Wer bisher Shantae: Half-Genie Hero auf anderen Plattformen (PC, PS4, Xbox One, PS Vita und Wii U) noch nicht gespielt hat und für die Switch auf der Suche nach einem weiteren Titel aus dem eShop ist, für diejenigen dürfte das letzte Abenteuer des „halben“ Dschinns interessant sein.
Shantae zum ersten Mal in HD
Dass über Kickstarter finanzierte Half Genie Hero ist das erste HD-Shantae aus dem Hause WayForward. Bekannt wurde die Serie über den ersten Auftritt auf dem Game Boy Color aus dem Jahr 2002. Seitdem hat sich Shantae als Maskottchen für die Firma aus Kalifornien entwickelt. Half-Genie Hero bleibt dem Spielprinzip der Serie treu. Obwohl ihr hier keine zusammenhängende Welt geboten bekommt, besitzen die Level sehr viele Anleihen eines Metroidvanias. Das bedeutet, dass ihr einen Level mehrmals besuchen werdet, da ihr stetig neue Fähigkeiten erhaltet, mit denen man dann neue Wege bestreiten beziehungsweise erst entdecken kann.
Die Geschichte entwickelt sich während des Spielverlaufes. Zu Beginn wird Shantae von einer mysteriösen Stimme geweckt, die aus den Tiefen des Labors ihres Onkel kommt. Kurze Zeit später wird ihre Heimatstadt wieder einmal von Risky Boots und ihrer Piratenbande angegriffen. Auch weitere bekannte Schergen wie der Techno Baron oder auch Squid Baron. Dass ihr die Levels mehrmals durchstreifen müsst, hat primär den Grund, dass ihr für euren Onkel verschiedene Teile zusammen suchen müsst, damit er seine Maschine fertig stellen kann, die Shantaes Heimatstadt beschützen soll.
Abseits dieser Mainquest lohnt es sich natürlich sehr, die Level genau zu durchstöbern, denn so winken diverse Upgrades wie zum Beispiel das obligatorische Erweitern der Lebensleiste, die hier in Herzen dargestellt wird. Auch durch das Einsammeln von Rubinen, die sich in Krügen befinden und von Gegnern hinterlassen werden, kann Shantae im Item-Shop ausgebeben, um neue Fähigkeiten erlangen und sich mit Heil-Items eindecken.
Ihre Hauptattacke ist weiterhin ihr Haarschopf, den sie nach vorne schnellen lassen kann, um damit kraftvoll zuzuschlagen. Als Zweitwaffe lassen sich verschiedene Angriffe auswählen, sofern ihr sie zuvor im Item-Shop erstanden habt. Dazu gehört zum Beispiel das Verschießen von Feuerbällen. Diese verbrauchen magische Energie und die kann durch das Einsammeln grüner Fläschchen (ebenfalls Überbleibsel von besiegten Gegnern) wieder aufgefüllt werden.
Neben dem Attackieren bleiben die Sprungpassagen ein wesentliches Element im Spielablauf. Auch Shantae: Half-Genie Hero bietet davon reichlich, von denen ein paar recht knifflig sind. Kenner der Mega Man-Reihe fühlen sich bei gut getimten Sprüngen auf Blöcke, die in einem bestimmten Rhythmus auftauchen und wieder verschwinden direkt heimisch. Am Ende jeder Stage erwartet euch der obligatorische Bossfight. Diese Kämpfe zeichnen sich dadurch aus, dass jeder eine andere Vorgehensweise erfordert. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist das Spiel, was die Härte der Feinde angeht, recht gut machbar, vor allem dann wenn ihr euch reichlich mit Tränken und weiteren Verzehrmaterialien eingedeckt habt.
Verwandele dich
Shantae wäre kein echter (halb)-Dschinn, wenn sie sich nicht in die Haut anderer Wesen schlüpfen könnte. So erhaltet ihr nach und nach neue Verwandlungsformen, manche direkt nach Beendigung eines Levels, andere dagegen sind innerhalb der Level zum Teil gut versteckt. Das gilt besonders für die Zusatzfähigkeiten. Ein Beispiel: Wenn Shantae sich in einen Elefanten verwandelt, führt sie zwar eine Rammattacke aus, aber das Stampfen auf den Boden muss erst noch erlernt, bzw. diese Fähigkeit muss erst noch gefunden werden.
Der Elefant kann also Blöcke wegrammen oder an bestimmten Stellen den Boden einbrechen lassen. Als Äffchen könnt ihr Wände hinaufklettern und seid so klein, dass sie in kleine Gänge passt. Unterwasser seid ihr als Meerjungfrau oder Krebs unterwegs und später im Spiel könnt ihr euch sogar in eine Harpyie verwandeln, sodass ein ganzer Level durchflogen werden kann.
Das Schlüpfen in die Haut anderer kann jederzeit vollzogen werden, was dem Spielfluss zu Gute kommt und zudem keine magische Energie verbraucht.
Die Liebe im Detail bei den Animationen wird jederzeit deutlich. Das gilt für Shantae als auch für ihre Widersacher und NPCs. Ohnehin lässt sich die Grafik durch die Bank weg als stimmungsvoll und gelungen bezeichnen. So schön sah bisher noch kein Shantae-Spiel aus. Natürlich spielt dabei die HD-Auflösung eine große Rolle.
Auch der Soundtrack von Jake Kaufmann weiß wieder einmal zu gefallen. Die „bouncigen, treibenden Beats“ in Kombination mit den einprägsamen Melodien fangen die Stimmung perfekt ein. Wenn man genau hinschaut, sieht man sogar, dass viele Charaktere sich im Beat der Musik bewegen.
Was gibt es also überhaupt zu kritisieren?
So gelungen die Gestaltung der Level auch ist, aber das Wiederkehren in ein Gebiet wird jedoch schon ziemlich überstrapaziert. Das fällt umso mehr ins Gewicht, falls ihr nicht weiterkommen solltet und eine Stage abermals ablauft. Zum Glück kann ein Level jederzeit beendet werden, auch das Überspringen eines Abschnitts per Teleportieren ist möglich. Dennoch hätten mindestens 2 weitere Stages dem Spiel sehr gut gestanden, um eben nicht immer nur die gleichen 5 Level zu durchlaufen.
- Plattform: Nintendo Switch
- Publisher: WayForward
- Entwickler: WayForward
- Genre: Platformer
- Release: 08. 06. 2017
- USK-Freigabe: 6
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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