Im kalten Winter des Jahres 1998 entließ Nintendo einen jungen Hylianer in die Welt, um diese vor dunklen Mächten zu befreien.
Die Rede ist natürlich vom bekanntesten Charakter in grün – Link, der ein weiteres Mal hinauszog, Hyrule und Zelda vor dem Bösen zu retten.
The Legend of Zelda Ocarina of Time überwand nicht nur die Grenzen der Zeit, sondern auch die Grenze der zweidimensionalen Darstellung. Bereits auf der E3 1996 kamen die Fans in den Genuss eines Trailers in dem Link (damals noch in altem AlttP Design) durch Hyrule wanderte, eine Schattenkopie bezwang und schließlich das Triforce fand. Neben diesem Trailer machte anschließend vor allem ein bestimmter OoT-Trailer von sich reden. Nicht nur durch die optische Pracht ,sondern auch durch die musikalische Untermalung von Marc Russels – The Deep, ist der Trailer heute noch in aller Munde und genießt Kultstatus unter den Fans. Nintendo wollte mittels dieses Liedes das “Feeling everything”-Motto nochmals betonen.
Every Game has a Story, but only one is a legend… noch bevor Leben den Planeten erfüllte und die Welt ihre jetzige Form annahm, stiegen drei Göttinnen auf das Land Hyrule herab. Es waren Din, die Göttin der Kraft, Nayru, die Göttin der Weisheit und Farore, die Göttin des Mutes.
Din breitete die Arme aus, vereinigte die Urkräfte alles Seins und erschuf die Welt in ihrer neuen Form. Danach ergoss Nayru ihre Seele über dem Planeten, um der Welt ihre Weisheit und die Gesetze des Geistes zu offenbaren. Farore hauchte dem Planeten schließlich den Odem des Lebens ein und erschuf alle Geschöpfe dieser Welt.
Nach vollendeter Schöpfung fuhren die drei Göttinnen gen Himmel und hinterließen das heilige Triforce. Seit jener Zeit gilt das Triforce als Symbol der göttlichen Vorsehung. Der Ort, an dem das Triforce ruht, ist das geheiligte Land. Demjenigen, dem es gelingt, das Triforce zu erlangen, wird eine unvorstellbare Macht zuteil. Eine Macht, die es ermöglicht, die größten und kühnsten, aber auch die kaltherzigsten und habgierigsten Wünsche wahr werden zu lassen.
Fern am Horizont bahnt sich eine große Gefahr für das Königreich Hyrule an: Der finstere Ganondorf, Anführer der Gerudo-Kriegerinnen, strebt nach dem Triforce. Den düsteren Krieger aus der Wüste dürstet es, Herrscher über Hyrule zu werden und das Land nach seinen dunklen Vorstellungen zu gestalten…
Doch tief im Wald erkennt der wachende Deku-Baum die drohende Gefahr und schickt die kleine Fee Navis aus, den auserwählten zu sich zu bitten. Dieser ist die einzige Person, die Ganondorfs Pläne verhindern kann. Die Rede ist von einem kleinen jungen namens Link, der bei den Kokiri unter dem Schutz des Deku-Baumes lebt. Ein kleiner belächelter Junge, der bisher der einzige bei den Kokiri ohne Fee ist…
Seit langem schon wird Link jede Nacht von einem schrecklichen Alptraum geplagt. Dort sieht es sich in einer finsteren Nacht vor den Toren eines großen Schlosses. Über die Zugbrücke entfliehen ein kleines Mädchen und ihre Amme in die stürmische Dunkelheit. Dicht hinter ihnen werden sie von einem grausamen schwarzen Reiter verfolgt – und Link bleibt der verängstigte Blick des kleinen Mädchens in Erinnerung, die ihm etwas zurufen wollte…
Das Schicksal der Welt liegt in den Händen dieser Schlafmütze?
Link erwacht aus seinen Träumen und eine kleine Fee namens Navi schwirrt ihm um den Kopf herum und bringt Link auf den schnellsten Weg zum Deku Baum den Beschützer des Waldes.
Doch bevor ihr zu diesem gelangt, müsst ihr euch zuerst ein Schwert und ein Schild besorgen, ansonsten lässt euch Mido, der Chef der Kokiris nicht passieren.
Habt ihr die rollenden Steine passiert und genug Rubine gesammelt, kann es endlich los gehen.
