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Hyperdimension Neptunia PP: Producing Perfection

Wie macht man dem europäischen Publikum das Prinzip von „Hyperdimension Neptunia PP: Producing Perfection“ begreiflich? Nun… in Japan feiern computergenerierte Anime-Mädchen, auch „Idols“ genannt, große musikalische Erfolge. Dabei gehen die Fans in echte Konzerthallen, um sich das Mädchen, das auf eine Leinwand projiziert wird, anzusehen und wie während eines richtigen Konzerts zu bejubeln. Nachdem wir schon so einiges aus dem Land der aufgehenden Sonne gesehen haben, dürfte es niemanden wundern, dass Idea Factory und Compile Heart eine passende Spielereihe mit inzwischen drei Ablegern und zwei Remakes auf den Markt gebracht hat.

Konsolenmädchen

Die Story ist ebenso surreal wie das Spiel selbst. Vier Göttinnen oder auch CPUs genannt (gewöhnt euch an die technischen „Witze“) haben in den letzten Jahren viele Fans verloren. Der Grund hierfür ist die wachsende Beliebtheit der Gruppe MOB48 (eine Parodie auf die japanische Idol-Gruppe AKB48, die hier im Westen wohl kaum einer kennt). Kurzerhand entschließen sich die Göttinnen es der Gruppe gleichzutun und ebenfalls eine Idol-Karriere zu starten.

Doch wie macht man das am besten? Dabei kommt ihr nun ins Spiel. Als neuer Manager der Göttinnen, wählt ihr euch eine der jungen Damen aus. Der herrliche Clou an der Geschichte, die jungen Damen repräsentieren allesamt Konsolen. Die Dame mit der großen Vorbau und dem grünen Look soll eine Xbox 360 darstellen, ein anderes Mädchen in schwarz ist eine Playstation 3, während das junge Mädchen in weiß und den „Steuerkreuzhaarspangen“ eine Wii ist. Die letzte im Bunde stellt einen PC dar. Es ist also für Jeden etwas dabei.

Ist die Dame der Wahl an eurer Seite, lernt ihr euch erst einmal kennen und das bedeutet Text, sehr viel Text. Das Spiel läuft hauptsächlich in minimal animierten Standbildern und Textboxen ab. Bringt also viel Geduld mit. Es stellt sich jedenfalls schnell heraus, dass euer Idol eigentlich überhaupt keine Ahnung davon hat, wie man singt, tanzt oder generell performed. Im Prinzip also wie jeder gängige Casting-Show-Teilnehmer. So habt ihr 180 Ingame-Tage Zeit aus eurer Göttin ein waschechtes Idol zu machen.

„Going the distance“

Um erfolgreich im Musikbusiness zu sein, bedarf es zumindest im Falle von „Hyperdimension Neptunia PP: Producing Perfection“ hartes Training. Vom Hauptmenü aus habt ihr verschiedene Auswahlmöglichkeiten, um euren Charakter zu trainieren und die vielen Talentleisten zu füllen.

Gesangs-, Tanz und Performancetraining kosten euch dabei einen Ingame-Tag und füllen unterschiedliche Leisten. Diese werden allerdings nach einiger Spielzeit irgendwann dann irrelevant, da eure Werte nur beeinflussen wie schnell euer Publikum bei Konzerten in Ekstase verfällt und welches Ranking ihr am Ende erreicht. Einzig die Publicityleiste spielt weiterhin eine Rolle, da diese Einfluss auf eure Zuschauerzahl nimmt.

Die ausgewählten Maßnahmen werden in Form von mehr Text und Standbildern dargestellt. Ihr nehmt während des gesamten Spiels keine wirklichen Gameplaysegmente selbst in die Hand, sondern wählt nur Menüpunkte aus. Einzig während den Konzerten bietet euch das Spiel ein geringes Maß an Interaktionen. Hierbei kommen auch die einzigen 3D-Elemente zutragen. Zuerst wählt ihr die Bühne, die Position eurer Sängerin, das Outfit und den Song aus.

