufhören wollen. Streng nach Skript fahren diese die Strecke entlang ohne je nach Platzierung eine wirklich erkennbare Strategie zu haben. Leider kann man auch die KI zu keinem Zeitpunkt justieren und ist mit den Standarteinstellungen zurückgelassen.

Der Multiplayer und Online Modus bietet eine Vielzahl an verschiedenen Modi und lässt euch gegen Gegner aus der ganzen Welt fahren.

Kauf dir Content frei

Anders als noch im letzten Gran Turismo, gibt es in diesem leider keine schnelle Möglichkeit an Credits zu kommen. Die Zeiten in denen Ihr Fahrzeuge als Geschenk oder Belohnung für erfolgreich abgeschlossene Rennen erhalten habt, sind rar.


Die Autos lassen sich fast nur mit dem bezahlen von Credits freikaufen. Unsinniges Konzept seitens der Entwickler. Sperrt Fahrzeuge in einem Rennspiel weg um dem Spieler die Mikrotransaktionen schmackhaft zu machen oder gar aufzudrängen. Ihr habt zwar die Möglichkeit euch Credits zu verdienen, dies dauert aber sehr lange und ist mühsam. Einige Fahrzeuge kosten pro Stück direkt umgerechnet über 100 Euro. 100 Euro für ein digitales Auto? Das übertrifft selbst Capcoms unverschämte DLC Deals. Falls ihr jedoch bereit seit zumindest ein paar Euro in Credits zu investieren, findet ihr diese im Playstation Store.

Grafik & Sound

Inzwischen dürfte man der PlayStation 3 ihr Alter anmerken. Polyphony ist bekannt dafür, dass sie versuchen die bestmögliche grafische Leistung zu erzielen. Kantenflimmern, schwankende Bildraten und stetig kopierte Streckenelemente und Zuschauer schreien förmlich nach einem PlayStation 4 Upgrade. Auch die bereits erwähnten „herüberkopierten“ Fahrzeuge anderer Teile hinterlassen einen faden Beigeschmack.

Auch das nach wie vor nicht vorhandene Schadensmodell fehlt. Ansonsten bietet das Spiel ein optisch sauberes Bild. Leider leidet auch der Sound in „Gran Turismo 6“. Die Motorensounds und das Gequietsche der Reifen klingt blass und veraltet. Vergleicht man das Spiel mit einem Forza 4 oder selbst einem Project Gotham Racing 3 hinkt die Qualität deutlich hinterher. Motorisierte Rasenmäher haben nichts in einem Rennspiel verloren. Wirklich schade, denn gerade der Sound ist eine wichtige Komponente im Racing Genre. Positiv zu erwähnen sind noch die Ladezeiten die kurz und knapp ausgefallen sind und euch nach kurzer Zeit direkt in die Action werfen.

  • Plattform: Playstation 3
  • Publisher: Sony
  • Entwickler: Polyphony
  • Genre: Rennspiel
  • Release: 06 Dezember 2013
  • USK-Freigabe: 0

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