Willkommen zum Retro Test zu Capcoms Super Ghouls’n’ Ghost für das Super Nintendo. In diesem Abenteuer macht sich Ritter Arthur auf, seine Geliebte „Prin Prin“ aus den Fängen des bösen Dämonen Sardius zu befreien. Arthurs Auftritt auf dem SNES war nicht sein erster auf dem Videospielparkett. Das erste Spiel der Serie erschien mit Ghost and Goblins gleich auf mehreren Plattformen, darunter das NES und Commodore 64. Ebenfalls auf dem SNES ist das Spin-Off Demon’s Crest erschienen.
Man muss keine strahlende Rüstung tragen, um seine Liebste zu befreien, eine Unterhose reicht vollkommen aus
Der Anfang des Action-Jump’n’ Runs könnte nicht romantischer verlaufen, denn Arthur begibt sich auf den Weg in das königliche Schloss, um dort seine holde Maid zu heiraten. Während der Zeremonie muss natürlich das Unglück geschehen. Fiese Unholde brechen durch das riesige Fenster hinein, kidnappen die Braut und ziehen von dannen. Verärgert wie man in solch einer Situation nur sein kann, macht Arthur sich auf, den dämonischen Horden seine Waffen spüren zu lassen.
Gleich das erste Gebiet im Feindesland könnte nicht einladender sein, der König befindet sich auf einem Friedhof wieder. Welche Gegner könnten da besser in diese Szenerie passen als Zombies, die aus der Erde emporsteigen und dem Ritter entgegen treten?
Nicht Einer sondern Zwei
Essentielles Element in Arthurs Aktionsmöglichkeiten ist der Doppelsprung. Mit diesem ist es möglich, größere Abgründe oder Höhen zu überschreiten. Auch um gegnerischen Attacken auszuweichen, eignet sicher dieser Move perfekt. Eines sollte man aber dabei beachten, die Sprünge müssen wohl getimt sein. Denn wurde der zweite Sprung vollzogen, lassen sich nur marginale Richtungsänderungen unternehmen. Und bei den anspruchsvollen Plattformenpassagen des Spieles verliert man schneller ein Leben als einem lieb ist.
Eine Welt besteht fast immer aus 2 Abschnitten, hat man den ersten passiert, erhält man am Beginn des zweiten einen Rücksetztpunkt, falls der Ritter wieder einmal das zeitliche segnen sollte und als Knochenhaufen endet. Wieso Knochenhaufen? Ganz einfach. Arthur kann in der Regel nur zwei Treffer einstecken (es sei denn man wehrt Geschosse mit dem Schild ab). Beim ersten Treffer verliert er seine Rüstung, und schreitet nun fast nackt durch den Level um bei einem weiteren Treffer ein Leben zu verlieren und als Knochhäufchen zu enden.
Die Rüstungen spielen eine wichtige Rolle im Spiel. Neben der Standard Ausgabe existiert noch die Bronze und Goldrüstung. Zu finden sind Waffen, Gold (wird benötigt um Leben zu sammeln) und die Rüstungen in Schatztruhen, die aber alle gut versteckt sind. Um diese verborgenen Truhen aufzudecken muss Arthur an einer bestimmten Stelle nach oben oder zur Seite springen, dann erscheinen diese wie aus dem Nichts. Aber Vorsicht, selbst Fallen können in Diesen vorhanden sein, so verwandelt euch ein Magier für kurze Zeit in ein Baby und ihr seid, wie es in der Natur eines Neugeborenen liegt, völlig hilflos.
Hat sich Arthur die Bronzerüstung angezogen verstärken sich damit auch seine Waffen. Die etwas langsame Lanze wird nun zu einem schnellen Geschoss, die Pfeile des Bogens sind nun sogar zielsuchend. Mit der Goldenen Rüstung ist es nicht nur möglich Schilde zu tragen, sondern auch magische Attacken vom Stapel zu lassen, die den Gegnern weiteren Respekt einflößen können.
Am Ende eines Levels erwartet den Helden natürlich der obligatorische Endgegner, der in der Regel einige Kopf größer ist als das Haupt des Königs.
Why does it feel so good?
Damit wäre das grundlegende Spielsystem erklärt. Was zeichnet also diesen Klassiker aus? Es sind viele Aspekte. Angefangen vom gelungenen Leveldesign hin zur stimmungsvollen Grafik und dem tollen komponierten Soundtrack. Jede Welt ist einzigartig und strotzt nur vor Abwechslung. Egal ob man nun auf einem Geisterschiff unterwegs ist, auf einem Floß fährt oder sich im virtuellen Magen, denselbigen durch das Rotieren des gesamten Bildschirms verdrehen lässt, jedes Level besitz sein eigenes Thema. Das Gleiche lässt sich von der musikalischen Untermalung behaupten. Toll arrangiert sind die Stücke und tragen so ungemein zur schaurig schönen Atmosphäre bei.
Auch wenn der Schwierigkeitsgrad mehr als happig ist, bleibt die Motivation auf einem hohen Niveau. Selbst dann noch wenn man glaubt am Ende zu sein. Aber der Aspekt des Zweimal Durchspielens ist eine Tradition der Serie. Eine Lernkurve ist zudem vorhanden, sodass zuvor als ‚unschaffbar’ eingestufte Passagen nun mit Leichtigkeit überwunden werden.
Update zur Wii U Virtual Console:
Seit kurzem ist das Spiel für einen Preis ab 7,99 auf der Wii U Virtual Console erhältlich. Was hat sich getan? Ihr bekommt es erstmalig mit der Original 60 Herz Fassung zu tun, zuvor war das Game nur in 50 Hz (alter europäischer Standard) erhältlich (50 Herz Spiele können bis zu 17% langsamer ablaufen). Gegenüber der Pal-Version befinden sich hier und da mehr Gegner in den Leveln, was wiederum dazu führt, dass die Bildrate merklich in die Knie geht. Wie gehabt kann das Geschehen nun komplett über das Gamepad gespielt werden und die Steuerung ist ebenfalls frei anpassbar. Durch die Speicherfunktion wird der Dämonenhatz auch deutlich seinen Schrecken genommen, sodass es nun leichter möglich ist, es durchzuspielen. So hat der Verfasser dieser Zeilen zum ersten Mal in seinem Leben Super Ghoulst and Ghost auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad „Professionell“ beendet, wobei man hier sagen muss, dass sich dieser kaum vom leichtesten „Beginner“ unterscheidet. Manche Gegner bewegen sich schneller und sie halten ein paar Treffer mehr aus, aber das war es auch schon.
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SNES, Wii, Wii U (Preis: 7,99 Euro) |
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Capcom |
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Capcom |
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1992 |
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freigegeben ab 6 Jahren |
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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