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Phoenix Wright: Ace Attorney Trilogy

Wer schon immer einmal damit liebäugelte, einen Blick auf die Anfänge der Adventure-Reihe rund um den Anwalt Phoenix Wright zu werfen, der schaute wahrscheinlich in die Röhre. Es sei denn das Geld sitzt locker, denn die ersten 3 Teile für den DS sind heutzutage in vollständiger Verpackung nur sehr kostspielig zu ergattern, sodass man locker über 100 Euro berappen muss.

Was für ein Glück also, dass Capcom die Phoenix Wright: Ace Attorney Trilogy in den eShop des Nintendo 3DS gebracht hat, die für günstige 30 Euro gekauft werden kann. Gegen den Preis lässt sich also kein Einspruch erheben, aber wie sieht es mit dem Rest aus?

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PHOENIX WRIGHT- ACE ATTORNEY TRILOGY

Älter als man denkt

Wir in Deutschland haben zum ersten Mal auf dem Nintendo DS Bekanntschaft mit den Fällen des jungen Anwalt Phoenix Wright gemacht. In Japan erschienen die ersten 3 Teile jedoch ursprünglich auf dem GameBoy Advanced und wurden dann mit erweiterten Funktionen (Teil 1 wurde sogar ein komplett neues Kapitel spendiert) auf dem Nintendo DS umgesetzt. 2006 erschien dann auch bei uns der erste Teil. Diese Umsetzungen befinden sich nun in der Trilogie im eShop des 3DS. Hinzugefügt wurden lediglich der 3D-Effekt und die gezeichneten Grafiken wurden durch eine höhere Auflösung etwas verschönert.

Was allerdings wenig verständlich ist, weshalb die Spiele neben japanisch nur in Englisch spielbar sind. Schließlich wurden sie damals jeweils alle auch ins Deutsche übersetzt. Das ist wiederum sehr ärgerlich, wenn man bedenkt, dass diese Trilogie einen Einstieg in die Serie bieten soll und somit zumindest jüngeren vorenthalten bleibt.

Chronologisch beginnt man natürlich mit dem ersten Teil, was durchaus sinnvoll ist, da er mit Phoenix Wrights ersten eigenem Fall beginnt. Abgesehen von seiner Ausbildung ist er in Sachen Anwaltserfahrung im Gerichtssaal noch ziemlich grün hinter den Ohren und muss sich zunächst noch seine Sporen verdienen. Zum Glück kann er jedoch auf seine Chefin und Mentorin Mia Fey zählen, die ihm hilfreich mit Ratschlägen zur Seite steht. Wie schon bereits erwähnt, wurde der erste Teil um ein 5. Kapitel für den DS erweitert, das so nicht auf dem GBA möglich gewesen wäre, da es einen intensiven Gebrauch des Touchscreens und des Mikrophons voraussetzt. Ansonsten bleibt es euch überlassen, wie ihr das Spiel handhabt, via Touchscreen und Stylus ist bei einem Adventure aber die naheliegende Variante.

Teil 2 Phoenix Wright: Ace Attorney – Justice for All (nein, dabei handelt es sich nicht um eine Videospielumsetzung des Metallica Albums) spielt in der Geschichte 1 Jahr später und bietet 4 Kapitel, während Teil 3 Phoenix Wright: Ace Attorney – Trials and Tribulations erneut ein Jahr nach den Ereignissen von Teil 2 spielt und wieder 5 Kapitel vorzuweisen hat. Die Länge der Kapitel ist unterschiedlich und natürlich auch davon abhängig, wie gut ihr vorankommt, aber 2 Stunden lassen sich locker für ein Kapitel im Durchschnitt einplanen.

In Teil 2 und 3 kommt mit der Psychischen Blockade ein weiteres Gameplayelement hinzu, das in den Untersuchungsabschnitten seine Verwendung findet. Seid ihr in den Besitz des Magatama-Steins gelangt, könnt ihr Leuten, die eine Aussage mit Hilfe ihrer Psyche verweigern, weich klopfen, indem ihr sie (ähnlich wie auch im Gerichtssaal) mit Indizien und Beweisen konfrontiert. Ein Schloss-Symbol zeigt dabei die Stärke der Psyche des Befragten an. Je mehr Schlösser, umso schwerer ist die Nuss zu knacken.

Da schon die Begriffe „Untersuchungs-Phase“ und Verhandlung (Gerichts-Phase) mehr oder weniger gefallen sind, sind wir auch gleich beim Gameplay angelangt.

