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Inazuma Eleven 2 – Feuersturm

Nintendo und Level 5 bringen von dem etwas anderen Rollenspiel nun auch den zweiten Teil in Europa raus. Ob sich der Teil lohnt, ob der zunächst etwas ungewöhnlich anmutende Mix aus Fußball und Rollenspiel lohnt, erfahrt ihr hier in unserem Test.

 

 

 

 

 

 

 

Story:

 Nachdem die Mannschaft der Raimon Jr. High im ersten Teil der Serie die sog. Football-Frontier gewonnen hat (ein schlichtes Fußballturnier, das Fans von den Kickers und Den Tollen Fußballstars vertraut sein dürfte), erwartet den Spieler in Inazuma Eleven 2 – Feuersturm eine ungleich bedrohlichere Aufgabe. Es geht darum, die Alius-Academy zu stoppen, die ihrerseits damit drohen, die ganze Welt zu vernichten, falls sich die Menschen im Fußball nicht als stark genug erweisen. Natürlich liegt es an euch, diese Aliens zu stoppen und damit die Menschheit vor der Vernichtung zu bewahren. Klingt merkwürdig und ist es auch, aber es wird im Grunde die ganze Spielzeit über durchaus sympathisch präsentiert und erhält dadurch sogar einen gewissen Charme.

 

Gameplay:

 Alle, die den ersten Teil bereits gespielt haben, werden sich in der Welt von Inazuma Eleven sehr gut zu Recht finden. Ihr steuert überwiegend den Helden der Geschichte – Mark Evans – ein ehrgeiziger und junger Torwart, der nichts anderes als Fußball im Kopf hat und dadurch wahrscheinlich auch bei vielen jungen Spielern hervorragend als Identifikationsfigur gelten kann. Das Spiel ist im realen Japan angesiedelt, so bereist ihr nacheinander die verschiedenen japanischen Regionen (bspw. Tokio, Hokkaido, Okinawa etc.). Eure Aufgabe besteht nun – wie bereits oben schon angedeutet – die Invasoren der Alius Academy zu schlagen und zu vertreiben. Dazu müsst ihr in typischer RPG-Manier eine Party aufstellen (in dem Fall eine gestandene Fußball-Mannschaft), diese Party in Kämpfen (in dem Fall in Spielen) aufleveln, die Mitglieder heilen usw. Es unterscheidet sich bis auf das Szenario im Grunde überhaupt nicht von einem herkömmlichen Rollenspiel.

Der Spielablauf gestaltet sich meiner Meinung nach etwas zäh. Ihr habt auf dem oberen Bildschirm permanent den Hinweis, wo ihr als nächstes hinmüsst, mit einem Pfeil wird zusätzlich auch noch die Richtung angezeigt. Selbständiges Erforschen der Welt ist also kaum möglich, gleichwohl die Welt darauf auch kaum ausgelegt ist. Häufiges Backtracking steht also an der Tagesordnung, das auf Dauer sehr eintönig ist und nervt.

Alle paar Schritte werdet ihr euch in einem Zufallskampf wiederfinden. Hier ist im Vergleich zu Teil 1 ebenfalls negativ anzumerken, dass sich die Rate der Zufallskämpfe massiv erhöht hat. In Teil 1 fiel das nicht negativ auf, hier allerdings sehr deutlich. Die Kämpfe bestanden aus kurzen Fußballspielen, die man auf einem kleinen Feld austrug und wo sich jeweils 4 Spieler gegenüberstanden. Erfreulicherweise wurden die Spiele hier etwas variabler gestaltet als noch in Teil 1, wo es nur darum ging als erster ein Tor zu schießen oder dem Gegner den Ball abzunehmen. Hier in Teil 2 kamen noch zwei kleine Spiele dazu, nämlich das Verhindern eines Gegentores und – die schwierigste Aufgabe – das Halten des Balles, ohne dass der Gegner ihn berührt. Hat man eine dieser vier Aufgaben gemeistert, so kam man in den Genuss von Erfahrungspunkten und Teamgeistpunkten.

Erstere – RPG-Fans werden es wissen – dienen dem Aufleveln der Teammitlieder und letztere waren wichtig für die Rekrutierung von neuen Mitspielern. Natürlich gab es mit der Zeit auch „Bossfights“, nämlich ein richtiges Fußballspiel (11 vs. 11, großes Feld) gegen eine stärkere Mannschaft. Die Kämpfe wurden allesamt komplett mit dem Touchscreen gesteuert, was meines Erachtens nach einem DS-Spiel überhaupt erst eine Existenzberechtigung gibt. Insofern ein sehr löbliches Verhalten von Level 5. Als kompliziert gestaltete sich dabei allenfalls der Anfang. Hattet ihr die Steuerung aber erst mal begriffen und eingeübt, so ging der Kick locker von der Hand. Mit einem Druck auf die entsprechende Stelle habt ihr den Ball gepasst, den Spielern konntet ihr mit dem Touchscreen die Laufwege zuweisen und so wirklich schöne Spielzüge gestalten.

