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Mon-Yu

Auch wenn wir im Folgenden den Namen auf „Mon-Yu“ beschränken, sei der vollständige Titel hier in der Einleitung einmalig wiedergegeben. Ganz einfach deshalb, da mir kein längerer Name eines Videospiels bekannt ist gegenüber diesem Monstrum: MON-YU: DEFEAT MONSTERS AND GAIN STRONG WEAPONS AND ARMOR. YOU MAY BE DEFEATED, BUT DON’T GIVE UP. BECOME STRONGER. I BELIEVE THERE WILL BE A DAY WHEN THE HEROES DEFEAT THE DEVIL KING.

Entwickelt wurde der Dungeon Crawler Mon-Yu von Experience Inc. aus Japan und erschien auf der Nintendo Switch – dessen Version wir getestet haben – sowie auf der PS5.

Ja, es ist ein Dungeon Crawler

Ich kann hier die gefühlten unzähligen Vertreter dieses Genres, die ich hier auf Gentlegamer testen durfte aufgrund der Menge nicht beim Namen nennen und wenn ich an Spiele aus diesem Segment denke, fällt mit zuallererst die Etrian Odyssey – Serie von Atlus ein.

Bevor es in Mon-Yu ins Dungeon geht, erstellt ihr erstmal eure Heldentruppe. Die verschiedenen Klassen sich übrigens jederzeit wechseln.

In Mon-Yu seid ihr im Feenreich Tir na Balc unterwegs. In diesem Königreich befindet sich auch der Turm des Drachenkönigs Yggdran, der von 7 Teufelskönigen besetzt wurde und damit zu einem unheilvollen Ort wurde. Der Auftrag der Feenkönigin lautet also, dass ihr euch in die verschiedenen Ebenen des Turmes begibt und auf jeder Etage den Teufelskönigen den Ausgang zeigt. Um das in die Wege zu leiten, baut ihr zu Beginn eine Truppe aus 6 Recken zusammen und weist ihnen Namen, Aussehen und einen von acht verschiedenen Klassen (Krieger, Kämpfer, Ritter, Magier, Kleriker, Schütze, Ninja und Samurai) zu. Ebenso verteilt ihr auf die Attribute Stärke, Verteidigung, Agilität, magischer Angriff/Verteidigung und Glück erste Statuspunkte. Geld für Ausrüstung habt ihr zu Anfang noch wenig, da aber besiegte Gegner häufig etwas fallen lassen, häufen sich Gegenstände nach und nach an. Im Shop lassen sich sowohl neue Items kaufen als auch alte und unbrauchbare verkaufen.

Wenn ihr Dungeon Crawler mögt, erzähle ich euch sicherlich nichts Neues, wie das Gameplay innerhalb einer Etage und wie die Kämpfe aussehen. Ihr bewegt euch aus der Ego-Perspektive vorwärts und könnt euch dabei nur in 4 Richtungen bewegen. Sobald ihr ein Feld vorwärtsgeht, wird jede Bewegung automatisch auf der Dungeon Mini- und Hauptkarte aufgezeichnet, sodass ihr nach und nach das Layout einer Etage erhaltet. Drückt ihr den Y-Knopf, ist die Karte aufgerufen, sodass Verirren eigentlich nicht möglich ist.

Sämtliche Gegner seht ihr anhand eines Totenkopfschädels. Manche wie die Roten stehen an Ort und Stelle während andere sich mit euch bewegen, von euch entfernen oder auch auf Konfrontationskurs sind. Sobald einer berührt wird, startet ein Kampf.

Diese „Eulen-Schlangen“ haben es faustdick hinter den Ohren…

Der läuft klassisch rundenbasiert ab und anhand der Agilität wird bestimmt, wer nach den gewählten Zügen (Angriff, Verteidigung, Skill, Item und Flüchten) an der Reihe ist. Da eure Party aus sechs Charakteren besteht, stehen drei Helden in der vorderen und drei weitere in der hinteren Reihe. Auch eure Feinde stellen sich – bei entsprechender Anzahl – so auf. In eure vordere Reihe sollten starke Kämpfernaturen stehen, da sie auch die meisten Treffer einstecken müssen. In euren zweiten Reihe kommen dann die Heiler, Magier oder Schützen. Eure ausgerüstete Waffe bestimmt auch durch die Reichweite, ob ihr nur die vordere oder auch dahinterstehende Reihe angreifen könnt.

