Menu

Landwirtschaftsimulator 2015

Und da sind wir wieder. Ab auf den Trecker, das virtuelle Land bestellen und allerlei andere Aktivitäten erledigen, die mit Landwirtschaft zutun haben. Jahre lang wurde der Stand des „Landwirtschaftssimulators“ auf der gamescom belächelt und von Jahr zu Jahr hatte er mehr Besucher.


Dasselbe gilt auch für die Spielreihe an sich. Seit letztem Jahr gibt es auch Konsolenableger und mit der 2015er Variante haben wir erstmals auch eine Xbox One – und Playstation 4 – Fassung.
Ob sich das virtuelle ackern aber lohnt, oder ob wir im Dreck sitzen bleiben, ergründen wir nun in unserem Test.

Mein Bauernhof und ich



Ihr habt im Menü gleich mal die Möglichkeit mittels Tutorials langsam in das Spiel eingeführt zu werden.

Solltet ihr nämlich direkt ins Spiel starten, seid ihr als Neulinge hoffnungslos verloren. Allerdings müssen wir vorweg auch gleich deutlich machen, dass wir uns auch in den Tutorials nicht gut aufgehoben gefühlt haben.


Es gibt eine wage Beschreibung eurer Tätigkeiten und dann sollt ihr loslegen. Der Timer beginnt aber nur zu laufen, wenn ihr auch wirklich die gewünschte Aktion durchführt. Solltet ihr Beispielsweise den einen Baum nicht genau so säge,n wie es das Spiel vorgibt, bleibt ihr solange bei Punkt 1 bis es euch gelingt. Allerdings macht sich das Spiel dabei nicht die Mühe, euch noch mal anzuzeigen, wie genau ihr was tun müsst. Für jemanden der das Spiel gerade eingelegt hat und gerne spielen möchte, ist dies enorm frustrierend.

Das Gameplay des „Landwirtschaftsimulators 2015“ unterteilt sich jedenfalls in zwei große Teile. Der eine ist das Managen eurer Finanzen, während der andere Part sich um das Bewirtschaften eurer Ländereien dreht.

Wie im richtigen Leben müsst auch ihr am Anfang beginnen. Das bedeutet für euch, dass Feld zu kultivieren, sprich umzupflügen. Dann wird die Saat gesät und gewartet bis die ersten Triebe hochschießen. Bewässern müsst ihr eure Pflanzen dann natürlich auch. Ist alles zur Ernte bereit, fahrt ihr mit dem Mähdrescher über eure Felder und könnt die Ware dann entweder verkaufen. oder beispielsweise an eure Tiere verfüttern.


Dann wiederholt ihr die Prozedur so oft, wie es euer Ehrgeiz zulässt. Mehr Verkäufe bedeuten mehr Geld und damit auch mehr Möglichkeiten für eure Spielzüge. Ihr habt dann Zugriff auf mehrere und bessere Fahrzeuge sowie größere Acker.

 Das Spielprinzip ist wirklich schnell erklärt.

Das Problem dabei sind die sehr, sehr langen und drögen Wartezeiten. Das Spiel ist wie im richtigen Leben… harte Arbeit.

Den Entwicklern ist es einfach nicht gelungen, dass Gameplay so zu straffen oder interessant zu gestalten, dass ihr eine große Spielfreude aus dem ständigen kultivieren und bewässern eurer Felder bekommt. Stellenweise könnte man es mit dem alten Handyspiel „Snake“ vergleichen. Ihr bewegt euch ständig in einem viereckigen Bereich auf und ab und erarbeitet euch dabei immer ein kleines Stückchen. Allerdings war „Snake“ aufgrund seiner simplen und schnellen Art unterhaltsam.

Im „Landwirtschaftsimulator 2015“ wird das ganze Thema in die Länge gezogen und auch noch verkompliziert.
Jeder der einmal auf dem Bauernhof war, merkt schnell, wie halbherzig die Stimmung und das Gefühl „nicht in der Stadt zu sein“ auf das Spiel übertragen wurde.

