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Shuko Murase Interview – Ergo Proxy – ITFS 2007

Auf dem Internationalen Trickfilm Festival 2007 hatten wir die Chance mit dem bekannten Regisseur Shuko Murase zu sprechen der unter anderem für Ergo Proxy, Street Fighter, Final Fantasy 9 und Witch Hunter Robin verantwortlich ist.

GG: Vielen Dank das Sie etwas Zeit für uns gefunden haben. Stellen Sie sich doch bitte unserer Community vor.

Shuko Murase: Hallo an alle Leser mein Name ist Shuko Murase.
Ich bin sowohl als Regisseur als auch als Designer in verschiedenen Projekten im Bereich Anime & Videospiele tätig gewesen.

GG: Nennen Sie uns doch ein paar Ihrer Projekte

Shuko Murase: Nun ich war für Gundam Wing als Charakterdesigner und Animationskünstler zuständig.
Auch für Street Fighter (Anime) war ich als Designer verantwortlich.
Neben den Anime habe ich auch an Videospielen gearbeitet.
Die Charaktere aus dem Final Fantasy Film „Spirit Within“ und aus Final Fantasy 9 stammt von mir. Mein letztes Werk war Witch Hunter Robin.
GG: Ihr aktuelles Projekt ist Ergo Proxy, ein mysteriöser Sci Fi Thriller, bei dem Sie als Regisseur zuständig waren. Erzählen Sie uns doch ein bisschen davon.

Shuko Murase: Es spielt in einer fernen Zukunft in der es um eine Stadt geht die auf den ersten Blick friedlich erscheint.
In dieser Welt leben Vincent Law & Re-l Mayer . Die Hauptcharaktere von Ergo Proxy.
Beide spielen verschiedene Rollen. Beide jedoch haben Zweifel an dieser Stadt. Als Vincent aus dem Komplex flieht und sie von außen sieht, fällt ihm erst auf wie diese Stadt eigentlich aufgebaut ist. Sie hat eine strikte totalitäre Struktur die von einem korrupten Regime geführt wird.
Daraufhin beschließen beide dieses zu zerstören. Sie hinterfragen die Motive der Regierung und nach und nach bröckelt die Fassade dieser scheinbar perfekten Stadt.

GG: Wie lange betrug die Entwicklungszeit des Anime? Sprich von der ersten Idee oder Skizze bis zum finalen Produkt das wir gerade gesehen haben?

Shuko Murase: Also wir haben recht lange gebraucht. Von der ersten Idee bis zur finalen Folge waren es drei Jahre.
Das Script und die Charaktere sind in den ersten 2 Jahren entstanden. Im letzten Jahr sind dann die Animationen erstellt worden.

GG: Gab es irgendwelche Herausforderungen oder Hürden die sie in dieser Zeit überwinden mussten?

Shuko Murase: Nun, eine der größten Herausforderungen war der technische Aspekt. Die Details rund um die CGI Effekte haben sehr viel Zeit gekostet.
Vor allem die Ideen technisch umzusetzen war ein sehr schwieriges Unterfangen. Wir haben relativ schnell gemerkt wann wir an unsere Grenzen gestoßen sind.

GG: Nun mal fern ab des Anime, dies ist sicherlich ihr erster Besuch hier in Deutschland. Was halten Sie von der Anime & Manga Fangemeinde hier in Deutschland?

Shuko Murase: Ja dies ist mein erster Besuch in Deutschland. Ich bin überrascht wie warm es hier ist (lacht). Ich fühle mich hier sehr wohl, alle Menschen die ich bisher treffen durfte wirken sehr entspannt und relaxt. Es wirkt sehr friedlich, auf jeden Fall ist es hier ruhiger als in Japan. Ich kenne die Geschmäcker der Deutschen nicht aber ich hoffe das Ergo Proxy den Geschmack treffen wird.

GG: Wir sind bereits auf ihre Arbeit an Final Fantasy 9 zu sprechen gekommen, wie unterscheidet sich die Arbeit an einem Anime im direkten Vergleich zu der Arbeit an einem Videospiel?

Shuko Murase: Ein großer Unterschied zwischen den Genres ist, das bei den Videospielen die Ideen meist von recht jungen Leuten kommen bzw das die Ideen den Studios angeboten werden. Die Arbeit an sich ist zwar ebenso anstrengend jedoch ist sie um einiges freier und kreativer.
Beim Anime hat man meist eine bereits vorgefertigte Idee die es nun umzusetzen gilt. Dadurch sind die Freiheiten natürlich eingegrenzt.

GG: Die Ideen die sie gerade erwähnt haben, stammen die von Mitarbeitern oder nehmen sie die ein oder andere Idee auch gerne von Fans entgegen?

Shuko Murase: Wir lassen uns sehr gerne von Fans inspirieren, jedoch stammen die Ideen selbst von einem internen Design Team. Dadurch beeinflussen sie auch direkt die Story und das Setting mit.

GG: Kommen wir zu meiner letzten Frage. Werde Sie in Zukunft weiterhin an Videospielen arbeiten oder konzentrieren sie sich hauptsächlich auf Anime?

Shuko Murase: Das ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu sagen, es ist immer eine Zeitfrage und ob man gebeten wird an einem Spiel mitzuarbeiten. Im Moment würde ich es jedoch nicht ausschließen an einem Videospiel zu arbeiten.

GG: Also werden wir in Zukunft noch einige Werke zu sehen bekommen

Shuko Murase: Ganz bestimmt (lacht)

GG: Dann danke ich ihnen vielmals für ihre Zeit und wünsche ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt hier in Deutschland. Haben sie noch eine Botschaft an unsere Leser?

Shuko Murase: Oh, das kommt unerwartet. Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken die Interesse an Ergo Proxy gezeigt haben und noch zeigen werden. Vielen Dank.

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