Kurz vor Michael Bays neuer Ausschlachtung und Verhunzung der „Transformes“-Lizenz kommt selbstredend ein neues Spiel zum Film auf den Markt. Mit dem Namen „Transformers – The Dark Spark“ übernimmt jedoch nicht High Moon Studios die Federführung, sondern Edge of Reality. Diese bauen auf der inzwischen etablierten 3rd Person-Shooter-Spieleformel auf, ob sie den High Moon Studios allerdings das Wasser reichen können, ergründen wir im Test.
Michael Bays Transformers 🙁
Gleich vornweg. Das herrlich nostalgische Design aus „War for Cybertron“ und „Fall of Cybertron“ ist Geschichte. Entwickler Edge of Reality orientiert sich an den schnöden Actionfilmen von Filmeverunstalter Michael Bay, übernimmt allerdings das Gameplay aus den vorherigen Spielen. Dies führt auch dazu, dass Bumblebe wieder die Rolle des stummen Transformers übernimmt.
Das Spiel ist in insgesamt 14 Kapitel unterteilt. In diesen steuert ihr abwechselnd Autobots und Decepticons. Im Vorgänger spielte man noch die erste Hälfte des Spiels als Decepticons und den Rest als Autobots. Die Kapitel spielen sowohl auf der Erde als auch auf Cybertron und sind leider nicht ansatzweise so unterhaltsam wie in den vorherigen Spielen. Hier hat Edge of Reality einfach schnell Level hingeschustert, um das Releasedatum zu erreichen.
Am Gameplay des Titels hat sich nicht viel geändert. Ihr steuert unterschiedliche Transformers in der 3rd Person Perspektive durch verschiedene Level und nehmt dabei die Gegenseite aufs Korn.
Dabei könnt ihr verschiedene Schusswaffen aufsammeln und mit der passenden Munition abfeuern. Zwei Waffen können dabei auf einmal getragen werden. Mit einem Klick auf den rechten Analogstick schwingt ihr eure Waffe wie einen Schlagstock und mit Druck auf den linken Stick verwandelt ihr euch in ein Fahrzeug. Mit der R1 Schultertaste gebt ihr dem Fahrzeug einen temporären Boost, während ihr mit R2 nach wie vor schießen könnt.
Im Fahrzeugmodus fällt schnell auf, wie ungelenk die Steuerung beim Fahren eigentlich ist. Das Spiel verlangt gelegentlich von euch durch enge Passagen zu fahren, dabei zu boosten und anschließend einen Graben zu überspringen. Zu oft rammt ihr dabei allerdings eine Säule, da die Steuerung zu empfindlich ist. Dies führt zu regelmäßigen Frustmomenten. Die Transformers verfügen im normalen Modus über eine einzigartige Spezialfähigkeit, die beim Ausführen immer wieder einen kurzen Moment des Aufladens benötigt.
Die Missionen haben eine Spielzeit von 30 – 45 min je nach Schwierigkeitsgrad. Die Ziele unterscheiden sich dabei in geringem Maße. Auch wenn man eine Basis verteidigen, ein Ziel erreichen oder Gegner aufhalten muss, resultiert es immer darin zahlreiche und leider auch hirnlose Gegner niederzumetzeln. Dabei helfen euch die Waffen und Granaten, die in regelmäßigen Abständen im Level verteilt sind oder von Gegnern zurückgelassen werden. Die Auswahl ist facettenreich. MGs, Schrotflinten und Snipergewehre bieten für jede noch so hitzige Situation die richtige Antwort.
Im Hauptmenü können die Waffen, sofern ihr genügend Energon eingesammelt habt, Upgrades erhalten und dabei Durschlagskraft, Munnitionsmenge etc. verbessert werden. Kassiert ihr zuviel Schaden, gibt es in den Leveln Energonwürfel die eure Energieanzeige wieder auffüllen.
Multiplayer Eskalation
Wie schon in den Vorgängern bietet auch „The Dark Spark“ den beliebten Escalation-Modus. In diesem stürmen wie in der „Gears of War“-Reihe Gegnerhorden auf euch zu, die besiegt werden müssen. Dabei wird jede Runde durch mehr und größere Gegner immer schwieriger. Nach jeder Welle habt ihr anschließend einige Sekunden Zeit euch zu sammeln und Munitionsvorräte aufzuladen. Dieser Modus kann online auch mit drei weiteren Freunden gespielt werden und entfaltet dann etwas Spielspaß.
Wie schon im Vorgänger dürft ihr euch hierfür euren Transformer komplett selber zusammenstellen und verwenden. Weshalb die Entwickler den großartigen Deatchmatch-Modus der Vorgänger gestrichen haben, bleibt wohl ein Geheimnis.
Grafik & Sound
Man merkt „Transformers – The Dark Spark“ an, dass das Spiel unter anderem auch für die letzte Konsolengeneration entwickelt wurde. Dies ist allerdings keine Entschuldigung für die teilweise katastrophal aussehenden Texturen, die selbst Nintendo 64 Spiele gut aussehen lassen.
„War for Cybertron“ und „Fall of Cybertron“ waren aufgrund ihres Artdesigns ein Fest für die Augen. „The Dark Spark“ ist aufgrund des Settings leider weit davon entfernt. Zerbombte Innenstädte und braun/grauer Schutt von zerstörten Gebäuden lassen hier keine artistische Meisterleistung vermuten. In den späteren Leveln wird es zwar etwas kreativer, jedoch fehlt hier die Liebe zum Detail, die Highmoon Studios an den Tag gelegt hatten.
Auch beim Sound legten die Entwickler eher die Parallelen zum Film und kommen mit einem Hollywood ähnlichem Soundtrack daher anstatt prägnanten Tracks. Positiv zu erwähnen ist wie immer die Synchronisation die Gott sei Dank nun endlich „nur“ auf Englisch ist. Peter Cullens prägnante Stimme ist doch die einzig wahre Optimus Prime Röhre. Bei Klassikern wie „Autobots, transform and roll out“ gibt es wohl niemanden der diesen Satz so ausspricht wie Cullen.
- Plattform: PlayStation 3, Playstation 4, Xbox One, Xbox 360, Wii U, Nintendo 3DS
- Publisher: Activision Blizzard
- Entwickler: Edge of Reality
- Genre: 3rd Person Shooter
- Release: 27. Juni 2014
- USK-Freigabe: 12
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
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