Kitaria Fables ist ein knuffiges Action-RPG mit Bauern-Sim Einflüssen, die bereits Titel wie Level 5’s Fantasy Life oder Neverland Co., Ltd.‘s Rune Factory angegangen sind.
Der zentrale Konflikt in Kitaria Fables ist ziemlich bekannte Kost, wenn ihr in der Vergangenheit japanische Rollenspiele gespielt habt. Monster fallen immer öfter und aggressiver im hiesigen Dorf ein und es wird verzweifelt nach einem Helden gesucht, der ihnen Einhalt gebietet. Das hinter dem Monsterüberfall eine größere Macht steckt, versteht sich natürlich von selbst.
Ihr werdet relativ schnell in das Kampfsystem eingeführt. Dabei verzichtet Kitaria Fables auf ein Klassensystem und stattet euer Kätzchen direkt mit einem Schwert, einem Bogen und vier Elementarmagien aus, mit denen ihr euch gegen die Widersacher behaupten könnt. Ihr prügelt euch in Echtzeit mit den Gegnern und wehrt auch deren Angriffe mit gezieltem Ausweichen oder Buttondruck ab.
Waffen und Rüstungen können mit Monstermaterialien und dem nötigen Kleingeld aufgewertet werden, so dass sich eure Angriffs- und Abwehrstati verbessern.
Ihr merkt also, Kitaria Fables versucht sicherlich nicht, große Innovationen voranzutreiben, sondern begnügt sich mit etabliertem Gameplay. Das Spiel lässt euch also große Freiheiten, entspannt die Welt zu erforschen, wenn nötig zu grinden, eure Farm zu bestellen und dann und wann neue Quests anzunehmen.
Der Teil des Spiels, der uns am meisten an Fantasy Life erinnert hatte, ist der Kampf. Ähnlich wie in Fantasy Life kann zwischen den Klassen gewechselt werden kann, lässt Kitaria Fables wählen, wie man Gegner bekämpfen möchte. Ob Magie, das Schwert oder Pfeil und Bogen bieten euch genügend Möglichkeiten, um es mit den Widersacher aufzunehmen. Selbstredend könnt ihr je nach Feind oder Terrain die Ausrüstung ganz nach Belieben wechseln.
Kitaria Fables beherbergt eine Vielzahl an Gebieten mit einer Reihe von unterschiedlichen Themengebieten – eine Wüste, einen gefrorenen Berg, mehrere Höhlen-Dungeons und einen Wald. Dementsprechend thematisch sind auch die Gegner, denen ihr dort begegnet. Am Ende jedes Gebietes wartet der obligatorische Obermotz auf euch, den es zu besiegen gilt.
Solltet ihr den Bossen nicht gewachsen sein, keine Sorge – Gegner tauchen immer wieder auf, sodass ihr euch dem ach so beliebten Grinden widmen könnt. Nicht nur für euer Level, sondern auch für wichtige Gegenstände und Geld, die ihr im Laufe eures Abenteuers braucht.
Denn zwischen den Story-Missionen und dem Bestellen eurer Felder, solltet ihr euch dem Leveln eures Charakters widmen. Sammeln von Materialien, die sich für viel Geld verkaufen lassen, Investieren des Geldes in neue Waffen, Verwenden von verbesserten Waffen, um Monster für mehr Materialien zu besiegen und das ganze wiederholen. Grinden ist nicht jedermanns Sache, aber das ist eben der klassische Aspekt von J-RPGs a la Secret of Mana.
Problematisch wird es in Kitaria Fables aufgrund ein paar Bugs, die dazu führen können, dass man das Spiel nicht weiterspielen kann. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass Gegner „aus der Spielwelt fallen“ und man aber zum Vorankommen alle Gegner in einem Gebiet besiegen muss. So ist man Gefangen und muss alles resetten und hoffen, dass es beim erneuten Laden nicht erneut passiert.
Die Patchnotes für das Update 1.0.4 sollen dieses Problem beheben, aber dieser Patch wurde zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels noch nicht für die Nintendo Switch veröffentlicht.
Das Spiel leidet designtechnisch leider auch ein wenig. Das etwas holprige Tempo und die fehlende Kommunikation, wie und wo man diverse Materialien erhält, machen es in den ersten Stunden schwer zurechtzukommen. Sobald man hier den Dreh raushat, wird es besser.
Auch eine Fasttravel Option hätten wir uns gewünscht, da man oft zwischen bekannten Orten hin und her laufen muss.
Grafik & Sound
Kitaria Fables hat einen zuckersüßen und liebevoll gestalteten Artstyle. Die ganzen Pfotenabdrücke und Katzenthemes erinnern stark an klassische Rollenspiele, denen Kitaria Fables eindeutig Tribut zollt. Bunte Farben und niedliche Monster sind sicher nicht jedermanns Fall, aber das sollte euch spätestens am Cover auffallen. So niedlich der Artstyle auch ist, sorgt er dafür, dass das Spiel auch irgendwann in den letzten 20 Jahren hätte erscheinen können.
Es bietet euch keine grafische Meisterleistung und Charaktermodelle sind nicht sonderlich detailliert, daher hätte es genauso gut ein PlayStation 2 Spiel sein. Aber dies ist kein vernichtender Kritikpunkt.
Der Soundtrack bietet euch freundliche Melodien, die sich wunderbar zur niedlichen Optik gesellen.
- Plattform: Nintendo Switch (getestet), PlayStation 4
- Publisher: PQube
- Entwickler: Twin Hearts
- Genre: Adventure, Andere, RPG, Action
- Spieleranzahl: 1-2
- USK: 0
- Release: 02. September 2021
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
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