Manchmal gibt es Spiele, die man anfängt zu zocken und schon nach wenigen Minuten weiß man, wie der Hase läuft. Vor allem wenn es sich in der Mechanik her großzügig eines anderen sehr bekannten Titels bedient. Die Rede ist von Teenage Mutant Ninja Turtles: Splintered Fate. Im Zuge eines Sales habe ich mir den Titel geschnappt und damit ein paar Stunden im 2-Spieler Koop verbracht und präsentiere euch nun diese Kurzreview.
Nennen wir das Kind beim Namen
Da ich in Hades unzählige Stunden verbracht habe, brauchte es nicht lange, um erkennen, wie sehr sich dieses Turtles-Abenteuer bei dem wohl bekanntesten Action-Rogue-Lite bei der Entwicklung orientiert hat. Die Struktur von: in eurem Unterschlupf redet ihr mit Freunden wie April o‘ Neil, verbessert durch verschiedene Währungen euer Grundwerte wie Angriff, Droprate von bestimmten Items + viele weitere Verstärkungen ist haargenau so wie in Hades. Auch das eure Umwelt auf eure bisherige Taten von Erfolgen und Misserfolgen reagiert und so ein roter Faden in der Erzählung entsteht, ist ebenfalls hier vorhanden.

Auch das Wetter kann sich mal ändern.
Und zusätzlich brauche ich wohl kaum noch zu erwähnen, dass es im Gameplay nicht viel anders aussieht. Ihr beginnt jedes Mal aufs Neue in der Kanalisation, zieht dann weiter zu den Docks und dann in die Straßen von New York bis zum Ende. Raum für Raum müsst ihr Gegner besiegen aus dem Comic-Universum der Turtles besiegen und erhaltet nach dem erfolgreichen Abschließen mehrere Boni, aus denen ihr wählen könnt, und für einen Bonus müsst ihr euch entscheiden. Das können sowohl verschieden Währungsboni sein (Schrott als Zahlungsmittel für den Shop, Drachen- und Traummünzen zum Upgraden in eurer Basis), Energie erhalten in Form von Pizza und natürlich verschiedene Stärkungsboni sein. Die vier Turtles Leonardo, Michelangelo, Raphael und Donatello können sowohl ihren normalen Angriff, als auch ihre Spezialattacken verstärken und dann den Angriffen zusätzlich verschiedene Elemente wie Feuer, Wasser oder Ooze (Gift) zuweisen.
Insgesamt könnt ihr 3 Attacken (normal, Spezial + eine variable Technik) einsetzen. Normale Angriffe lassen sich immer ausführen. Durch zugefügte Treffer laden sich eure Spezialattacken und Techniken auch wieder auf. Sie können also nicht durchgehend eingesetzt werden. Ebenfalls mit dabei ist eine Sprintbewegung, die in den vielen gegnerischen Begegnungen mit häufigen Flächenschaden essentiell ist, um auszuweichen.

In dem Genre darf ein Shop in jede Welt natürlich fehlen.
Man möchte meinen, alles wie gehabt. Aber hey: Der Vergleich mit Hades ist zwar unausweichlich, jedoch macht Teenage Mutant Ninja Turtles: Splintered Fate seine Sache durchaus gut. Auch wenn die Story im Verlauf (es gibt ein True-Ending) kleinere Überraschungen parat hält, ist sie nicht so ausufernd geschrieben wie in Hades. Die Prämisse, dass ihr Meister Splinter aus den Fängen von Erzfeind Shredder befreien wollt, reicht auch im Grunde. Ihr erhaltet also ein Spiel, was im Gameplay und auch in der Erzählung (Die 4 Brüder zum Beispiel werden anhand dessen, was sie sagen, sehr der Vorlage gerecht) grundsolide ist, ohne dabei an die Höhen von Hades (jetzt wirklich zum letzten Mal dieser Vergleich) zu erreichen. Jedoch: Das muss es auch nicht! Die Turtles haben sogar ein Merkmal, dass es so in dem Genre (und erst recht zusammen auf einem Bildschirm) selten gibt: Nämlich einen Koopmodus bis zu 4-Spielern! Schon zu zweit hat das Geschehen sehr viel Spaß gemacht und der Loop aus Scheitern, verbessern und ab in den nächsten Run funktioniert auch hier ganz wunderbar. Zumal sich auch eure Gegner variieren. Die Umgebung bleibt zwar gleich, aber eure Feinde und insbesondere die Bosse lernen den einen oder anderen neuen Kniff.

Comicfans werden viele bekannte Figuren aus dem Turtles-Universum in Teenage Mutant Hero Ninja Turtles: Splintered Fates begegnen. So wie hier Leatherhead.
Schade dabei ist nur, dass schon zu zweit kleinere Performance-Probleme sich bemerkbar machten. Gut spielbar blieb das Geschehen jedoch dennoch. Die Musik könnte für meine Begriffe etwas fetziger sein und prominenter aus den Boxen kommen und auch die Grafik ist bezogen auf die Umgebungen zwar durchaus farbenfroh, aber von den Details her recht wenig bestückt, dafür jedoch übersichtlich. Die Animationen aller Akteure gehen jedoch voll in Ordnung.
Fazit:
Wenn ein Spiel es schafft – wie hier in diesem Falle -, dass ihr nach einem Durchlauf direkt Lust darauf habt, mit euren Verstärkungen einen nächsten Run zu starten, dann macht es einiges richtig. Und genau das ist bei Teenage Mutant Ninja Turtles: Splintered Fate der Fall. Es ist ein gelungener Vertreter des Genres, damit ein weiteres gelungenes Spiel aus dem bekannten Comic Universum, mit dem ihr eine gute Zeit verbringen könnt, ganz gleich, ob ihr nun Fans seid oder die Art des Spieles mögt.
- Plattform: getestet auf Nintendo Switch, auch auf Steam erhältlich
- Publisher: Super Evil Mega Corp
- Entwickler: Super Evil Mega Corp
- Genre: Action, Rogue-lite
- Spieleranzahl: 1-4 (Koop-) Spieler
- Release: 17. 07. 2024
- Preis zum Start: 29,99
- USK-Freigabe: 12

Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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