Mit „Awakening“ erschien der nunmehr 13. Teil der Fire Emblem-Reihe am 19. April 2013 für den Nintendo 3DS. Am gleichen Tag erschien das Spiel auch in Japan, nur war es genau ein Jahr früher. Ob sich das Warten auf den Titel gelohnt hat, erfahrt ihr in unserem Test.
Ein namenloser Held
Zu Beginn liegt es an euch einen Charakter zu erschaffen. Dabei wählt ihr das Geschlecht aus und bestimmt rudimentäre Eigenschafen wie die Haarfarbe und verpasst schließlich eurer Spielfigur einen Namen. Zunächst wird eine Videosequenz gezeigt, mit der ihr vermutlich wenig anfangen könnt, dennoch handelt es sich hierum um eine Schlüsselszene der Geschichte. Daraufhin findet sich eurer Avatar anscheinend bewusstlos auf einer Wiese wieder. Chrom der Prinz des Königreiches Ylisse und seine Gefährten, helfen euch aber nach eurer Entdeckung wieder auf die Beine. Des eigenen Gedächtnis beraubt, schließt ihr euch der Gruppe an. Gefahr droht aus dem Nachbarreich Plegia. Sie lassen die Säbel rasseln und planen einen Angriff auf Ylisse und die Ermordung ihrer Erhabenen Emmeryn, Chroms älterer Schwester.
Dazu gesellt sich ein mysteriöser Schwertkämpfer, der sich Marth nennt, also genau den gleichen Namen besitzt, wie der legendäre Held aus der Vergangenheit (Marth, Held aus Teil 1 und 3). Nicht zu vergessen, dass eurer rätselhaftes Schicksal ebenfalls geklärt werden sein will.
Auch wenn die Geschichte, das typische Szenario Gut gegen Böse aufweist, wird sie in den 26 Kapiteln nie langweilig, dafür sorgen die überzeugenden Charaktere und ein paar überraschende Ereignisse.
Die große Neuerung
Die Fire Emblem-Serie zeichnete sich vor allem durch einen Aspekt aus, nämlich das gefallene Kameraden auch wirklich tot sind und nicht wieder zurückkehren. Manchen Leuten gefiel dieser Umstand, da er zum Spiel gehört wie Salz auf Pommes, anderen jedoch empfanden es als sehr frustrierend und hart. Mit Awakening stellt Entwickler Intelligent Systems nun beide Lager zufrieden. Denn ihr wählt zu Beginn nicht nur den Schwierigkeitsgrad aus, sondern auch, ob eure Mistreiter entweder sterben oder nur beim Verlust ihrer Körperkraft bis zum nächsten Gefecht aussetzen. Da ich mich aufgrund des Spielens der Vorgänger als erfahrenen Spieler einstufte, habe ich gleich auf schwer und mit einen immerwährenden Tod für Gefallene Recken begonnen und hatte bis zum Ende eine anstrengende Zeit. Zwischendurch wäre der 3DS an die Wand geworfen wurden, wenn die Vernunft nicht doch noch in die Quere gekommen wäre. An sich hätten wir es hier mit einem starken negativen Kritikpunkt zu tun, da man jedoch trotzdem weiterspielen möchte, beweist, welche Qualität es besitzt.
Spielablauf
Bevor es ins Eingemachte geht, (nein es geht nicht um eine Dose Ravioli, sondern um das Kampfsystem) ein paar Worte zum Ablauf. Ihr steuert Chrom über die Weltkarte und wählt so neue Kapitel an. Neben der Mainquest, existieren auch Sidequests, von denen einige jedoch erst „geboren“ werden müssen. Die Geschichte wird dabei häufig durch Zwischensequenzen in Spielegrafik erzählt, was gegenüber den reinen Standbildern der Vorgänger ein Fortschritt ist. Leider wirken die Laufanimationen doch sehr unrund und als Spieler wundert man sich vor allem über die arg kleinen Füße der Figuren. An bestimmten Punkten bekommt ihr auch Videosequenzen zu sehen, die im Vergleich richtig gelungen sind. Schade ist aber, dass sie nicht allzu häufig auftreten.
Nach Beendigung eines Levels, kann an diesem Ort ein Händler aufgesucht werden, um neue Waffen/Gegenstände zu kaufen und zu verkaufen. Dafür wird natürlich Geld benötigt, das erhaltet ihr in Schatztruhen oder durch besiegte Gegner, die einen Sack Gold bei sich tragen. Manchmal tauchen in bereits absolvierten Missionen wieder Schwergen auf, diese können dann in einem Gefecht ebenfalls bekämpft werden. Diese Möglichkeit sollte genutzt werden, um so die Kasse zusätzlich zu füllen und vor allem eure Heroen zu trainieren. Per Druck auf den X-Knopf wird das Menü aufgerufen. Hier verwaltet ihr zum Beispiel euer Inventar, speichert euer Spiel oder nutzt die „Drahtlos“-Funktionen.
Hier stehen euch weitere Optionen zur Verfügung. Im „StreetPass-Team“ erstellt ihr euch eine virtuelle Visitenkarte und ein Team zusammen, dass an andere Leute mit Fire Emblem Awakening verschickt wird, denen ihr auf Straße begegnet. Das Team tritt dann auf der Weltkarte in Erscheinung. In der Bonuskiste erwarten euch legendäre Helden, Bonusitems und Bonuskarten, also neue Missionen. Alle diese Inhalte sind kostenlos.
