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How to Survive

Wie überlebt man als gestrandetes Individuum auf einer Insel im Nirgendwo, die zu allem Überfluss auch noch von gefräßigen Zombies übervölkert ist? In dieses Szenario wirft euch How to Survive, welches bereits im Oktober 2013 für PS3 und Xbox 360 erschienen ist. In unserem Test gehen wir auf die Wii U-Fassung ein, die im Juni nachgereicht wurde.

Kein schöner Land

Zu Beginn des Spieles habt ihr die Auswahl aus drei Charakteren, die sich jeweils geringfügig von ihren Statuswerten her unterscheiden, sodass es nicht wirklich einen Unterschied macht, ob ihr das Abenteuer nun mit Jack, Kenji oder Abby bestreitet. Anhand des Wortes Statuswerte lässt sich bereits erahnen, dass How to Survive einen leichten Rollenspieleinschlag abbekommen hat. Das bedeutet, dass ihr für jeden besiegten Feind und für das Absolvieren der Missionen Erfahrungspunkte erhaltet, die euch dann einen Level aufsteigen lassen. Dabei verbessern sich die Statuswerte wie Kraft oder Ausdauer nur kaum. So verspürt man nicht wirklich einen Fortschritt. Dazu gesellt sich ein ganz einfacher Skill Tree. Hier lassen sich Justierungen wie besseres Zielen, oder auch weniger hungern, trinken und schlafen vornehmen.

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Letztere drei Aspekte spielen in HtS eine wesentliche Rolle. Eurer Charakter braucht immer wieder etwas zu essen, zu trinken und auch Schlaf. Um die jeweiligen Leisten stets gefüllt zu halten (sonst werden Einbußen beim Zielen, Ausdauer und Kraft erlitten), müsst euch diese Rohstoffe besorgen beziehungsweise erjagen. Auf den Inseln lassen sich eine Menge Pflanzen wie Früchte oder Knollen auflesen, die euch leicht sättigen. Wer jedoch richtig zulangen will, der braucht Frischfleisch. Das bekommt man durch wilde Tiere wie Hirsche oder Schweine. Wurde ein Tier erledigt, muss das Fleisch jedoch an einer Feuerstelle gebraten werden, sonst ist es ungenießbar. Wasser dagegen kann aus Quellen getrunken und in Flaschen abgefüllt werden, sodass man notfalls immer etwas zu trinken dabei hat. Schlafen ist allerdings nur in den sogenannten „Safe Houses“ möglich, die aber zunächst alles andere als sicher sind. Denn diese müssen nämlich erst einmal erobert werden.

Denn jedes Mal wenn eine dieser Hütten geöffnet wird, ertönt ein Alarm für eine bestimmte Zeit und von allen Himmelsrichtungen stürzen sich die Zombies auf euch. Was anfangs noch recht einfach ist, wird zunehmender Spieldauer recht hektisch und kann aufgrund der Masse an Gegnern schnell in Chaos und damit zum Game Over führen. Leider ist man dazu gezwungen, fast jedes Haus einzunehmen, denn nur hier lässt es sich schlafen und damit auch speichern. Es nicht möglich jederzeit zu speichern. Außer im Safe House speichert das Spiel nur bei der Annahme oder Abschluss einer Mission. Nicht gerade ein toller Umstand. Eine einfache Lösung wäre hier gewesen, dass man in jedem Safe House einfach abspeichern kann, egal ob man nun Schlaf benötigt oder nicht.

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Wie überlebe ich?

