Sidescroll-Survival-Horror ist in der heutigen Zeit nichts mehr Ungewöhnliches. Haben Entwickler es doch durchaus geschafft, uns das Gruseln auch in 2D zu lehren. Clea des kleinen Studios InvertMouse gelingt dies ebenfalls. Doch alles der Reihe nach.
In bester Gesellschaft
In Clea übernehmt ihr die Rolle des gleichnamigen jungen Mädchens, die eines Nachts aufwacht und feststellt, dass ihre Eltern und die Dienstmädchen auf wundersame Weise verschwunden sind. Lediglich ihr kleiner Bruder Ed ist an ihrer Seite.
Nachdem ihr einige Räume abgesucht habt, stellt ihr jedoch fest, dass ihr doch nicht so alleine seid, wie zu Beginn angenommen. Einige der Räume werden von sogenannten Chaosdienern heimgesucht. Gelingt es diesen euch am Kragen zu schnappen – heißt es Game Over für euch.
Nach einigen gelesenen Tagebucheinträgen, wird schnell klar, dass eure liebevollen Eltern nicht ganz unschuldig an der Misere sind und das Auftauchen der Chaosdiener durch diverse Experimente verursacht haben.
Also liegt es an euch beziehungsweise Clea das Haus und dessen Räume, einen Gefängnisblock und ein Heckenlabyrinth zu erforschen, um der Sache in den sechs Kapiteln auf den Grund zu gehen.
Clea ist als junges Mädchen nicht gerade dafür gemacht, sich mit Gewalt gegen die Monster zu wehren. Ergo liegt ihre Stärke im Schleichen und Verstecken. Ihr habt dabei die Möglichkeit zu schleichen, oder euch an verschiedenen Orten vor den Gegnern zu verstecken.
Hier solltet ihr euch auf euer Gehör verlassen, da die Gegner oft vor sich hin stöhnen und kichern. Versteckt euch also rechtzeitig und wartet darauf bis die Luft rein ist – um ganz sicher zu gehen, könnt ihr auch durch Schlüssellöcher schauen.
Ist die Luft rein, untersucht ihr die Umgebung nach Items, um Puzzles zu lösen oder durch verschlossene Türen zu kommen. Hier gibt es einige simple Rätsel, wie z.B. die richtige Reihenfolge der Türen in einem Labyrinth herausfinden oder Items miteinander zu verbinden.
Dies ist so ziemlich die Zusammenfassung des Gameplay von Clea. Erforschen, verstecken, erforschen, verstecken. Speichern könnt ihr an verteilten Kuchen, ähnlich zu Resident Evil’s Schreibmaschinen. Leider sind die Kuchen nicht gerade großzügig verteilt, sodass ein Game Over zum Verlust einer großen Gameplaysession führen kann.
Aufgrund der wenigen Gameplay Variationen sind die sechs Kapitel beziehungsweise vier bis sechs Stunden äußerst zäh. Ihr seid unentwegt dabei, euch zu verstecken und abzuwarten bis die Luft rein ist. Es ist anstrengend und nervenaufreibend, aber manchmal möchte man einfach nur Fortschritte machen, irgendeinen Fortschritt, und zwar ohne die gleichen Abläufe immer und immer wieder.
Grafik & Sound
Clea reißt optisch bei weitem keine Bäume aus. Der Anime-inspirierte Look hat sicher seine Fans, wirkt aber aufgrund der spartanischen Animationen und der kargen Umgebung oft billig. Zumindest ist er sauber und übersichtlich, sodass ihr keine wichtigen Items übersehen könnt oder euch Gegner überraschen (gesetzt dem Fall ihr seid vorsichtig). Andere 2D-Horrorspiele wie Coma oder Yomawari: Midnight Shadows haben das wesentlich besser umgesetzt.
Der Soundtrack bietet ein paar nette Melodien und sonst nur bedrohliches Gedröhne.
- Plattform: Nintendo Switch (getestet), Xbox One, Microsoft Windows
- Publisher: InvertMouse, Sekai Project
- Entwickler: InvertMouse
- Genre: Horror
- Spieleranzahl: 1
- USK: 16
- Release: 30. Oktober 2020
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
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