Auch wenn ich mich jedes Jahr aufs Neue darüber wundere: Auch 2019 konnte die gamescom in Köln ein leichtes Plus sowohl bei den Fachbesuchern als auch normalen Besuchern vorweisen. So strömten vom Zeitraum vom 20. Bis 24. August 373.000 Besucher aus über 100 Ländern zur Messe, darunter befanden sich 31.300 Fachbesucher. Auch wir waren am Fachbesucher und Pressetag vor Ort und durch die Hallen geschlendert und haben einige Bilder gemacht, die ihr im Artikel veröffentlicht seht.
Gewohntes und neue Anreize
Neben der Messe an sich fand wie in den Jahren zuvor an drei Standorten in Köln das gamescom Festival statt. Bis zum 25. August 2019 hieß es auf dem Neumarkt, dem Rudolfplatz und dem Hohenzollernring: Bühne frei für Games, Music und Street Food. Die gamescom ist also in dem Sinne viel mehr als nur der Messestandort, sodass auch Leute damit in Berührung kommen, die mit Games wenig am Hut haben, aber so vielleicht das Interesse an der Materie geweckt wird.
Hier ein paar Fakten zur Messe:
Digitale Reichweite:
2019: mehr als 100 Millionen Videoabrufe weltweit (weiter stark steigend)
Besucher vor Ort:
2019: 373.000
2018: 370.000
davon Fachbesucher:
2019: 31.300
2018: 31.200
ausstellende Unternehmen:
2019: 1.153, Auslandsanteil rund 70 Prozent
2018: 1.037, Auslandsanteil 70 Prozent
Fläche:
2019: 218.000 m²
2018: 201.000 m²
Gänzlich neu und zum ersten Mal stattgefunden hat die gamescom Opening Night. Eine Art Eröffnungszeremonie, in denen die Aussteller neues zu ihren Spielen zeigen konnten. Moderiert wurde die Veranstaltung von Geoff Keighley, den ihr vielleicht auch von den Games Awards kennt. Die diente auch hier als großes Vorbild, was die Art und Weise angeht. Für das erste Mal war die Opening Night eine gelungene Sache und zudem eine gute Idee, die Messe mit so einem Event, dass Live gestreamt und damit weltweit verfolgt werden kann zu initiieren. Eine Sache, bei der man sich dann fragt, wieso die Koelnmesse nicht schon vorher auf diese Idee gekommen ist. Luft nach oben ist natürlich auch noch vorhanden.
Vieles hängt von den Ankündigungen ab und auch wenn die gamescom die wichtigste Verbrauchermesse für Computer und Videospiele ist, ist sie noch weit davon entfernt, dass dort die größten Ankündigungen gemacht werden. Natürlich liegt das daran, dass im Juni die E3 stattfindet und im September die Tokyo Game Show, auf der dann die japanischen Hersteller vieles neu ankündigen. Dennoch sollte es das Ziel sein, ein paar dickere Fische in Sachen Ankündigungen ans Land zu ziehen. So war jetzt beim ersten Mal viele nette Kleinigkeiten dabei, aber nichts, was den Zocker vom Hocker haut, erst recht nicht, wenn er mit dem Highlight der Show Death Stranding von Hideo Kojima (der wie ein Gott auf der Bühne gefeiert wurde) wenig anfangen kann.
Auch sollte es das Ziel sein, der Opening Night ein komplett eigenes Gesicht zu verpassen, denn so wirkte es so, als wenn das Ganze an jedem beliebigen anderen Ort hätte stattfinden können. Also zeigt bewusst den Videospielstandort Deutschland, zeigt, was die Stadt Köln, was die Messe zu bieten hat und wie viel Engagement dahintersteckt auch seitens der Besucher.
Mein Rundgang begann wie im Vorjahr auch in Halle 8. Ach ja, Activision Blizzard, eines der Zugpferde war (bis auf das neue Call of Duty auf dem PlayStation Stand) nicht vertreten und dennoch wurde der Besucherrekord erreicht, was unterstreicht, dass die Messe weiterhin Potential nach oben hat, was das Wachstum anbelangt. Nächstes Jahr könnte die Hürde jedoch groß werden, da zum Zeitraum der gamescom 2020 vom 25. August, bis Samstag, 29. August die Sommerferien in NRW bereits vorbei sind.
Was euch beim Betrachten der Fotos sicherlich auffallen wird ist, dass neben Neuheiten das Bild vor allen von Service Games mit teils gigantisch großen Ständen geprägt ist. Sei es nun World of Tanks, Final Fantasy XIV, Destiny 2 oder Apex Legends. Alles keine neuen Spiele, aber mit riesen Fangemeinden und damit auch ein Besuchermagnet. Es ist die Vielfalt, wodurch die Messe punktet. Das gilt dann vor allem auch für die Merchandise Hallen 5 mit Cosplay Village und die Hallen 10. Allen voran hier der Retro Bereich und die Indie Arena Booth, die ebenfalls Jahr für Jahr anwachsen. Auch sportlich kann man sich hier betätigen wie die Bilder zeigen. Das tolle am Retro Bereich und erst Recht in der Indie Booth ist, das man dort direkt mit den Machern, den Entwicklern in Kontakt treten kann, was sonst nur hauptsächlich im Business Center der Fall ist, wenn dort Präsentationen stattfinden.
Es ist ein deutlicher Unterschied, ob man direkt mit einem Entwickler sprechen kann, als mit einem Promoter, der nur das Spiel erklärt.
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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