Im Zuge der Sega Ages-Reihe ist es nicht überraschend, dass auch Fantasy Zone seine Umsetzung erfährt, einem Shoot’em Up Titel, der zuerst 1985 in die Arcades kam. Wieder einmal zeichnet sich der Entwickler M2 für diese Umsetzung verantwortlich und spendiert euch auch die gewohnten Quality of Life Annehmlichkeiten. Wie diese aussehen und was das Spiel zu bieten hat, verraten wir nun im Test.
Balleraction im Happy Fantasy Land
Wenn man das Spielgeschehen auf dem Bildschirm betrachtet, glaubt man zuerst gar nicht, dass es sich bei dieser Serie um ein klassisches Shoot’em Up handelt. Kein Wunder bei der bunten und liebevollen Grafik. Alles blüht, es lassen sich Regenbögen in der Hintergrundgrafik entdecken und auch die Musik trägt zur fröhlichen Stimmung bei. Ähnlich bunt und schrill geht es, wenn überhaupt, nur noch in Konamis Parodius zu. Auch eure Gegner sehen vielfach eher niedlich als bedrohlich aus. Aber deswegen sollte man ihnen keine Gnade gewähren, ganz im Gegenteil. Die Story des Spieles ist absolut vernachlässigbar und sowieso kaum nachzuvollziehen. Es reicht zu wissen, dass eurer Heimatplanet bedroht wird und Opa-Opa loszieht, um ihn – wild umher ballernd – zu retten.
Anders als in anderen Games des Genres durchfliegt ihr keinen Level von A nach B, sondern pro Welt in einer Art Endlosschleife, bis eine bestimmte Anzahl an besonderen Feinden besiegt ist. Diese werden unten am Bildschirm angezeigt und lassen sich als eine Art Basis verstehen, da aus ihnen Gegner spawnen. Habt ihr alle beseitigt, stellt sich der obligatorische Endboss in den Weg. Durch die eher offene Struktur ist es auch möglich, nach links zu fliegen oder komplett nach links fliegend den Level zu bestreiten. Für besiegte Feinde hagelt es Münzen, die eurem Konto angerechnet werden. Diese können dann im Shop ausgegeben werden. Der Shop selbst fliegt als Ballon im Level herum und muss daher aufgesucht werden. Hier gibt es dann eine Vielzahl nützlicher Power Ups. Neben mehreren Waffensystemen (immer praktisch der Streuschuss), sind es vor allem die schnelleren Antriebe, die sehr hilfreich sind. Durch einen besseren Antrieb ist Opa-Opa um einiges manövrierfähiger und kann so Gegner und Geschossen leichter ausweichen und dadurch wird auch der erste Bossfight deutlich leichter.
Traditionsgemäß segnet ihr das Zeitliche, sobald ihr einen Treffer erleidet. Ebenso üblich ist, dass nach dem Tod all eure gekauften Power Ups wieder futsch sind. Also zurück in den Shop und Geld ausgeben.
Neue Waffensysteme halten zudem auch nicht ewig, da sie zeitlich begrenzt sind. Das klingt zwar nicht gerade fair, aber dieser Umstand verbessert sich, wenn ihr fleißig Münzen sammelt, da ihr dann immer das nötige Kleingeld haben solltet, um wiederum nachrüsten zu können.
Weniger Oldschool
Das Spiel ist ohnehin recht fair. Denn sobald ein Level (gibt acht Level, inklusive Boss Rush Stage vor dem letzten Boss) geschafft wurde, kann dieser vor Beginn sofort ausgewählt werden und man muss nicht immer von vorne starten. Da eurer Geld in der Bank landet, könnt ihr vor dem Start ebenfalls darauf zugreifen und Geld abrufen. Ihr startet also gleich mit einem Batzen Geld und könnt euch dann direkt bessere Waffen zulegen. Das wiederum führt zu mehr Punkten bzw. weiterer Kohle. Ebenfalls cool ist, dass ihr beim Erreichen einer bestimmten Summe (250.000, 500.000 und 1 Mio) in den Spieleinstellungen gewisse Boni aktivieren könnt. So schaltet ihr bei 250.000 zusätzliche Bosse frei. Schwierig dagegen ist es, all die kleineren Geschosse eurer Gegner wahrzunehmen, zu erwähnen wäre da kleine Kugeln, die sich leicht übersehen lassen, sodass man schnell ein weiteres Leben verlieren kann. Ebenso, dass ihr spätestens ab Level 3 mit eurer Grundausstattung nichts mehr anrichten könnt, denn eurer Raumschiff ist ohne zusätzlichen Antrieb einfach zu langsam, noch richten eure normalen Geschosse einen nennenswerten Schaden an. Das wäre zu verkraften, wenn der Waffenshop immer auf der Karte rumfliegen würde, tut er aber nicht und sobald man ohne besseren Antrieb dann in einen Bossfight geht, kann man auch fast direkt aufgeben.
M2 hat dazu wieder einmal einige Modifikationen in die Ages-Version gepackt. So habt ihr die Wahl aus vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden und könnt auch die Anzahl eurer Leben hochschrauben.
Vor Spielbeginn habt ihr außerdem die Wahl, aus dem Arcade Mode (Original), dem Upa-Upa Mode (hier steuert ihr Upa-Upa, den Bruder von Opa-Opa und solange ihr Geld auf dem Konto habt, lassen sich die Extrawaffen direkt über die Schultertasten auswählen und müsst nicht in den Shop) und dem Time Attack Modus (hier geht’s dann wirklich nur um die beste Zeit, Punkte werden nicht gesammelt).
Darüber hinaus könnt ihr die Konfiguration, also wie gespielt wird, frei auf den Aktionsknöpfen verteilen. Optisch stehen euch ein paar Filter (Scan Line, Smooting) zur Verfügung und bestimmt, wie groß der Bildschirmausschnitt sein soll. Zu guter Letzt hat auch ein Music Player ins Spiel gefunden, in dem sich alle Lieder aus Sega Ages: Fantasy Zone abspielen lassen.
- Plattform: Nintendo Switch
- Publisher: Sega
- Entwickler: M2
- Genre: Shoot’em Up, Arcade
- Spieleranzahl: 1
- Release: 23. Januar 2020
- USK-Freigabe: 6
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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