Wie in jedem trashigen Zombiefilm wird auch in HtS nicht geklärt, weshalb die Inseln auf denen ihr euren Charakter steuert, voller Zombies sind. Es ist einfach so. Immerhin erfährt man im Abspann des Spieles, wie ihr auf die Inseln gelangt seid. Das Ziel ist klar: Erstens zu überleben und zweitens aus diesem Höllenloch zu verschwinden. Leider geht das nicht so einfach, indem man sich in ein selbst gebautes Floß setzt und lospaddelt. Ähnlich wie beim mysteriösen Bermuda Dreieck oder in der TV-Serie Lost halten irgendwelche Kräfte einen davon ab, die Inseln verlassen zu können. Dafür braucht es schon ein richtig gutes Flugzeug und nicht wie bereits angesprochen eine Nussschale. Anfangs ist man natürlich vollkommen unbewaffnet und ein Stock muss bei der Bekämpfung der Untoten aus der Vogelperspektive langen. Schon bald werdet ihr jedoch eine Axt, Pfeil und Bogen oder eine Pistole in der Hand halten, mit der es sich leichter Zombies köpfen lässt. Denn in den Kämpfen geht es ziemlich martialisch zu, weswegen das Spiel auch ab 18 Jahre ist. Hier hat der bekannte Soundeffekt der platzenden Melone Hochkonjunktur.

Grade dann, wenn ihr euch einer Vielzahl Untoter gegenübersteht, ist es wichtig in Bewegung zu bleiben, anzugreifen und zwischen Fern- und Nahkampfwaffe zu wechseln. Letztere benötigen Timing, damit sie mehr Schaden anrichten. Je länger der ZR-Trigger gedrückt wird, umso kräftiger wird der Schlag. Bei einer Fernwaffe jedoch zielt man zunächst per rechtem Analogstick und wenn der Zielstrahl rot aufleuchtet, also sich wie Laserpointer ausrichtet, werden effektive Kopftreffer erzielt. Neben den Verbrauchsgegenständen, um das Verlangen nach Nahrung etc. zu stillen, lassen sich überall auf der Insel auch Heilpflanzen einsammeln, die die Lebensenergie auffrischen. How to Survive verfügt über ein Crafting- System. Das heißt ihr seid dazu in der Lage, eingesammelte Gegenständige zu kombinieren, um dann ein besseres Ergebnis zu erreichen. Wird eine Heilpflanze mit einem Stück Stoff kombiniert, erhält man eine Bandage, die einem mehr Lebensenergie schenkt. Allgemein muss sich das Wissen aber erst zuvor in Form von Hinweiszetteln oder durch „Kovac’s Rules“ angeeignet werden. Kovac ist einer der Nebenfiguren des Spieles und lebt schon seit längerem auf einer der Inseln. Für all die Gestrandeten hat er seine Überlebungstipps niedergeschrieben, die als Tutorial-Filme abgespielt werden. Diese Clips sind in Form von Comics animiert und aufgrund ihrer flapsigen Art recht amüsant.

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Auf dem Wii U Gamepad wird das Inventar angezeigt und obwohl einige Plätze in eurem Rucksack vorhanden sind, wird dieser wahrscheinlich stets gefüllt sein. Denn oftmals schleppt man Kram mit sich rum, bei dem man dann nicht weiß, wie und ob der zu gebrauchen ist. Das kann recht ungünstig verlaufen, wenn ihr in der Hoffnung eine neue Waffe zu erlangen, das eine oder andere Teil behaltet, aber dann einen völlig anderen Bauplan findet. Das kann sich sehr negativ auf das Spielerlebnis auswirken, wenn ihr keine bessere Waffe bekommt, die Gegner jedoch immer schwieriger abzuwehren sind.

Besonders Nachts (Tag und Nachtwechsel sind vorhanden) verhalten sich die Zombies noch einen Zacken aggressiver. Dazu laufen noch weitere Kreaturen herum, die durch den Schein eurer Taschenlampe geblendet werden können. Da diese aber in unendlicher Anzahl auftreten, ist es ratsam, die Nacht für eine Mütze voll Schlaf zu nutzen, oder euch im Safehouse samt Lagerfeuer in Sicherheit zu bringen. In der Zeit kann man das Gamepad aus der Hand legen und sich anderen Dingen zuwenden, was aber als Kritik zu verstehen ist.