Beim Deku Baum angekommen, bittet ihn dieser den Fluch, der auf ihm lastet, zu brechen und das Böse in seinem Inneren zu besiegen. So betritt Link das Innere des Baumes, dass zugleich auch das erste Dungeon des Spiels ist.
Bis auf Dekus und Skulltulas warten in diesem Tutorial auch der erste Dungeon Boss auf euch. Ghoma.
Diese Riesenspinne genügen ein paar Schläge aufs Auge, bevor diese den Geist aufgibt und euch den Herzcontainer überlässt. Mit den letzten Atemzügen händigt euch der Deku Baum den Kokiri Smaragd aus, den ein dunkler Zauberer verlangt hatte, bevor er ihn verfluchte.
Nun liegt es an euch Prinzessin Zelda zu finden und Hyrule zu retten.
Eine neue Welt
So verlasst ihr mit Schwert und Schild im Gepäck das erste Mal in eurem Leben das Kokiri Dorf. In der Hyrule Steppe angekommen, wird erst einmal klar, wie groß das Spiel für damalige Verhältnisse wirklich war. Von weitem konnte man bereits den Todesberg der Goronen oder das Schloss von Prinzessin Zelda erblicken.
Das große Feature des Spiels ist der Wechsel zwischen dem jungen und dem sieben Jahre älteren und erwachsenen Link. Mittels Masterschwert und dem Tempel der Zeit, kann Link beliebig oft zwischen den Zeiten hin und her reisen.
Dies beeinflusst nicht nur eure Umgebung drastisch (der Marktplatz wird zur Zombie verseuchten Todeszone usw.), sondern auch die Items, die ihr verwenden könnt.
Der junge Link ist zu schwach für den Goronenhammer, den Enterhaken oder Pfeil und Bogen während dem erwachsenen Link die Nutzung von Bumerang oder der Schleuder verwehrt bleibt.
Revolutionär für die Nutzung der Items war die damalige Einführung des „Target Locks“. Durch Druck auf den Z-Knopf konnte Link nun Gegner oder Ziele ganz bequem anvisieren und verlor sie nie aus den Augen. Dank des Lock-Ons war es den Entwicklern möglich, ein dynamisches 3D-Kampfsystem zu entwickeln, das Link zu einem agilen Schwertkämpfer machte. Auch Puzzles wurden damit wesentlich abwechslungsreicher gestaltet.
Im Vergleich zum letzten Zelda Konsolen Abenteuer – „A Link to the Past“ hat unser spitzohriger Held neben bekannten Items wie dem Enterhaken oder dem Hammer noch einige neue Ausrüstungsgegenstände erhalten. Dank der Zoraschuppe kann Link nun für eine bestimmte Zeit tauchen und in Kombination mit der blauen Zorarüstung und den Eisenstiefeln sogar unter Wasser atmen und laufen.
Mit dem Spiegelschild können nicht nur Angriffe sondern auch Licht reflektiert werden, was besonders in Puzzlesegmenten in späteren Dungeons spannend wird.
Ein großes neues Feature war das Reiten auf einem Pferd. Seit „Ocarina of Time“ ist euer treues Pferd Epona kaum noch wegzudenken und nur durch andere „Fortbewegungsmittel“ aufgrund des Settings ersetzt worden. Dank Epona könnt ihr euch wesentlich schneller fortbewegen und so auch zeitbemessene Aufgaben wie das Big Gorno-Schwert besser erledigen. Epona steht, nachdem ihr sie von der Lon-Lon Farm befreit habt, sowohl dem jungen als auch dem erwachsenen Link zur Verfügung.
Der böse Magier Ganondorf
Insgesamt gibt es zehn Labyrinthe, die Link erkunden muss, um den Tempel der Zeit zu öffnen, die sieben Weisen und schließlich Zelda zu befreien.
Diese wurde nämlich vom dunklen Magier Ganondorf entführt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Serie sehen wir ihn in seiner menschlichen und nicht schweine-ähnlichen Form (zumindest zu Beginn ;)). Dieser großgewachsene rothaarige Mann stammt aus der Wüste des Gerudovolkes. Die Legende sagt, dass nur alle 100 Jahre ein Mann unter ihnen geboren wird.