Skills verbrauchen MP, ansonsten müsst ihr auf eure Lebensenergie achten. Fair ist, dass ihr jederzeit durch ein Item, zurück in die Stadt könnt und selbst wenn eure Party stirbt verliert ihr dadurch lediglich etwas Gold. Erfahrungspunkte lassen euch im Level aufsteigen, dazu schaltet ihr durchs Kämpfen separat Skill-Punkte frei, mit denen ihr neue Skills freischaltet oder vorhandene verbessert. Das Besiegen der Endbosse bringen euch zusätzlich weitere Aktionen ein. So seid ihr in der Lage, brüchige Wände einzureißen – wodurch sich auch in alten Dungeons neue Wege auftun -, oder auch im Kampf einen Clan-Skill anzuwenden, der eure gesamte Party für eine Runde einen Bonus gibt. Besonders die Mechanik durch Wände zu brechen, lässt einen Dungeon nicht so starr wirken.

Nicht jede Begegnung im Dungeon will euch ans Leder

Der Dungeon, unendliches Grinden

Die Präsentation des Spieles reißt übrigens in allen Belangen keine Beine aus und könnte wie auch schon einmal bei anderem Vertreter erwähnt, ein 3DS-Spiel mit hoher Auflösung sein. Schade ist auch, dass jede Ebene von der Gebäudestruktur ähnlich ist und sich nur durch eine andere Farbgebung und hier und da anderen feststehenden Objekten unterscheidet. Besser geht’s sicherlich, aber in diesem Genre ist das kein Beinbruch und durch musikalische Untermalung ist das Geschehen durchaus stimmungsvoll.

Was euch dagegen die Stimmung eindeutig vermiesen kann, ist die Grundeinstellung des Spieles, denn ohne heftigen Grind und damit Zeitinvestitionen kommt ihr nicht weiter im Spiel. Zu Anfang habt ihr die Wahl aus den drei Schwierigkeitsgraden Sorglos, Standard und Herausfordernd. Ich begann auf Standard, nur um bereits vor dem ersten Endboss der ersten Ebene auf „Sorglos“ zu wechseln, was ebenfalls ziemlich euphemistisch ist. In Mon-Yu ist es so, dass es sein kann, das bereits einen Raum weiter Gegner auf euch warten, die eure Party mit Leichtigkeit besiegen können.

Die „Lösung“ ist es also fleißig Xp zu sammeln, um im Level aufzusteigen. Nur schränkt euch das Spiel pro Ebene mit einer Level Begrenzung ein. So ist auf Standard das Maximal-Level in der ersten Ebene bei 4, spielt ihr auf sorglos ist die Grenze bei 6. Selbst auf dem höchstmöglichen Level war der erste Bossfight auf der ersten Ebene kein Zuckerschlecken und das setzt sich auf jeder Ebene fort, sodass ihr dickes Fell haben solltet, weswegen der gesamte Titel Mon-Yu (siehe Einleitung) durchaus passend ist.

Fazit:

Mon-Yu ist ein weiterer und sehr langatmiger (durch den langsamen Fortschritt ) Vertreter des Genres, der nicht aus der Masse herausragt aber dennoch grundsolide ist. Die Story ist absolut vernachlässigbar und dadurch, dass ihr eine eigene Party erstellt mit absolut gesichtslosen Charakteren was deren Hintergrund anbelangt, ist eure eigene Motivation lediglich das Kerngameplay zu verfolgen. Es richtet sich an Fans des Genres, eine Empfehlung zum Vollpreis würde ich jedoch nicht aussprechen und dann ebenfalls auch nur, wenn ihr Bock auf einen weiteren Dungeon Crawler habt.

  • Plattform: Nintendo Switch (getestet), PS5
  • Publisher: Aksys Games
  • Entwickler: Experience Inc.
  • Genre: Dungeon Crawler, RPG
  • Spieleranzahl: 1 Spieler
  • Preis zum Start: 44,99
  • Release: 29. September 2023
  • USK-Freigabe: 16

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