Im Einklang mit meinen Geräten und Tieren


Ob ihr einen Traktor, Bewässerungswagen oder ein Düngefahrzeug über das Feld zieht, spielt keine wirkliche Rolle, wenn es ums Handling geht. Alle Fahrzeuge steuern sich identisch und das leider nicht wirklich gut. Gerade und parallele Linien auf dem Acker zu ziehen, gelingt aufgrund der schwammigen Steuerung der Geräte leider nicht wirklich und sorgen zu oft für Frustration.


Auch Neuerungen wie das simple Fällen von Bäumen, verkommt zu einer seltsam umständlichen Prozedur. Nach dem Kauf einer Kettensäge könnt ihr euch einen der erschreckend detailarmen Bäume aussuchen, die sich nur im 90° Winkel fällen lassen.

Dann fallen diese mit einer noch erschreckenderen Physikengine in alle Richtungen um, oder springen auch gerne mal ein paar Meter über das Feld. Anschießend kommt die unnötig komplizierte Aufgabe den Baum mittels Kran auf ein Fahrzeug zu heben. Auf der Kirmes gelingt euch vermutlich das Greifarmspiel um ein Plüschtier eher als diese Disziplin.  Und auch hier wieder: „Spielspaß sieht anders aus.“

Mit von der Partie ist auch das häckseln und verkaufen des gefällten Holzes. Ebenso wie das Pflegen von Tieren. Diese Aufgaben bereichern das Spiel zwar in Quantität allerdings nicht in der Qualität, da sie die identischen monotonen Spielabläufe beinhalten.
Für gelegentliche Abwechslung sorgen diverse Missionen am schwarzen Brett. Sollte man zumindest meinen. Allerdings beinhalten diese Aufgaben eigentlich nur eure alltägliche Arbeit. die ihr dann eben mit etwas Extrageld vergütet bekommt. Seltsames System…

Es fällt wirklich schwer, eine positive Note beim „Landwirtschaftssimulator 2015“ zu finden. Man driftet zu oft ins Negative ab. Wie zum Beispiel bei der Künstlichen Intelligenz der Erntehelfer. Geht alles nach Schema F, funktionieren die Helfer ganz ordentlich. Sollte es allerdings passieren, dass der Traktor nur minimal schief steht, fängt sich der Kerl nicht zu bewegen an, sondern bleibt steif in seinem Gefährt sitzen.


Schlampige Arbeit seitens der Entwickler, denn die monotone Feldarbeit würde man gerne jemand anderen machen lassen.

 Das Problem bei dieser Art von Simulation ist der Ansatz.
Solche Titel spielt man nicht um sich Adrenalin durch den Körper zu pumpen, sondern um sich entspannt vor die Konsole zu setzen. Bei solch unnötig aufwändigen Situationen vergeht aber schnell die Lust.

Grafik und Sound

Unterirdisch. Reicht das in einem Test? Vermutlich nicht, deswegen werden wir etwas konkreter. Das sich die Entwickler trauen dieses Spiel auf den aktuellen Konsolen zu veröffentlichen, ist entweder eine absolute Dreistigkeit oder sie können es nicht besser. Nichts stimmt am Gesamtbild. Die Landschaft ist karg und öde. Die Texturen (gerade an den Bäumen) sind unterste Playstation 2 – Schublade und die Physik lässt, wie bereits erwähnt, Bäume im Viereck springen. Das Spiel wirkt unfertig und detailarm und sollte gemieden werden.

 Der Sound ist bis auf das Geräusch der Geräte und gelegentlichem Vogelgezwitscher nicht existent.

  • Plattform: Xbox One, Xbox 360, Playstation 3,  Playstation 4, PC
  • Publisher: astragon Software GmbH
  • Entwickler: Giants Software
  • Genre: Simulation
  • Release: 19. Mai 2015
  • USK-Freigabe: 0

No comments

Schreibe einen Kommentar

Unsere Partner

Anmeldestatus