Detektiv und Anwalt

Da ihr als Verteidiger agiert, müsst ihr natürlich alles dafür tun, um euren beschuldigten Mandanten aus der Patsche zu helfen. Damit dieses Kunststück gelingt, ist vor allem eure Aufmerksamkeit gefragt. Neben vielen Gesprächen, die mit Zeugen und beteiligten Personen geführt werden müssen, ist es auch wichtig, sich Details an den einzelnen Örtlichkeiten einzuprägen. In der Regel findet das Geschehen auf mehreren Bildschirmen statt, auf denen ihr euch per Menüauswahl frei bewegen könnt. Eines dieser Details ist zum Beispiel ein Tisch mit 2 Tellern, auf denen Knochen zu sehen ist. An einer anderer Stelle jedoch sind keine Knochen zu sehen, obwohl vorher gesagt wurde, alle hätten das gleiche gegessen. Es handelt sich also um einen Widerspruch, der euch nur in den Sinn kommt, wenn ihr euch eben solche Details einprägt.

Per Examine (untersuchen) lassen sich per Steuerkreuz und Druck auf den A-Knopf (am besten nimmt man dafür einfach den Stylus) der Bildschirm untersuchen. Phoenix und andere Figuren werden dann auf bestimmte Sachen entweder etwas erläutern oder gleich sagen, „hier gibt es keine Hinweise“. Klassisches Adventure Gameplay also. Wer sich aufmerksam durch die Gegend klickt, wird das eine oder andere Dokument, Foto oder andere Indizien in die Finger bekommen, die dann im Gerichtssaal ihre Verwendung finden.

Wurde alles erfolgreich abgegrast, wird die Untersuchungsphase automatisch beendet und weiter geht es vor Gericht. Hier kommt es dann zum großen Showdown zwischen euch und dem Ankläger, der Staatsanwaltschaft. Im Kreuzverhör geht es dann richtig zur Sache, fühlt den Zeugenaussagen auf den Zahn und wenn ihr euch sicher seid, erhebt Einspruch und präsentiert per Auswahl euren Beweis. Beim Einspruch habt ihr begrenzte Versuche. Liegt ihr zu oft daneben, dann war es das und der Angeklagte wandert ins Gefängnis.

Die Verhandlung kann sich dabei über mehrere Tage erstrecken, wenn neue Erkenntnisse auftauchen und ihr dann zunächst wieder Hinweise suchen müsst, um in der Geschichte voranzukommen. Letzteres kann dann hier und da dann der Knackpunkt sein, denn die Spielbildschirme müssen sehr oft gewechselt werden, um zum Beispiel neue Gespräche auszulösen. Überseht ihr zudem ein Detail, kommt man gar nicht mehr weiter und man steht blöd da. Das gilt auch für den Gerichtssaal, wenn ihr keinen Plan habt, welchen Beweis oder Aussage man tätigen soll. Die Spiele besitzen also auch eine Portion Try&Error (Versuch und Irrtum=Ausprobieren) und das kann wiederum (einem) auf die Nerven gehen.

 Charmant präsentiert

Phonenix Wright beweist wieder einmal, dass im Grunde eine aufwändige Grafik nicht nötig ist, um eine gelungene Präsentation auf den Bildschirm zu zaubern. Sämtliche gezeichneten Umgebungen sind vollkommen starr und trotzdem werden etwaige Animationen nicht wirklich vermisst.

Bei den Charakteren sieht es jedoch anders aus. Besonders die vielfach überspitzen Darstellungen, wenn sich jemand in Rage redet, Wut zeigt oder aus allen Wolken fällt, machen Spaß und geben die Emotionen des einzelnen gut wieder. Da die Fälle häufig etwas abgedreht sind, kommt es auch immer wieder zu skurrilen Situationen samt Slapstick. Garniert wird das Paket mit zum Teil spitzfindigen Dialogen und wiederum mit Ernsthaftigkeit, da es sich in der Regel um Mordfälle handelt.

Begleitet wird das Geschehen von einer gelungenen Musik, die sich dem Geschehen auf dem Bildschirm anpasst und gegebenenfalls an Tempo gewinnt, wenn es dramatisch wird.

  • Plattformen
 3DS
  • Publisher
Capcom
  • Entwickler
Capcom
  • Genre
Adventure
  • Release
11. Dezember 2014
  • USK-Freigabe
ohne Altersbeschränkung

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