Die Zweikämpfe liefen in einem kurzen rundenbasierten Kampf ab, wobei der Erfolg vor allem von dem Level des jeweiligen Spielers wie auch von seinem Element abhing. Jeder Spieler war einem Element zugewiesen (Wind, Erde, Holz und Feuer), wobei jedes Element gegenüber exakt einem anderen Element im Vorteil war. Schere-Stein-Papier sozusagen. Um die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Zweikampf zu erhöhen, konntet ihr auch Spezialtechniken einsetzen, welche aber naturgemäß einen Teil eurer TP gekostet haben. War die Leiste eurer TP leer, konnte man keine Techniken einsetzen und so mit dem Spieler nur schwerlich zu einem Torerfolg kommen. Dosiertes Benutzen war also von Vorteil, zumal ihr die TP während des Spiels nicht auffrischen konntet. Ansonsten gab es natürlich auch die typischen Regeln im Fußball. Fouls, Elfmeter, Abseits, Einwurf usw. sorgten für einen gewissen Grad an Realismus. Die Spezialtechniken wurden optisch schön in Szene gesetzt und gehörten mit zu den Highlights im Spiel.

Leider konnte man sie nicht durch einen Druck abbrechen, so dass man gezwungen war, sie immer wieder anzusehen, wenn sie verwendet wurden. Weiterhin muss man anmerken, dass die Zeit dabei nicht stehen blieb. Da einige Techniken wirklich lang dauerten, ging so wertvolle Spielzeit verloren. Allerdings konnte man dies natürlich auch zu seinem eigenen Vorteil nutzen. Pro Spiel konnte man außerdem noch ein einziges Mal die sog. Heiße Phase starten. Eine Art Overload-Zustand, in welchem die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Zweikampf und auch die Stärke der Spezialtechniken stieg. Zu guter Letzt muss angemerkt werden, dass die Spiele allesamt etwas zu einfach waren. Dies gilt insbesondere dann, wenn man bereits den ersten Teil gespielt hat und so mit der Steuerung vertraut war. Durch die hohe Zufallsrate und durch viele Spots, in welchen man den Spielern ein Extratraining verabreichen konnte, war man in meinen Augen schnell überlevelt und so gestalteten sich auch die vermeintlich schwierigen Spiele als sehr einfach Angelegenheit.

Die Packung des Spiels preist einen weiteren Kernpunkt von Inazuma Eleven an. Ihr könnt in dem Spiel über 1500 Spieler für euer Team rekrutieren und so das ideale Team zusammenstellen. Sammelfans kommen also voll auf ihre Kosten. Hier unterscheiden sich auch wohl die beiden Editionen voneinander. Ähnlich wie in Pokemon kommen pro Edition einige Spiel wohl schlichtweg häufiger vor als andere. Gerne würde ich mehr zu diesem Feature schreiben, aber intensiv benutzt habe ich es leider nicht, da einfach die Notwendigkeit gefehlt hat. Das Spiel lässt sich auch gut mit den Spielern bestreiten, die ihr im Verlauf der Story zugewiesen bekommt. Erwähnt werden soll allerdings, dass ihr wirklich spezifisch nach Spielern suchen könnt. So kann man Kriterien für die Suche eingeben (Position, Element etc.), um so möglichst gut zum Erfolg zu kommen. Theoretisch ist jeder Spieler abzuwerben, dem man in den zahlreichen Spielen begegnet. Gefällt euch also ein Charakter optisch oder sagen euch seine Fähigkeiten zu? Kein Problem, rekrutiert ihn einfach und er spielt bald für die Raimon Jr. High.

 

Grafik und Sound:

 Optisch reißt der Titel auf dem Nintendo DS keine Bäume heraus, wobei der Look sehr sympathisch und farbenfroh ist. Eine Optik, die permanent an Pokemon erinnert und dadurch auch eher jüngere Spieler ansprechen dürfte. Loben muss man Level 5 allerdings für die sehr gut in Szene gesetzten Zwischensequenzen. Hier hat man gefühlt mehr gesehen als noch im ersten Teil und die Qualität war sehr gut. Auch beim Sound ist man eher zweckmäßig vorgegangen. Viele Melodien begegneten schon im ersten Teil. Die Musikstücke sind allesamt relativ zurückhaltend und fallen weder positiv noch negativ aus. Ein Lob gilt hier für die Implementierung Deutscher Sprachausgabe, was meiner Meinung nach mittlerweile ein Standard sein sollte. Hier werden die Videosequenzen, sowie einige wichtige Dialoge im Spiel selbst vertont. Die Wahl der Synchronstimmen ist sicherlich Geschmacksache, ich selbst fand einige Charaktere wirklich gut getroffen und passend.

  • Plattform: Nintendo DS
  • Publisher: Nintendo
  • Entwickler: Level5
  • Genre: Sport/RPG
  • Release: 16.03.2012
  • USK: 0

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