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Tiny Troopers Joint Ops XL

Achtung, Moralkeule gleich am Anfang dieses Testes. Es ist schon ziemlich zynisch, dass wir uns an Games erfreuen, die kriegerische Auseinandersetzungen als Thema innehaben. Menschen, die wirklich davon betroffen sind, können da wohl nur mit dem Kopf schütteln. Vielleicht gilt das auch für Tiny Troopers Joint Ops XL, das für die Switch im eShop erschienen ist und wir uns angesehen haben (diese Überleitung möge man mir verzeihen).

Von Mobile, zu den Konsolen und zur Switch

Tiny Troopers Joint Ops XL hat einen langen Weg hinter sich. Ursprünglich im mobilen Sektor erschienen, folgten 2014 Versionen für die PS3, PS4 und die PS Vita. 2016 kam eine Variante für die Xbox One heraus und nun folgte die Switch-Fassung. Was zeichnet diese XL-Ausgabe aus? Wie der Name es vermuten lässt, sind hier gleich mehrere Kampagnen und Zusatzinhalte vorhanden. So beinhalten die Tiny Troopers & Tiny Troopers 2: Spec Ops – Kampagnen über 60 Missionen und dazu gesellen sich noch eine Zombie- Kampagne und mehrere Zombie Horde-Modus Karten. Wie die nun in das Setting passen, ist eine Frage, die nicht geklärt wird, naheliegend wäre aber auch hier, dem „Zombie-Hype“ Tribut zu zollen.

In der Kampagne wird die Geschichte anhand von Comic-Stripes erzählt, die mit Sprachausgabe unterlegt sind. Erwartet hier am besten gar nichts, auch wenn diese einen gewissen Charme besitzen mögen, bleibt bei euch nichts haften. „Da stellt sich ein Feind auf, den müssen wir plattmachen“ Gehaltvoller wird es nicht. Abgesehen davon, dass sich sogar über einen Soldaten lustig gemacht wird, der Tendenzen zu einem Invaliden zeigt. Der Aufbau der Missionen gestaltet sich immer ähnlich, dass ihr (selbst wenn es nicht angegeben wird), im Grunde alles abknallt, was an feindlichen Einheiten vor die Linse kommt. Dazu kommen gegnerische Gebäude wie Bunker oder auch Panzer, die dann per Raketenwerfer ausgeschaltet werden. Die „Variation“ besteht darin, dass ihr immer wieder mal in einem Level für eine bestimmte Zeit überleben, oder Gefangene/ Journalisten befreien/eskortieren müsst.

Ursprung klar erkennbar

Sei es nun im Gameplay, bei der Länge der Missionen oder vor allem anhand der Grafik,  man erkennt schnell, dass das Spiel einige Jahre auf dem Buckel hat und zudem zuerst für Smartphones und Tablets entwickelt wurde. Die Landschaften sind größtenteils statisch, selbst Wasser bewegt sich manchmal gar nicht und einzig allein der Comic-Look lässt das Spielgeschehen noch passabel aussehen. Das betrachtet ihr aus der Vogelperspektive heraus, aus denen ihr eure „Kopffüßler“ seht. Eurer Trupp besteht je nach Mission gerade einmal aus maximal 4 Soldaten, Nummer 4 muss vor Missionsbeginn sogar angeheuert werden. Ihr steuert alle Figuren immer gleichzeitig. Das bedeutet, sie schießen auch zusammen, sobald ihr den rechten Stick verwendet.

Tiny Troopers Joint Ops XL ist ein Twin Stick-Shooter. Mit dem linken Analogstick geht ihr, während mit dem rechten geballert wird. Auch eine Touchscreen-Steuerung wird angeboten, aber bis auf das Auswählen von Menüs habe ich sie nicht angewandt, einfach um meinen Bildschirm nicht zu betatschen. Simple as that ¯\_(ツ)_/¯.

Mit den Schultertasten R, ZR und ZL könnt ihr zudem die Sprengwaffen wie Granaten, Raketenwerfer oder einen Luftangriff auswählen. Die Steuerung fällt dabei aber unnötig schwer aus. Denn sobald ihr den Knopf wieder los lasst, wird die Waffe sofort abgefeuert, was zu einigen unerfreulichen Bildschirmtoden führte, wenn das Teil vor euren Füßen explodiert. Dagegen heißt es, Knopf gedrückt halten, mit dem Rechten Stick zielen (Fingerfertigkeit gefragt) und dann loslassen. Man gewöhnt sich dran, gut umgesetzt ist es dennoch nicht.

Mit jedem Abschuss erhaltet ihr Punkte. Je mehr ihr hintereinander erzielt ohne selbst getroffen zu werden, lässt die Komboanzeige bis zu einem Grad von x4 nach oben schnellen. Die Punkte sind gleichzeitig eurer Einkommen, das ihr in Verbesserung eurer Infanterie stecken könnt. Auch innerhalb eines Levels kann Kohle ausgegeben werden, um sich zum Beispiel mit Medi Packs oder weiteren Raketen einzudecken. Davon werdet ihr sicherlich Gebrauch machen.

Das Sammeln und Ausgeben von Punkten ist so ziemlich der einzig wirklich motivierende Faktor im Spiel, vor allem dann, wenn ihr rund 20 Missionen gespielt und dann im Grunde alles gesehen habt. Ohne die Mobile-Version zu kennen, tritt beim Verbessern eurer Einheiten jedoch ein Problem auf. Die Kosten dafür explodieren schon nach kurzer Zeit. Selbst nach Beendigung aller Kampagnenlevel, konnte ich in den Bereichen höhere Zielgenauigkeit, größere Reichweite, Panzerung oder schnellere Laufgeschwindigkeit nicht den höchsten Level erreichen. In der mobilen Version konnte man womöglich gegen Echtgeld hier schneller zum Ziel kommen.

Ach ja, es gibt doch eine andere Missionsart, nämlich Railshooter-Abschnitte mit einem Fahrzeug. Leider fallen diese ziemlich unausgegoren aus und Trial&Error Passagen gehören der Tagesordnung an.

Was ebenfalls nervt: Immer wieder kommt es vor, dass eurer Trupp an Objekten hängen bleibt, das geht soweit, das einzelne Soldaten sogar komplett nicht von dieser Position weichen können.

  • Plattform: Switch
  • Publisher: Wired Productions
  • Entwickler: Wired Productions
  • Genre: Action
  • Release: 21. Dezember 2017
  • USK-Freigabe: 12

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