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Dead Space 3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Dass EA bei einer erfolgreichen Reihe doch ganz gerne Fortsetzungen am Fließband produziert, sollte bekannt sein. Nach zwei offiziellen Titeln, einem Railshooter Spin-Off und einigen Comics kann man Visceral Games „Dead Space“ ruhig als Francise bezeichnen. Nun begleiten wir Isaac zum dritten Mal auf seiner Reise gegen Nekromorphs und wahnsinnige Gläubige.

Das Prinzip Action gegen „Survival Horror“

Während der Entwicklung zu Teil zwei fiel ein Satz mit der Kernaussage „Die Fortsetzung wird weniger gruselig um mehr Leute anzusprechen“. Schnelle, gut in Szene gesetzte und Hollywood Reife Action.

Bereits die Resident Evil Reihe ist über dieses Prinzip gestolpert und hat mit Teil 6 nun die Quittung dafür bekommen. Leider hat sich dies Visceral Games zu Teil 2 und 3 ebenfalls zu Herzen genommen. Teil 3 besticht an einigen Stellen eher durch seine Action als durch gruselige Abschnitte, die euch die Nackenhaare aufstellen sollen. Eine Duck & Cover Mechanik lassen Isaac dabei in das Genre eines Marcus Phoenix oder Nathan Drake aufsteigen und man stellt sich die Frage, ob man wirklich eine Seitwärtsrolle machen möchte um Nekromorphs auszuweichen.

Redseliger Isaac

Nach einem kurzen Intro auf dem Eisplaneten Tau Volantis bei dem ihr einen Soldaten spielt, übernehmt ihr die Rolle des inzwischen ziemlich ergrauten Isaac Clarks der in seiner heruntergekommenen Wohnung ein ums andere Mal bizarre Visionen hat. Die fanatischen Anhänger der Unitology aktivieren einen Marker und sorgen dafür, dass die gesamte Stadt zu Nekromorphs mutiert. Bereits hier schlägt euch die Action volle Breitseite ins Gesicht, denn ihr kämpft gegen Anhänger der fanatischen Sekte. Mit dem bereits erwähnten unausgereiften Duck & Cover System versteckt ihr euch Hinter Säulen und Müllcontainern und schießt aus der Deckung heraus auf Soldaten. Nicht gerade ein guter Einstieg wenn man diesen mal direkt mit der Ankunft auf der Ishimura in Teil 1 vergleicht. Nach einigem Geballer und Dialogen geht’s ab ins All und ihr bekommt mit zerstörten und verlassenen Raumstationen etwas mehr gewohnte Dead Space Kost.

In Erstling wurde Isaac noch als stummer Protagonist eingeführt, dies hat sich in Teil zwei dann schlagartig geändert  und er plapperte munter darauf los.
Eure Mitüberlebende Ellie (aus Dead Space 2) hat sich seit dem letzten Spiel von euch getrennt und gibt sich nun lieber mit ihrem Neuen, Captain Norton ab.
Dies hindert sie allerdings nicht daran euch erneut ständig quer durch die Gegend zu jagen und euch herumzukommandieren (an dieser Stelle passt jeder Frauenwitz dieser Welt).


Diese Umstände hätten viel „Charakter Development“ zugelassen jedoch wirkt das Liebesdreieck ebenso blass und unausgearbeitet, wie euer Coop Partner Carver sowie die Supportcharakter.


Ausgestattet mit gewohntem und neuem Equipment

Kinesis, Stasis sind getreue Waffen im Gepäck. So kennt und schätzt man Isaac. Daran hat sich nichts geändert. Mit Kinesis bewegt und manipuliert ihr Gegner und Gegenstände und mit Stasis lassen sich Maschinen als auch Soldaten und Nekromorphs verlangsamen. Die bekannten Waffen sind ebenfalls mit dabei, jedoch mit einer grundlegenden Änderung. Ihr könnt nun durch Aufsammeln von Teilen und erstellen von Blaupausen eure eigenen Waffen kreieren und aufleveln. Dieses System birgt sowohl Licht als auch Schatten.
Zum einen könnt ihr mit der individuellen Waffe euren Spielfluss extrem beeinflussen, jedoch leidet darunter der Schwierigkeitsgrad. Mit einer perfekt ausbalancierten Waffe werden noch so große Gegnerhorden in Minuten zum Fleischhaufen. Auch hier entzieht es dem Spiel wieder eine Menge an „Survival Horror“-Momenten. Damit Isaac mehr wegsteckt, resistenter ist oder mehr Sauerstoff mit sich führen kann könnt ihr an Stationen halt machen um euren Anzug upzugraden oder zu wechseln.


