Mit Atelier Sophie The Alchemist of the Mysterious Book schlägt Entwickler GUST einen neuen Weg ein. Damit meinen wir nicht im Gameplay-Sinne, sondern das etablierte Universum. Die vergangenen Titel, die bisher auf der PlayStation 3 und stellenweise auch auf der PlayStation Vita erschienen sind, gehörten zur Dusk-Reihe. Mit dem neusten Teil auf einer neuen Plattform gibt es nun also einen „Neustart“.
Alchemist in Ausbildung
Das Spiel beginnt im Haus der jungen Alchemistin Sophie Neuenmuller (die Japaner lieben einfach alles Deutsche). Diese lebt in der kleinen Stadt Kirchen Bell im Haus ihrer verstorbenen Großmutter, die als große Alchemistin bekannt war. Eines Tages bekommt sie Besuch von ihrer Freundin Monika Ellmenreich, die Sie bittet, ihr Arznei herzustellen. Sophie, die noch am Anfang ihrer Ausbildung steht, gelingt die Herstellung jedoch nicht ohne die Hilfe eines Alchemie-Buches.
Als sie beginnt darin zu blättern, erweckt dieses plötzlich zum Leben und fängt an mit Sophie zu reden. Das Buch mit den Namen Plachta beginnt schließlich damit, Sophie die Feinheiten der Alchemie zu lehren. Leider leidet Plachta unter großen Erinnerungslücken, sodass ihr großes Wissen erst wieder gefunden werden muss.
Neue Reihe – neues Kampfsystem
„Atelier Sophie“ verfügt über eine Weltkarte, welche die einzelnen Städte, Dungeons und weitere Locations miteinander verbindet. Im Verlauf der Geschichte öffnet sich immer mehr. Um das Spielgeschehen auf der
Karte aufzulockern, gibt es hin und wieder Sektionen, in denen ihr in einen Kampf verwickelt werdet, oder andere Aktionen passieren.
Sobald ihr ein Ziel betretet, beginnt das eigentliche Gameplay. Dort könnt ihr die Gegend erkunden, Schätze und Materialien einsammeln, sowie gegen Widersacher kämpfen. Die Monster sind in der Umgebung sichtbar und beginnen euch bei Sichtkontakt zu verfolgen. Werdet ihr berührt bzw. wenn ihr den Gegner entgegen tretet, beginnt der Kampf.
Während den Kämpfen können Rollenspiel typisch bis zu vier Teammitglieder antreten. „Atelier Sophie“ läuft rundenbasiert ab. Ihr wählt aus Angriff, Verteidigung, Stil und Gegenständen aus. Ein neuer Twist am Gameplay sind die Haltungen der Figuren im Kampf. Diese können entweder offensiv oder defensiv
eingestellt sein. Dementsprechend können sie Bonusaktionen automatisch einsetzen.
Durch regelmäßiges Einsetzen von Angriffen füllt sich nach und nach eine Leiste für Kettenangriffe. Dadurch werden die Support-Aktionen der Charaktere stärker und können schließlich einen massiven Finisher einsetzen. Sammelt ihr genügend Erfahrungspunkte, steigen eure Charaktere auf, werden stärker und erlernen neue Fähigkeiten.
Das Wetter hat im Übrigen Einfluss auf euer Vorankommen. In der Nacht findet ihr zum einen andere Gegenstände als tagsüber und zum anderen sind Monster im Dunklen stärker.
Frei nach Rezept
Ein großer Aspekt von „Atelier Sophie“ ist die Synthese. Dank dieser können Gegenstände erstellt werden, wenn ihr die notwendigen Materialien zusammen habt. Bevor ihr jedoch etwas eines Rezeptes herstellen könnt, muss Sophie zuerst draufkommen, oder dank Büchern das Rezept entdecken. Mittels eines Diagramms behaltet ihr den Überblick über die Produkte, die ihr herstellen könnt.
Die Synthese wurde im Vergleich zu den Vorgängern abgeändert. Ihr müsst die Produktion nun in mehrere Schritten vollziehen. Angefangen beim passenden Kessel, der nötige Voraussetzungen erfüllt. Das Besitzen der richtigen Zutaten reicht aber nur bedingt, da vor allem die Qualität dieser über die Wirkung des
erstellten Gegenstandes Ausschlag gibt.
Nun folgt ein kleines Minispiel, das an diverse Puzzle-Titel erinnert. Der Kessel in dem eure Gegenstände erstellt werden, ist in ein Gitternetz unterteilt. Die Zutaten besitzen eigene Farben und Formen und müssen nun sinnvoll in diesem Gitternetz positioniert werden. Wenn sich die Zutaten mit verschiedenen Farben nicht überlappen, erhaltet ihr einen Boni mit Extra-Effekten. Mit etwas Übung habt ihr die Herstellung hervorragender Gegenstände schnell raus und kommt mit dem System klar.
Grafik & Sound
„Atelier Sophie“ ist das erste Spiel der Atelier-Reihe, dass auf der PlayStation 4 erschien. Optisch erinnert es stark an die vergangenen Teile auf der PlayStation 3, was nichts schlechtes heißen muss. Die grafische Darstellung ist dank der sauberen 60 Bilder pro Sekunde deutlich sichtbar, leider aber auch die
karge Umgebung.
Auch die detailreichen Figuren und ihre schönen Animationen können Beispielsweise nicht über unschöne aufpoppende Grafiken hinwegtäuschen. Leichtes Kantenflimmern und eine verschwommene Weitsicht trüben auch etwas den Gesamteindruck. Trotzt dieser optischen Defizite bietet das Spiel eine charmante und farbenfrohe Optik, die euch alles in allem gefallen werden. Bei der Synchronisation könnt ihr zwischen der englischen und japanischen Sprache wählen. Beide sind gut gelungen und geben keinen Grund zur Kritik.
Den Text könnt ihr in Deutsch nachlesen. Der Soundtrack des Spiels hält sich stark an die vergangenen Teile der Reihe und trumpft mit seinen fröhlichen Melodien auf. In den Dungeons und während den Kämpfen ändern sich die Titel natürlich und wirken action-reich und bedrohlich – sprich passend zur Situation.
- Plattform: PlayStation 4
- Publisher: Tecmo Koei / Koch Media
- Entwickler: Gust
- Genre: J-RPG
- Release: 10. Juni 2016
- USK-Freigabe: 12
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
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