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King’s Quest: Der seinen Ritter stand

Im Jahre 1984 entwickelte das legendäre Studio Sierra mit „King’s Quest I: Quest for the Crown“ den ersten Teil der beliebten Adventure Reihe „King’s Quest“. Im Laufe der kommenden Jahre erschienen dann noch sieben weitere Teile, bis das Studio 2008 aufgrund der Fusion von Activision Blizzard schließen musste.


2014 wurde schließlich bekannt gegeben, dass Sierra wie der Phoenix aus der Asche geholt wurde und an einem neuen „King’s Quest“ – Titel arbeiten würde.

Mit „King’s Quest: Der seinen Ritter stand“ erhalten wir nun das erste von insgesamt fünf Kapiteln des neusten Abenteuers.

Schlafende Drachen sollte man nicht wecken

Auch wenn sich hinter dem Spiel keiner der ursprünglichen Entwickler befindet und auch Serienschöpferin Roberta Williams nur noch indirekt etwas mit der Entwicklung zu tun hat, bemerkt man gleich zu Beginn, wie viel Liebe zum Detail im Spiel steckt.


Der Dreh- und Angelpunkt des Spiels sind die Unterhaltungen zwischen dem alten König Graham und seiner jungen Enkelin. Die Spielszenen erlebt man dann als Flashback bzw. Erzählungen des Königs. Dies mag zu Beginn vielleicht etwas befremdlich wirken, allerdings wachsen euch die liebevoll gestalteten Figuren sehr schnell ans Herz und ihr könnt es kaum erwarten, mehr von dem „Märchen“ zu erleben.

Wir starten unsere Geschichte, steigen vom Reittier das leider direkt an einer Klippe gehalten hat und fallen erst einmal eine Weile von einem Berg bis wir schließlich an einem Brunnen ankommen. Diesen steigen wir kurzerhand hinab und beginnen die gefährliche Erkundung eines Höhlensystems, das sich durch den Brunnen erstreckt.

Dort müssen wir einen magischen Spiegel finden, der von einem Drachen bewacht wird. Natürlich wird uns dieser Weg nicht leicht gemacht und wir treffen neben einigen gemeinen Fallen auch auf das ein oder andere Rätsel während unseres Abenteuers.


Behaltet also stets eure Umgebung im Auge und nehmt mit was nicht niet- und nagelfest ist, irgendwann braucht ihr das Item bestimmt. Die Rätsel werden im Laufe des Spiels auch deutlich kniffliger und anspruchsvoller. Das kombinieren verschiedener Items wird später mindestens genauso essenziel,l wie das erkennen verschiedener Mechanismen und Schalterrätsel.

Wer die „King’s Quest“ – Spiele von früher kennt, weiß wie unbarmherzig sie waren und wie viele Variationen an verschiedenen Bildschirmtoden es gab. Der neue Teil ist hierbei wesentlich freundlicher. Da der alte König Graham der aktive Geschichtenerzähler ist, kommt ihm der ereilte Tod des Spielers wie eine falsch erzählte Anekdote vor, sodass man einen erneuten Versuch direkt vor dem ereiltem Tod erhält.

Auch in Sachen Spielfortschritt ist das Spiel deutlich modernisiert worden. In den alten Spielen kam es oft vor, dass ihr das gesamte Spiel neu starten musstet, weil ihr euch in die Sackgasse gespielt habt. Das kann euch in „King’s Quest: Der seinen Ritter stand“ zwar nicht mehr passieren, allerdings kommt ihr ohne die gewünschten Items oder Taten auch nicht weiter.

Man muss nochmals betone,n wie charmant die Dialoge zwischen Graham und seiner Nichte geschrieben sind. Entweder zanken sie sich liebevoll, oder die Nichte übernimmt plötzlich das Erzählen und man wird immer wieder daran erinnert, dass man nur eine Geschichte spielt.


Eine weitere Neuerung, die allerdings eine etwas größere Tragweite hat, sind die im Laufe des Abenteuers aufkommenden Entscheidungen. Schießt ihr beispielsweise beim Showdown mit dem Drachen im Brunnen auf den Drachen oder lasst ihr ihn frei? All diese Entscheidungen lassen die Handlung ein wenig anders verlaufen und erinnern dabei Stark an die von TellTale Games entwickelten Titel wie „The Wolf among us“ oder „Game of Thrones“.

Eine Sache die wir noch erwähnen müssen, sind die überraschend häufig anzutreffenden Actioneinlagen, die für ein Spiel aus dem Point and Click Genre doch ungewöhnlich sind. Zum einen ist die Steuerung stark an den Controller zugeschnitten wurden.

Dies begrüßen wir schon mal, allerdings steuern wir unsere Spielfigur in einigen Passagen schon fast wie Nathan Drake aus „Uncharted“ über diverse Felsvorsprünge und schippern in einem anderen Moment auf einer Matratze durch einen wilden Fluss und müssen mittels Quicktime-Events gefährlichen Felsen ausweichen. Für ein Knobelspiel ist uns die Portion Action dann doch etwas zu groß.

Grafik & Sound

Die Optik passt hervorragend zur Erzählweise des Spiels. Sie erinnert nämlich an ein märchenhaftes Bilderbuch. Die cartoonlastige Grafik, gepaart mit der fantasievollen Umgebung und der charmanten Gestaltung der Figuren, lässt die Erzählungen Grahams vor euren Augen entfalten. Auch die Animationen des jungen Graham werden euch ein ums andere Mal zum Lächeln bringen, da sie so voller Charakter sind. Außer den gelegentlich unscharfen Texturen, gibt es nichts, dass das Auge stören könnte.


Beim Soundtrack gibt es nichts zu beanstanden. Der Orchestersoundtrack setzt in den richtigen Momenten ein und hält sich sonst dezent zurück. Sowohl die deutschen als auch die englischen Synchronsprecher leisten sehr gute Arbeit und verleihen den Figuren Leben.

  • Plattform: Playstation 4, Playstation 3, Xbox 360, Xbox One, PC
  • Publisher: Activision Blizzard
  • Entwickler: The Odd Gentleman
  • Genre: Adventure
  • Release: 29. Juli 2015
  • USK-Freigabe: 12

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