Menu

Tenkai Knights

Tenkai Knights ist eine Anime-Serie, die zusammen mit dem kanadischen Spielzeughersteller Spin Master in Japan produziert wird. Thematisch wird bekanntes geboten. Vier Jungen auf der Erde entdecken ein geheimes Portal, das sie auf den Planeten Quarton befördert. Dort versucht der böse Vilius die Macht an sich zu reißen und nur die legendären Tenkai Knights können dies verhindern. Auf dem fremden Planeten verwandeln sich die Jungen in diese Ritter, die optisch eine Mischung aus Transformers und LEGO Bionicle sind. Der Anime läuft seit diesem Sommer auf Pro 7 Maxx. Es war also durchaus sinnvoll, ein Spiel zur Serie zu veröffentlichen. Nur die Art und Weise ist doch sehr fragwürdig.

Zielgruppe verfehlt?

Die Präsentation ist bezogen auf die Thematik sehr schlecht umgesetzt. Man könnte annehmen, dass sich das Spiel an komplette Kenner der Serie orientiert. Denn bis auf eine kleine Einleitung, erfahrt ihr nichts über die Welt. Die jungen stolpern dort regelrecht hinein: Hier sind die Bösen, macht sie platt und fertig ist der Plot. Dazu wird die „Story“ in Standbildern erzählt, sozusagen der geringste Weg des Widerstandes. Ab und an werden die Dialoge auch vertont, hier fällt dann direkt auf, dass die Stimmen zu leise aus den Boxen kommen. Weiterer Minuspunkt: Es existiert kein Tutorial, was für die angedachte Zielgruppe hilfreich gewesen wäre. Klar, das Spiel ist weit von einem komplexen Gameplay entfernt, trotzdem wäre eine Erklärung angebracht.

Im Singleplayer (auch wahlweise im Koop) dreht sich alles um Missionen. Ist ein Level vorbei, wird der nächste freigeschaltet. Ab und zu gesellt sich eine Nebenmission dazu. Vor Beginn eines Arenakampfes habt ihr die Wahl aus den verschiedenen Tenkai Knights und könnt sogar deren Ausrüstung (linker und rechter Arm, Rückeinheit) auswählen. Das beeinflusst Statuswerte wie Angriff, Beweglichkeit oder Sprungkrampf. Die Waffen zeichnen sich dabei durch ihre unterschiedliche Reichweite aus (Schwert= kurz, Lanze= lang). Auch Fernkampfwaffen wie ein Bogen können zum Einsatz kommen. Aber diese Auswahl, auch was eure Statuswerte anbelangt, haben nicht wirklich eine Auswirkung auf den Kampfverlauf.

Öde, stupide und wieder an der Zielgruppe vorbei

Eigentlich könnte man auch alle Missionen in „Besiege 10 Gegner“ umbenennen, denn viel mehr haben sie nicht zu bieten. Eurer Ritter verfügt über drei Angriffe die per X, Y und rechte Schulterstaste eingesetzt werden. Auf L gesellt sich eine Blockfunktion hinzu. Mit B wird gesprungen. Je länger der Knopf gedrückt wird, umso höher steigt der Blechritter empor, solange jedenfalls die Schubdüsen aktiv sind. Diese können auch in der Bewegung von links nach rechts eingesetzt werden, um sich schneller fortzubewegen. Sie sind aber begrenzt und das Momentum wird anhand einer Leiste dargestellt, die sich wieder schnell füllt, sobald kein Schub verwendet wird. Beim Spielen fällt direkt auf, wie steif sich die Figuren bewegen lassen. Klar, es sind Roboter, trotzdem stört es den Spielfluss. Vor allem Sprünge sind so schwer einzuschätzen. Sobald man in der Luft ist, wird man auch wie aus dem Nichts von einer Lasersalve eines Gegners getroffen, was natürlich überaus fair ist.

Eure Feinde erscheinen an verschiedenen Punkten der Arena. Sich darum zu bemühen, sie überall zu bekämpfen ist jedoch nicht nötig, denn bereits besiegte Feinde, erscheinen wieder an Ort und Stelle (Sinn?). Durch das Zerstören der gegnerischen Klonarmee bekommt man Materialen und hier und da Items wie Heilung oder einen Flächenangriff, die per Touchscreen ausgelöst werden. Wann genau man jedoch ein Heil Item bekommt, ist nicht wirklich festzumachen. Und gerade dieses Wissen wäre bei den verkorksten Bossfights nützlich. Kurz zu den Materialen. Sie dienen dazu, neue Ausrüstungsgestände zu bekommen, die aber bereits erwähnt, eh keine Rolle spielen.

Neben der Arena-Ansicht gibt es mit dem Titan Modus noch eine zusätzliche Kampfvariante. Die Kamera zoomt heran, sodass das Geschehen optisch an ein typisches Beat‘ em Up erinnert. Bis zu dieser Art von Spielweise ist der Schwierigkeitsgrad nicht der Rede wert, dann jedoch steigt er von Null auf Hundert an und dieser Umstand kann vielen jungen Spielern das Genick brechen.

Schuld liegt dem überaus dürftigen Design zugrunde. Ihr befindet euch in einem Kampf gegen zwei Gegner gleichzeitig. Eure Spielfigur selbst ist ziemlich groß und ihr müsst gegen einen Winzling am Boden und gegen ein Ungetüm in der Luft antreten. Eure Bewaffnung besteht aus Schusswaffen, deren Feuerrate so hoch ist, wie die Album Veröffentlichungen von Pink Floyd der letzten 20 Jahre.

Das nun folgende Problem lässt sich vermutlich bereits erahnen. Während ihr stetig aus der Luft beballert werdet, versucht ihr den Typen am Boden zu besiegen. Dank der Bewaffnung funktioniert aber nur der behäbige Schlag nach unten halbwegs. Ein Bildschirmtod ist also fast schon in den Stein gemeißelt und wenn das geschieht, muss die Mission wieder von vorne begonnen werden.

„Gut“ also, wenn man den Schwierigkeitsgrad von Normal auf leicht umstellt. Der Kampf wird einfacher, da weniger Energie verloren wird. Leider musste ich dann feststellen, dass der nächste vergleichbare Kampf genau die gleichen Probleme bereithält. Und genau das führt zu Frust und darf einfach nicht sein.

Abgesehen von Storymodus hat das Spiel noch einen Mehrspielerpart zu bieten. Dort bekämpft ihr euch entweder im 1 gegen 1 (Titanmodus) oder kloppt zu viert in der Arena (6 zur Auswahl) auf euch ein. Aufgrund des begrenzten Bewegungsrepertoires und den schwerfälligen Robotern macht dies jedoch keinen Spaß. Zumal jeder Mitspieler ein Modul im Schacht des 3DS haben muss. So weit kommt es dann hoffentlich nicht.

  • Plattformen
 2DS, 3DS
  • Publisher
Bandai Namco Games
  • Entwickler
Delta-Arts
  • Genre
Axtion
  • Release
19. September 2014
  • USK-Freigabe
freigegeben ab 6 Jahren

 

No comments

Schreibe einen Kommentar

Unsere Partner

Anmeldestatus