Euer Idol steht anschließend auf der Bühne und singt und tanzt zu japanischer Pop-Musik. Dabei könnt ihr verschiedene Bühneneffekte und Hintergrundbilder einblenden. Im Laufe des Spiels schaltet ihr immer neue Effekte frei und könnt dem Publikum so eine bessere Show bieten. Fanservice bietet das Spiel auch, da eure Mädels in den CPU/Magical Girl-Modus umschalten können, in denen sie in ein äußerst freizügiges Roboteroutfit schlüpfen, das mehr zeigt als versteckt.

Nach dem Konzert gibt es vom Publikum eine Bewertung und ihr könnt anhand der aktuellen Charts einsehen, wie weit ihr noch von Platz 1 entfernt seid.

Wie im richtigen Leben braucht dann auch eine virtuelle Künstlerin mal eine Pause. Nähert sich der Stressbalken dem roten Bereich, solltet ihr dringend ein paar Tage Urlaub einplanen, damit euer Idol nicht motzig wird. Wer den Konkurrenten das Wasser abgraben möchte, kann dann noch seinen Standort verlegen und in anderen Regionen des Landes für mehr Bekanntheit sorgen.

Extras und Co.

Neben dem normalen Karriere-Modus könnt ihr euch noch im Unlimited Concert-Mode austoben. Hier könnt ihr die Mädels einzeln oder in einer Gruppe auftreten lassen. Im Vergleich zum Karriere-Modus bietet euch das Spiel hierbei noch die Möglichkeit die Bühne zu dekorieren. Hat zwar keinen Nutzen, sieht aber nett aus.

Im Viewer-Modus könnt ihr, ähnlich wie in Monster Monpiece, die Mädels betrachten, umziehen und betatschen. Da das Spiel vom selben Entwickler (Idea Factory) stammt, dürfte dieser Fanservice wohl niemanden verwundern. Das Spiel verfügt sogar über einen, zugegeben relativ sinnfreien, Wecker. Richtig gelesen, wer will, kann sich von den Damen morgens aus dem Bett holen lassen. Da die Vita aber dabei nicht mal in Standby-Modus sondern angeschaltet neben euch liegen muss, reicht der Akku wahrscheinlich höchstens für einen kurzen Mittagsschlaf.

Grafik & Sound

Grafisch bietet „Hyperdimension Neptunia PP: Producing Perfection“ keine Höchstleistung der PlayStation Vita. Die gesamten Unterhaltungen, Spielabläufe und Auswahlmöglichkeiten laufen in leicht animierten 2D-Bildern ab, während die Bühnenshows in 3D sind. Allerdings sind auch die 3D-Einlagen nicht der Rede wert. Eine detailarme Bühne und ein halbwegs nett ansehendes Idol performen eine ansehnliche Choreographie vor einem kaum sichtbaren und schlecht animiertem Publikum. Dank Fanservice wackeln bei den Damen mit mehr Oberweite auch dementsprechend die Brüste.

Der Soundtrack bietet vor allem japanische Pop-Songs und genauso klingt auch der Rest des Spiels. Fröhliche Tracks untermalen die bunte Welt von „Hyperdimension Neptunia PP: Producing Perfection“. Bei der Synchronisation könnt ihr zwischen der japanischen und englischen Sprachausgabe wählen. Die Texte der Lieder bleiben allerdings immer in Japanisch.

Besonders humorvoll ist das Skript des Spiels geworden, dass dank der Göttinnen und ihrer erwähnten Ähnlichkeit zu Videospielkonsolen mit jeder Menge Insider-Witzen der Industrie immer wieder zum lachen einlädt.

  • Plattform: PlayStation Vita
  • Publisher: NIS America
  • Entwickler: Compile Heart
  • Genre: Idol Simulation / Musikspiel
  • Release: 06. Juni 2014
  • USK-Freigabe: 12

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