Seit nun über 10 Jahren schleicht sich eines der einflussreichsten Stealthspiele durch die Konsolenwelt. Leider hat die Tenchu Reihe mit mäßigen Titeln eher negative Schlagzeilen gemacht. Sei es der verkorkste DS Titel oder der überladene Xbox 360 Teil. Rikimarus beste Zeiten liegen lange hinter Ihm. Umso neugieriger dürfte man auf den aktuellen Teil Shadow Assassins sein, hat sich doch das original Tenchu-Team wieder der Sache angenommen um der Serie zu altem Glanz zu verhelfen.
Ob diese Gleichung aufgegangen ist oder ob es zur Waggle Katastrophe gekommen ist erfahrt ihr hier.
Shadow Assassins spielt zur Zeit des feudalen Japans.
Als Serienliebling Rikimaru, ein wortkarger und mürrischer Ninjameister, und als eiskalte Killerin Ayame nehmt ihr Stealth- und Mordaufträge an um euren Clan sowie den Frieden zu schützen.
Immer dann wenn niemand gesehen werden darf und niemand politisch in Verbindung gebracht werden sollte liegt es an euch der Aufgabe gewachsen zu sein.
In den ersten Missionen übernehmt ihr die Rolle des Rikamaru – seines Zeichens Anführer des Asuma Clans und handelt im Namen Lord Godas.
Denn es ziehen dunkle Wolken über dem Königreich auf.
Explosive Konflikte werfen einen bedrohlichen Schatten voraus und es droht erneut Krieg, als dann zu allem Überfluss auch noch die Tochter von Lord Goda entführt wird, droht das Reich in Chaos zu versinken.
Sie lauern in den Schatten
Denkt man an einen Ninja, denkt man an schnelle, leise und tödliche Assassinen.
In Tenchu 4 dreht sich alles um diese drei Adjektive. Entdeckt zu werden resultiert in einem sofortigen „Game Over“.
So schleicht Ihr durch die Level und müsst euren Widersachern möglichst unentdeckt das Leben nehmen.
Dabei werdet ihr immer wieder den sogenannten Hissatsu durchführen. Diese tödliche Technik erledigt eure Gegner mit einer schnellen, von der Umgebung abhängigen Technik.
Hissatsu ist abgeleitet aus den japanischen Wörtern „Ikken Hissatsu“, welche so viel bedeuten wie „mit einem Schlag töten“.
Diese Attacken sind sehr wichtig für den Spielablauf, denn offene Kämpfe sind für einen Ninja keine sinnvolle Alternative und äußerst ineffektiv.
Führt ihr nicht gerade eine Waffe, in diesem Fall ein Samurai- oder Kurzschwert mit euch, findet ihr eure Spielfigur wieder am Anfang des Levels.
Habt ihr allerdings ein Schwert bei euch könnt ihr durch eine ruckartige Bewegung einen Schwertkampf aus der Egoperspektive einleiten
Seid ihr am Zug könnt ihr durch wildes Zuschlagen versuchen euren Gegner niederzustrecken. Ist dieser jedoch an der Reihe verkommt das Duell bei so manchem Gegner zum frustrierenden und nervigen Glücksspiel. Circa eine halbe Sekunde bevor euer Gegenüber zum Schlag ausholt wird euch angezeigt wie Ihr die Wiimote zu halten habt, je nach Gegnertyp dürft ihr ein paar Mal danebenliegen und kassiert Schwertstreiche. Nach knapp 3-4 misslungenen Abwehrversuchen heißt es auch für euch zurück zum Anfang.
Hide and seek
Um im Level voran zu kommen müsst ihr eins mit eurer Umgebung werden und euch wie ein Schatten verhalten, jede Deckung wie Büsche, Mauern, dunkle Ecken usw. nutzen, um euch an den nächsten Feind heran zu schleichen.
Ist die Umgebung zu hell, haltet Ausschau nach Laternen und Kerzen deren Flamme ihr löschen könnt um euch mehr Dunkelheit zu verschaffen.
Habt ihr es geschafft euch nah genug an einen Feind heran zu schleichen, führt ihr ein Hissatsu aus und beseitigt den Feind dadurch mit einem Schlag. Dabei führt ihr je nach Wii-Mote Bewegung einen anderen Todesstoß aus.
Das Heranschleichen oder agieren aus der Dunkelheit bot eine gewisse Spannung auf und lässt euren Adrenalinpegel steigen. Leider folgt darauf meist ein frustrierter Aufschrei, da eure Konsole die Bewegung und somit den Todesschlag nicht registriert.
Ist der Gegner ausgeschaltet könnt ihr diesen in dunklen Bereichen verstecken. Jedoch macht diese Option aufgrund der schwachen KI nie wirklich Sinn. Eure Opfer können meist ohne große Beachtung liegen gelassen werden. Weitere Gegner werden mit viel Glück aufmerksam, rufen aber weder nach Verstärkung noch nach mehr Vorsichtsmaßnahmen wie zum Beispiel in Metal Gear Solid.
Des Ninjas sieben Sachen
Die Mittel der Ninja sind zahlreich und tödlich.
Ebenfall unabdingbar um irgendwann mal den Abspann sehen zu können, ist das Neutralisieren der Gegner. So verfügen eure Charaktere über Schwerter, Rauchbomben, Ninjasterne, Katzen mit denen ihr Gegenstände einsammeln könnt und sogar einfache Steine am Wegesrand.
Neben euren Items ist das innere Auge eines eurer wichtigsten Hilfsmittel in Tenchu 4.
Mit Druck auf dem Z-Knopf nutzen Rikamaru und Ayame ihre Fähigkeiten um ihre Sinne zu schärfen. So können Gegner besser wahrgenommen und die Umgebung besser beleuchtet werden.
Gegner werden in rot angezeigt und der Lichtkegel welcher von ihnen ausgeht ist ihr Sichtradius.
Gegenstände mit gelber Umrandung sind Gegenstände mit denen ihr interagieren könnt. Seien es Kisten die ihr verschieben könnt oder Vasen für selbiges.
Lichtquellen werden komplett in blau angezeigt.
Grafik und Sound
Grafisch ist Tenchu: Shadow Assassins einer der ansehnlicheren Wii Titel.
Die liebevoll gestalteten Level untermalen die Atmosphäre des feudalen Japans. Schade hingegen ist, dass die Gegner nicht gerade Abwechslungsreich dargestellt wurden. Zum anderen wirkt alles steif und „festgenagelt“. Man bewegt sich durch die Kulisse ohne wirklich mit seiner Umwelt interagieren zu können bzw. zu bemerken das die Umgebung lebendig ist.
Soundtechnisch bekommt ihr die volle Packung. Der aktuelle Ableger der Tenchu Serie bietet packende, meist asiatisch klingende Stücke die das Geschehen und die Umgebung perfekt untermalen. Auch wenn einige Stücke für ein Schleichspiel viel zu stürmisch und hart klingen gibt es nicht viel zu beanstanden.
Die Synchronsprecher erfüllen ihre Aufgabe mit Bravur und hauchen den Charakteren Leben ein. Einzig die sich immer und immer wiederholenden „Einzeiler“ der Wachen wie „I hate Ninjas“ hängen einem nach kurzer Zeit bereits zum Hals heraus.
• Plattform: Wii, PSP
• Publisher: Ubisoft
• Entwickler: From Software
• Genre: Stealth
• Release: 12. März 2009
• USK-Freigabe: 18
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
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