Keine Rund Sache

Womit wir bei den zahlreichen Kritikpunkten wären, die den Spielablauf beeinträchtigen. Fangen wir mit der Technik an. Das Spiel ist alles andere als sauber programmiert wurden. Neben eintretenden Einbrüchen in der Bildrate wurde ich sogar von 3! Abstürzen im Spiel geplagt. Zwei Mal hängte sich das Spiel komplett auf, ein anderes Mal benutzte ich ein Item im Menü und kam dann danach nicht mehr ins Spiel zurück! Solche Fehler sind die Höchststrafe und sollten grade bei einem überschaubaren Download-Titel nicht vorkommen. Wie fast jedes Wii U-Spiel lässt sich HtS auch komplett über das Gamepad spielen. Hierbei solltet ihr aber darauf achten, dass der Sound nicht allzu laut aufgedreht ist. Denn die Musik ist teilweise so schlecht abgemischt, dass sie regelrecht  aus den Boxen des Pads knarzt und in den Ohren schmerzt.

Ansonsten was die Grafik betrifft, ist sie solide, manchmal stören Objekte wie Bäume das Blickfield, zudem ist es manchmal schwer, Objekte wie Heilpflanzen klar und deutlich am Boden zu sehen. So rennt man am besten bewusst durch das Gras und checkt die restliche Umgebung ab, um so alle Items aufgabeln zu können. Zumindest alle, die man wirklich braucht. Im Grunde sind das gar nicht mal viele und trotzdem ist der Rucksack ständig voll, was eindeutig nervt. Die Musik geht bis auf die schlechte Abmischung in Ordnung. Gleiches gilt für die Soundeffekte, die englische Sprachausgabe ist ebenfalls in Ordnung, aber weit davon entfernt durchgehend zu überzeugen.

Was eindeutig auf den Zeiger geht ist, dass die Gegner nach kurzer Zeit wieder auf der Karte erscheinen. Ihr seid gerade  von Punkt A nach B gelaufen und müsst wieder zurück und schon haben sich neue Zombies breit gemacht. Wenn die Erfahrungspunkte effektiv was bringen würden, wäre es zu verschmerzen, so jedoch halten diese erzwungenen Kämpfe einfach nur auf. Dran Vorbeischleichen ist nahezu nicht möglich, ihr seid gezwungen die Untoten abermals zu beseitigen. Vor allem da alle naselang auch die fetten platzenden Zombies dabei sind, die man nur aus der Entfernung sicher ausschalten kann. Dafür ist das Spiel auch richtig großzugig in Sachen Munition, aber das macht die Sache nicht besser.

Richtig lächerlich ist, dass manche Gegner euch bei Sichtkontakt über die ganze Karte hinweg verfolgen, bis sie euch erreicht haben. Der wilde Zombie-Hirsch wäre hier so ein Beispiel oder die Strauße. Diese sehr aggressiven Gegner können euch leicht das Leben kosten, wenn ihr nicht aus einer günstigen Position sie mit Blei vollpumpt. Das stört einfach den Spielablauf, wenn ihr irgendwo gerade eure Mission verfolgt und dann von irgendwoher so ein Gegner auf euch zugerannt kommt. Die Missionen selbst sind auch durchweg stupide. Besorge diesen oder jenen Gegenstand, bring mir die und bring mir das. Alles nach dem gleichen Muster. Am Ende werdet ihr sogar durch eine Fetschquest nochmals quer über alle Inseln gejagt und so durchstreift man jede der vier Inseln mindestens 4 Mal.

  • Plattformen
PC, PlayStation 3, Xbox 360, Wii U
  • Publisher
505 Games
  • Entwickler
EKO Software
  • Genre
Action
  • Release
Oktober 2013 und Juni 2014 auf Wii U
  • USK-Freigabe
freigegeben ab 18 Jahren

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