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Homefront The Revolution

Nach der Pleite von THQ übernahm Deep Silver die Federführung der Homefront Marke und gab die Entwicklung des Nachfolgers Homefront The Revolution in die Hände der Dambusters Studios. Der erste Teil steckte bereits voller guter Ideen, die jedoch nicht sauber umgesetzt wurden. Wir können also nur die Daumen drücken, dass das britische Studio mit „Revolution“ ihr Können beweisen konnten.

Die USA in Schutt und Asche

Wir befinden uns im US-Staat Philadelphia wenige Jahre in der Zukunft. Die USA befindet sich im Krieg mit Nordkorea, die dank einem Elektronikunternehmen zur absoluten Supermacht aufsteigen, da ihre Elektronik dafür sorgt, dass das gesamte Militär der USA in die Knie geht. Nun kämpfen amerikanische Rebellen gegen die nordkoreanischen Invasoren und ihr seid ein Teil davon.

Homefront The Revolution

Homefront The Revolution

Als Teil der Widerstandsbewegung liegt es an euch, die Nordkoreaner zurückzutreiben und Stützpunkte einzunehmen. Leider fällt wie schon beim Vorgänger sehr schnell auf, das die Ideen gut sind, die Ausführung jedoch nicht. Wir steuern mit Ethan Brady einen typischen Call of Duty / Battlefield-Helden ohne jegliches Charisma oder Charakter. Ohne groß die Missionen und Vorhaben in Frage zu stellen, tötet er sich durch Horden von Gegnern und erfüllt seinen Auftrag. Bei all dem Potential, den die Geschichte bietet, wird nichts wirklich aufgegriffen, um eine dichte Atmosphäre zu schaffen.

Gut umgesetzt ist die Umgebung. All die Schlauchlevel-Egoshooter der letzten Jahre bieten wenig Freiheiten. „Homefront“ macht dies mit seiner „Open-World“-Umsetzung etwas besser. Philadelphia ist der Schauplatz des Spiels und unterteilt in acht verschiedene Distrikte. In diesen könnt ihr euch jederzeit frei bewegen und die Umgebung erkunden. Dort gibt es neben der Hauptgeschichte auch Sidequests und Ausrüstung zu finden und erledigen.

Um besser gegen die Nordkoreaner gewappnet zu sein, braucht ihr Geld. Damit könnt ihr euch bessere Waffen kaufen und weitere Ausrüstung. Diese solltet ihr euch so schnell wie möglich holen, da es viele Außenposten gibt, die es zu erobern gilt. Je mehr dieser Posten eingenommen sind, desto weiter drängt ihr den Gegner zurück.

Ist die Basis des Gegners nicht erobert, ist es für euch auf den Straßen durch die zahlreichen Patrouillen wesentlich gefährlicher. Um den Widerstand in einem Distrikt auf 100 % zu bekommen, seid ihr gezwungen sämtliche Nebenaufgaben und Basen abzuarbeiten.

Stürmt ihr nämlich blindlings in eine gegnerische Basis, verliert ihr schneller euer Leben als euch lieb ist. Dies führt zu einem Rücksitzpunkt, der meist in einer eurer sicheren Stützpunkte ist und weit weg von eurem Kampfplatz sein
kann.

So interessant der Ansatz auch klingen mag, leider ist die Idee auch hier wieder nur halbgar ausgeführt worden. Das Spiel zwingt euch vorsichtig vorzugehen – dies allerdings ohne jegliche Spielmechanik oder Leveldesign. Viele Bereiche sind weitläufig und bieten wenig Platz sich irgendwo zu verstecken. Des Weiteren bringt euch die Möglichkeit zu schleichen so gut wie gar nichts und die Fähigkeit sich in Deckung zu begeben und dahinter hervorzublicken, fehlt gänzlich. Schnell werdet ihr entdeckt und betet, das euch die Flucht gelingt und euch nicht zu viele Kugeln erwischen.

Falls ihr auf freundliche NPCs trefft, könnt ihr diese per Knopfdruck rekrutieren und an eurer Seite kämpfen lassen.

Eure Spielerfahrung kann sich von Distrikt zu Distrikt unterscheiden. Betretet ihr eine rot markierte Zone, wartet eine große Herausforderung und eine Menge Gegner auf euch. Patrouillierende Luftschiffe und Drohnen scannen die Umgebung nach Feinden ab und schicken euch Soldaten schneller auf den Hals als euch lieb ist.

In der Umgebung gibt es so einiges zu entdecken und die Distrikte unterscheiden sich auch optisch etwas, jedoch nicht genug um wirklich interessant zu sein, oder große Abwechslung zu bieten. Viele Industriegebiete und zerbombte Straßen warten darauf, von euch erkundet zu werden. An einigen Stellen trefft ihr auch etwas belebtere Gegenden in denen sich die Widerstandskämpfer gesammelt haben und ihrem Alltag nachgehen.


Mit Gadgets gegen die Unterdrücker

Damit der Aufstandsalltag nicht nur in schnödes Geballer ausartet, haben sich die Entwickler einige Spielereien für euch ausgedacht. Mittels einem ferngesteuerten Modellauto könnt ihr den Gegner sabotieren und sowohl diese als auch Fahrzeuge in die Luft sprengen. Ein Teddybär kann Soldaten ablenken und ebenfalls in einem Feuerball aufgehen. Dank Hacking-Tools können lästige Überwachungskameras ausgeschaltet und verschlossene Türen geöffnet werden.

All diese schönen Spielzeuge lassen sich in Waffenschränken erstehen oder mit einigen Einzelteilen selbst zusammenschrauben.

Neben der Hauptkampagne können 2 Spieler den Koop-Modus von „Homefront Revolution“ ausprobieren. Diese sechs Missionen laufen unabhängig vom Storymodus und lassen sich in gut 2 Stunden durchspielen. Generell ist der Modus eine nette Dreingabe kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass euch nicht viel geboten wird und das Spiel generell wenig Fleisch auf den Rippen hat.

Grafik & Sound

„Homefront: The Revolution“ hat große Probleme auf der technischen Seite. Häufige Bugs, eine sehr instabile Framerate und weitere kleine Kinderkrankheiten sorgen für wenig bis keinen Spielspaß. Die Ideen, die im Spiel stecken, sind durchdacht aber nicht ausreichend umgesetzt worden. Da kann auch Komponisten-Legende Graeme Norgate mit seinem hervorragenden Soundtrack nichts daran ändern. Gleich zu beginn wird sein Einfluss spürbar, da die Tracks stark an „Perfect Dark“ oder „Time Splitters“ erinnern.

  • Plattform: PlayStation 4, Xbox One, PC
  • Publisher: Deep Silver
  • Entwickler: Dambuster Studios
  • Genre: Ego-Shooter
  • Release: 13. Mai 2016
  • USK-Freigabe: 18

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