Nachdem Link den Tempel der Zeit öffnet, reißt sich Ganondorf das Triforce der Stärke unter den Nagel und stürzt ganz Hyrule ins Chaos. Selbstredend das ihr nun mit Hilfe der sieben Weisen das Land retten müsst. Um jedoch die Hilfe dieser in Anspruch zu nehmen, müsst ihr sie aus den Klauen der Bestien befreien, die sie in den Dungeons gefangen halten.
Auch hier hat Nintendo wieder jede Menge Kreativität bewiesen und die Bosskämpfe den jeweiligen Items angepasst die ihr findet. Im Waldtempel findet ihr Beispielsweise den Bogen, diesen verwendet ihr anschließend gegen Phantom-Ganon um auf eines der drei Gemälde zu schießen, aus dem er springt.
Grafik & Sound
Als das neue Zelda-Spiel erstmals vorgestellt wurde, sah Link noch lange nicht so aus wie im finalen Spiel. Erst durch die Einwände einer Ehefrau eines Nintendomitarbeiters generalüberholte man Links Aussehen und gestaltete ihn attraktiver. Die Entwickler hatte zu Beginn noch überhaupt keine Ahnung ob das Nintendo 64 dazu fähig war, solch eine riesige Spielewelt darzustellen. Man spielte für eine lange Zeit mit der Idee es ähnlich wie „Super Mario 64“ aufzubauen und anhand von Gemälden zwischen den verschiedenen Locations hin und herzuspringen. Ein Überbleibsel aus dieser Zeit sind diverse Elemente aus dem Waldtempel und dem Phantom-Ganon Kampf. Als es schließlich doch möglich war eine riesige Spielewelt darzustellen, erschufen die Entwickler das Hyrule das wir nun kennen.
Für damalige Verhältnisse hatte man solch eine frei begehbare Welt noch nie zuvor gesehen. Es regnete unzählige Game of the Year Awards und das nicht zuletzt aufgrund der imposanten Optik und des genialen Sounds. Manche behaupten der Soundtrack von „Ocarina of Time“ wäre Koji Kondos bestes Werk. Da können wir uns eigentlich nur anschließen, auch wenn der Mann vor und nach diesem Spiel weitere geniale Tracks komponiert hat.
Ebenfalls von „Ocarina of Time“ etabliert ist die Art wie Charaktere „sprechen“. Wir setzen das Wort bewusst in Anführungszeichen da es wohl eher Laute sind als wirkliche Worte. Link ist, abgesehen von diversen Ausrufen und Schreien komplett stumm. Alle anderen Charaktere im Spiel verfügen über vertonte Sprechblasen. Diese beschränken sich allerdings auf Ooohs, AAAhs, Schreie und Gelächter.
Extras und Zensur
Seit dem Release im Jahre 1998 hat Ocarina of Time so einige Plattformen und Revisionen gesehen. Nintendo hat das Spiel inzwischen unzählige Male neu aufgelegt, sodass es keine Entschuldigung gibt es nicht zu spielen. Das Spiel ist im Wii-Shop also Download zu haben, wurde mit einem 60 Hz. Modus auf die Wind Waker Bonus Disc gepackt, ist auf der Zelda-Collectors Edition verfügbar oder als Remake auf dem Nintendo 3DS. Alle neueren Versionen Verfügen dabei über die „Master Quest“. Eine ursprünglich für das gefloppte Addon „Nintendo 64 DD“ geplante, härtere Quest inklusive Dungeoneditor. Der Editor hat es zwar nicht ins Spiel geschafft aber dafür die komplett überarbeitete Version von „Ocarina of Time“.
Bereits auf dem Nintendo 64 hatte Nintendo angefangen einige Kleinigkeiten am Spiel zu verändern. So findet ihr nur in der 1.0 Erstauflage des Spiels den Originaltrack des Geistertempels. Dieser verfügte nämlich über islamische Gebete und wurde entfernt um Muslime nicht zu beleidigen. Einen ähnlichen Grund hatte Nintendo, als sie das Sichelmond- und Sternsymbol des Spiegelschilds veränderten. Die Erstauflage ist auch die einzige Version in der Ganon rotes Blut spuckt und blutet, in allen anderen Versionen ist es grün.
- Plattform: Nintendo 64
- Publisher: Nintendo
- Entwickler: Nintendo
- Genre: Action-Adventure
- Release: 15. Dezember 1998
- USK-Freigabe: 6
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
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