Nachdem sich Level 5 der „Professor Layton“-Reihe auf dem Nintendo 3DS gewidmet hat, entführt uns das japanische Unternehmen mal wieder ins Rollenspielgenre. In „Fantasy Life“ dürfen wir uns einen eigenen Avatar basteln, ihm einen Job geben und Abenteuer bestreiten. Das Ganze klingt etwas nach „Tomodachi Life“ meets „Final Fantasy“ und das ist es auch.

Helden zum selber machen

Zu Beginn des Spiels müssen wir uns zuerst einmal einen männlichen oder weiblichen Helden erstellen. Hierbei bietet euch „Fantasy Life“ eine Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten; um die Spielfigur ganz nach eurem Geschmack zu gestallten. Hierbei könnt ihr auf verschiedene Augenfarben und –formen setze, Frisuren, Körperfülle und –größe und sogar eine passende Stimme kann ausgewählt werden. Seid ihr mit eurem Recken zufrieden; wird nun eine „Klasse“ bzw. ein Job ausgesucht. Darunter sind neben genretypischen Klassen wie Paladin und Magier auch Schneider und Angler vertreten.

Doch keine Sorge, Jobs lassen sich im späteren Verlauf auch ändern; falls ihr das Gefühl habt, dass ihr vorerst nicht die richtige Wahl getroffen habt. Abgesehen von den verschiedenen Gameplayelementen erlebt ihr aber immer die gleiche Hauptgeschichte, unabhängig von eurem gewählten Beruf.
Sowohl der Paladin als auch der Schneider kann ausziehen und Monster jagen. Das Spiel stellt euch dabei keine Steine in den Weg.

Es beginnt

Mit Aussehen und Identität ausgestattet beginnt euer Spiel… im Bett. Ähnlich wie Link aus „The Legend of Zelda“ oder Chrono aus „Chrono Trigger“ werden wir aus unseren Träumen gerissen. Wir finden uns in der Stadt Kastell wieder, diese ist eine der der großen Städte, die man in der Welt von „Fantasy Life“ erkunden kann. Wir erhalten einen Brief von König Erik von Kastell, in dem uns dieser bittet zum Schloss zu kommen, damit er uns dort offiziell zu unserem gewählten Beruf ernennen kann.

Zuerst benötigen wir allerdings die Lebenslizenz, die es in der Lebensgilde gibt. Dort könnt ihr später auch Berufe wechseln, Missionen und Informationen erhalten. Mit der Lizenz im Schlepptau werden wir von König Erik offiziell zu unserem gewählten Beruf ernannt und können von nun an in die Welt Reveria ausziehen und Abenteuer bestehen.

Noch vor eurer ersten Missionen rettet ihr dem kleinen Schmetterling Flatterling das Leben. Zum Dank begleitet euch das niedliche Geschöpf von nun an auf euren Abenteuern. Natürlich spielt dieses noch eine Größere Rolle, auf die wir allerdings nicht eingehen wollen. Einen Nutzen von Flatterling erklären wir allerdings noch. Im Spiel ist ein Gameplayelement die Wonne.

Diese erhaltet ihr wenn ihr in „Fantasy Life“ erfolgreich Freundschaften knüpft oder gute Taten vollbringt. Habt ihr am Ende des Tages einen gewissen „Wonnewert“ erreicht, wird euch Flatterling einige Boni anbieten, von denen ihr euch eines aussuchen könnt. Darunter sind zum Beispiel das Reiten oder die Vergrößerung des Inventars.

Auf dem unteren Bildschirm wird euch während des gesamten Spielverlaufs eine Karte eingeblendet, die euch stets mitteilt, wohin es als nächstes geht. So geht ihr nie verloren, was das Spiel sehr einsteigerfreundlich macht. Des Weiteren greift ihr mittels Touchscreen auf euer Inventar zu, um schnell Items einzusetzen oder Gegenstände auszurüsten.

Hier beginnen dann die klassischen Gameplayelemente von „Fantasy Life“. Durch das erfolgreiche Abschließen von Missionen erhalten wir Erfahrungspunkte, die unsere Attribute verbessern und uns stärker machen. Je höher der Level, umso mehr Spezialfähigkeiten erlernt ihr auch. Neue Kleidung, Rüstung, Items und Waffen verändern ebenfalls eure Attribute und lassen sich in Truhen finden aber auch in Shops erwerben und verkaufen.

Das Kampfsystem hingegen ist simpel gehalten – Einsteigerfreundlich eben. Allerdings bietet es dann doch etwas mehr Substanz, um nicht zu stupide zu wirken. Unsere Kämpfer schwingen das Schwert oder spannen den Bogen mit dem A-Knopf und sollten währenddessen auf ihre Ausdauer achten, die beim Kämpfen mit der X-Taste aber auch beim Rennen verbraucht wird. Beim Magier ist es etwas anders.

Diesem stehen zu Beginn die vier Elemente Wind, Wasser, Feuer und Luft zur Verfügung. Ähnlich wie in „Fire Emblem“ oder „Pokémon“ reagieren Gegner in einem Schere-Stein-Papier-Verhältnis unterschiedlich auf die Elemente. Werkzeuge, die ihr bei normalen Arbeiten verwendet (Äxte, Hacken und Hämmer), lassen sich nicht zum Kämpfen, sondern nur zu ihren vorgesehenen Arbeiten verwenden.

Grafik & Sound

Level 5 greift auch bei „Fantasy Life“ auf ihre liebgewonnene Cel-Shadding-Technologie zurück. Das Spiel bietet den gleichen charmanten Art-Still wie schon „Ni No Kuni“ zuvor. Die Welt ist farbenfroh und charmant gestaltet. Grafische Höhenflüge wird es zwar nicht geben, ist bei solch einem Spiel bzw. Design auch nicht unbedingt von Nöten.

Der Sound verleiht dem Spiel noch die passende Atmosphäre und bietet eine Vielzahl an ohrwurmträchtigen Stücken, die nie langweilig werden. Eine Sprachausgabe gibt es bis auf einige Laute nicht.

• Plattform: Nintendo 2DS, Nintendo 3DS
  
• Publisher: Nintendo
• Entwickler: Level-5
  
• Genre: J-RPG
  
• Release: 26. Oktober 2014
  
• USK-Freigabe: 6

Daniel Vetter

Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.