Wer keine Lust hat die vielen optionalen Abschnitte des Spiels zu erkunden um neue Upgrades, Schaltkreise oder Waffenteile zu finden, (die stellenweise wirklich nur künstliche Spielzeitenverlängerer sind)  kann diese mit Mikrotransaktionen im Shop erledigen. Solltet ihr also wirklich reales Geld ausgeben, um eure Ingame Waffe zu verbessern, könnt Ihr dies dort gerne tun. Mit drei im Spiel zu findenden Sucherbots lassen sich versteckte Goodies ebenfalls finden. Schickt man die Bots aus, scannen diese die Umgebung und geben die Location von seltenen und wertvollen Goodies preis.

Ansonsten bleibt alles beim Alten. Ihr rüstet euch mit den Waffen aus, die dem taktischen Kampfsystem am besten in die Karten spielen. Nach wie vor ist es essentiell Gegnern taktisch die Gliedmaßen abzuschießen und das ganze mit einem gezielten Tritt oder Hieb (um Munition zu sparen) zu beenden. Nekromorphs sind in einer handvoll verschiedenen Gattungen anzutreffen. Die meisten sind blitzschnell und sollten gerade deswegen taktisch verlangsamt werden. Entweder mit einem gezielten Beinschuss oder dank Stasis. Da man nun jedoch eine Seitwärtsrolle machen kann verliert dieses geniale Kampfsystem etwas an Biss. Schade.

Eisiges Vergnügen?

Zwei Drittel des Spiels handeln in bekanntem Terrain. Dunkle und schlecht beleuchtete Schiffswracks die „Nostromo“ nur so schreien, Lager und Fabrikaktionshallen sowie diverse Außenbereiche kennen Dead Space Veteranen inzwischen schon recht gut. Zwischen euch und eurem Ziel liegen meist zwei Hindernisse. Entweder sind es Horden von Nekromorphs oder irgendeine Maschine funktioniert nicht, die repariert werden muss.
Visceral Games ist es erneut gelungen dank der Kinesis clevere Puzzleelemente einzufügen ,um den Spielverlauf aufzulockern. Ebenfalls enorm tragen die Außenlevel dazu bei. Der ständige panische Blick auf die Sauerstoffanzeige sowie die Suche nach Auffülltanks lassen hin und wieder Panik entstehen.


Neu hinzu kommt dieses Mal der bereits erwähnte Eisplanet Tau Volantis.
Visceral stieß bereits sehr früh in der Entwicklungsphase auf Kritik seitens der Fans ob dies der richtige Weg für die Serie sei. Man kann den Einfluss von SciFi Reihen wie „Alien“ bei Dead Space ja förmlich spüren, nun kommt mit dem Eisplaneten nun auch noch ein „The Thing“ Aspekt hinzu.
Die Entwickler haben es geschafft das typische Dead Space Feeling von verlassenen Raumstationen auf den eisigen Planeten zu befördern. Dies gelingt vor allem dank der uralten Forschungsanlage, die durch rostige Rohre, knarrende Türen und den verhassten Lüftungsschächten viel Platz für Überraschungsangriffe bietet.

Nicht ohne meinen Freund

Wie inzwischen in „Survival Horror“ Spielen so üblich scheint das Gruseln alleine nicht auszureichen. Deshalb bekommt man einen Partner an die Seite. Wer sich glücklich schätzen kann einen Freund zu haben, kann Online mit einem Freund, der die Rolle von Carver übernimmt, zu zweit auf Nekromorph Jagd gehen.
Die gesamte Kampagne lässt sich dabei zu zweit erkunden und verliert dadurch leider auch extrem an Atmosphäre und Spielspaß.
Klar rücken dann zwar anderen Elemente wie Waffenauswahl und Itemmanagement in den Vordergrund, jedoch stellt man sich die Frage ob das in einem „Horror Spiel“ wirklich wünschenswert ist. Nett ist die Dreingabe alle mal und im Gegensatz zu Resident Evil „MUSS“ man nicht mit einem Partner an der Seite die Raumstationen erkunden.

Grafik & Sound

Die visuelle Seite von Dead Space hat seit jeher beeindruckt. Teil Eins und Zwei haben dank toller Lichteffekte eine wahrlich schaurige Stimmung erzeugt. Die Umgebung war äußerst detailliert und auch die Texturen konnten überzeugen. Mit Teil Drei ist den Entwicklern leider kein allzu großer Sprung gelungen. Das Spiel sieht keineswegs schlecht aus, jedoch nicht nach einer Grafikpracht die 2013 Leute noch hinterm Ofen hervorlocken könnte. Des Weiteren häufen sich seltsamerweise unschöne Texturen gerade in helleren Bereichen des Schiffes.

Beim Sound kann nicht gemeckert werden. Knisternde Stromleitungen, knarrende Türen, schreiende Nekromorphs sind bei einem Spiel wie Dead Space Soundtrack genug.
Mit einer passenden Anlage fliegen euch die Plasma Schüsse nur so um die Ohren.

  • Plattform: Xbox 360, Playstation 3, PC
  • Publisher: Electronic Arts
  • Entwickler: Visceral Games
  • Genre: 3rd Person Shooter / Survival Horror
  • Release: 07. Februar 2013
  • USK-Freigabe: 18

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