Außerdem befindet sich auf der Weltkarte noch das Dimensionstor. Dort ist es möglich, neue Missionen (auch mit bekannten Helden alter Fire Emblem Teile) zu kaufen. Aber selbst ohne Erweiterung durch kostenpflichtige Inhalte seid ihr eine Zeitlang beschäftigt. Ich hatte eine reine Spielzeit von rund 46 Stunden. Wären die vielen Fehlversuche (Neustart sobald jemand gestorben ist) mit einberechnet, würde die Dauer sicherlich das doppelte betragen.
Seite an Seite in die Schlacht, bis der Tod euch scheidet
Herzstück des Spieles sind seit eh und je die strategischen Kämpfe. Wie gehabt sind die Schauplätze in Quadratfelder eingeteilt, auf denen die Einheiten bewegt werden. Auch ist das Waffendreieck allgegenwärtig (Schwerter haben einen Vorteil gegenüber Äxten, Äxte über Lanzen und Lanzen über Schwerter).
Bevor eine Mission gestartet wird, müsst ihr euch für eine Kampftruppe entscheiden und solltet eure Gegner und die Landschaft in Augenschein nehmen. Welche Arten von Gegnern sind unterwegs, wie sieht deren Bewaffnung aus und wie reagiere ich entsprechend darauf? Bietet das Terrain Felder wie eine Festung, wodurch ich eine bessere Verteidigung erlange, sobald ich drauf stehe? Wer bereits zu Beginn sorgfältig plant, der kann sich ein paar Probleme vorher aus dem Weg schaffen. Alles vorhersehbar ist allerdings nicht alles. Das werdet ihr dann zu spüren bekommen, wenn der Feind Verstärkungstruppen erhält und euch dann schlimmstenfalls an eurer schwächsten Flanke empfindlich treffen.
Ein anderes „erfreuliches“ Erlebnis ist es, wenn ihr wider Erwarten einen kritischen Schlag abbekommt, der eure Einheit niederstreckt. Von daher müssen fast die meisten Missionen mehrmals gespielt werden, bis all ihre Gemeinheiten ans Tageslicht gekommen sind. Auch ist es ratsam, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Künstliche Intelligenz gegen euch agiert. Eine goldene Regel ist, Einheiten mit einer geringen Abwehr niemals in Reichweite des Feindes stehen zu lassen. Fairness existiert hier nämlich nicht, die Schwachen werden immer zuerst attackiert.
Um dennoch einen Heiler an der Front wirken zu lassen, existiert eine hilfreiche Funktion: Das Kombinieren von Einheiten. Das bringt viele Vorteile mit sich. Wird eine Figur durch andere unterstützt, erhält sie Boni in den Statuswerten, sodass sie stärker ist als zuvor, was wiederum bedeutet, dass Gegner effektiver besiegt und Schläge besser weggesteckt werden. Durch dieses Feature erhalten die Kämpfe zusätzlich an Tiefe und das Kombinieren verschiedener Typen macht Spaß.
Wer Seite an Seite oder durch die Kombination zusammenkämpft, lässt die Beziehungen zwischen den Figuren steigern. Je öfter die gleichen Einheiten sich gegenseitig helfen, desto höher wird der Unterstützung-Rang. Eure Supporter geben euch Kampfboni, greifen häufig mit an und helfen euch auch bei der Abwehr. Abseits des Gemetzels könnt ihr euch bei jedem neuen Rang einen Dialog zwischen den Figuren ansehen. Männlein und Weiblein können sogar ihre Beziehung bis zu einem S-Rang steigern. Die Bezeichnung ist nichts neues, aber hier steht das „S“ durchaus für Sex. Ihr seid also der Strippenzieher und entscheidet, wer sich vermählen soll und dann auch ein Kind bekommt. Durch einen Sprössling werden dann neue Sidequest freigeschaltet. Das klingt jetzt sehr eigenartig, da wir aber Rücksicht auf die Story nehmen, wird an dieser Stelle nicht mehr verraten.
Zudem ist es wichtig den Touchscreen des 3DS im Auge zu behalten. Ohne ins Detail zu gehen (das würde den Rahmen hier sprengen) werden dort alle wichtigen Informationen, die benötigt werden, angezeigt. Klickt euch einfach mal durch und ihr werdet viel wissenswertes erfahren. Aber auch der obere Bildschirm dient als Hilfe, sodass ihr immer darüber Bescheid wisst, wie viel Energie dem Feind oder euch abgezogen wird oder auch was für Effekte manche Waffen besitzen. Im Ingame Menü ist es möglich, sämtliche Tutorials nachzulesen und in den Optionen lassen sich viele Spieleinstellungen vornehmen, inklusive das Ausschalten aller Kampfanimationen. Es werden also kaum Wünsche offen gelassen.
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April 2013 |
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freigegeben ab 12 Jahren |
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
[…] Dem Kampfsystem, das Sega „Blitz“ getauft hat. Anders als in anderen Taktikrollenspielen wie „Fire Emblem: Awakening“ bewegt ihr eure Einheiten nicht simpel über ein Gitternetz, sondern bewegt die Spielfiguren in der […]